Westfalenliga 1
Der Jan Koller des SV Mesum
Von Fabian Renger
(19.03.23) Diesen Erfolg darf sich das Trainerteam des SV Mesum auf den eigenen Deckel schreiben. Mit 3:1 (2:0) gewann der SVM beim SV Rödinghausen II. Es war Mesums erster Dreier des Kalenderjahres. Begründet war der Sieg vielleicht auch in einem besonders gewieften taktischen Verwirrungstrick: Tobias Guthardt stand als Keeper auf dem Spielbericht und wurde später in allerbester Jan Koller-Manier als Bälle-Bunkerer eingewechselt. Mesums Cheftrainer Marcel "Cello" Langenstroer und sein Chef-Adjutant Markus Heckmann haben alles richtig gemacht.
Guthardt kickte einst in Rödinghausen. Ihn, der eigentlich in der Defensive zuhause ist, als Ersatztorwart auf den Spielbericht zu hieven - gab halt keinen anderen an diesem Sonntag - und ihn nach 79 Minuten beim Stand von 2:1 im Sturm einzuwechseln: Ein gelungener Move. Dort vorne erledigte Guthardt jedenfalls einen töften Job, machte Bälle fest und fester, eroberte er auch ein paarmal die Murmel, um Konter einzuleiten. Ein solcher führte hinten raus zum 3:1-Endstand durch Omar Guetat (90+3.). Das war natürlich nur ein Teil der Erfolgsformel. Langenstroer merkte an: "Alle Leute, die reingekommen sind, haben sich gut eingefügt." Guetat war ebenfalls Joker, Andreas Heckmann ein weiterer und der vierte war Kevin Ostendorf. Ihr viert dürft euch dieses Lob in euer Fleißheftchen aufschreiben.
Mesum ist positiv aggressiv
Sowieso: Im Gegensatz zum letzten Spiel der Mesumer in Erkenschwick war der SVM im Kollektiv von Anfang an bissig unterwegs. Die Gäste gewannen Zweikämpfe, hielten die Räume eng - sie waren positiv aggressiv. Geht doch. Die beiden Treffer vor der Pause waren verdient. Dem 1:0 ging ein Einwurf von Tobias Göttlich auf der rechten Seite voraus, den Marvin Egbers mit dem ersten Kontakt direkt weiter verlängerte zu Elias Strotmann. Der schloss mit dem linken Schlappen im langen Eck ab (21.). Wenig später erhöhte Egbers auf 2:0. Chris Strotmann verdiente sich aber den größten Teil dieser Bude, indem er auf der rechten Seite mit Tempo in den Rödinghausener Strafraum zog und quer legte zum Torschützen (31.)
Was Mesum mit dem Vorsprung im Rücken vermissen ließ, war jedoch eine gewisse Ruhe. Zu oft gingen die Bälle zu schnell wieder verloren. So blieb es mitunter hektisch, eigene Konter wurden ebenfalls nicht sauber zuende gespielt (Egbers, Chris Strotmann). Immerhin war auf die Defensive Verlass. Die verteidigte nämlich konzentriert und konsequent. Meistens zumindest. Einzig bei Tolga Dogans 1:2-Anschlusstreffer war die SVM-Defense mal einmal nicht auf der Höhe (68.). Kurzzeitig schien der Dreier gefährdet zu sein. Aber dann kam ja Tobias "Jan Koller" Guthardt und es war schnellstens wieder Ruhe im Karton.
Langenstroer lobte seine Jungs letztlich für eine "gute Mannschaftsleistung". Einziges Problem: Sein Trainerkollege Heckmann kassierte zwischendurch die Gelb-Rote Karte, als er mal kurzzeitig zu laut wurde. Irgendwas ist ja immer...
SV Rödinghausen II - SV Mesum 1:3 (0:2)
0:1 E. Strotmann (21.), 0:2 Egbers (31.)
1:2 Dogan (68.), 1:3 Guetat (90+3.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Mesums Co-Trainer Markus Heckmann