Westfalenliga 1
Innenverteidiger Nils Wiedenhöft
Von Fabian Renger
(22.05.23) Ja ja ja: Der SV Mesum hat sein Heimspiel gegen den Vizemeister SC Peckeloh mit 2:3 (1:1) verloren. Vermeidbar war's auch. Alles richtig. Aber wir müssen erstmal über etwas anderes reden. Laut Spielbericht wechselte der SV Mesum in der 81. Minute einen gewissen Nils Wiedenhöft für Marvin Egbers ein. Wiedenhöft ist Keeper, Egbers Offensivspieler. Da werden wir ja nochmal fragen müssen...
Und in der Tat. "Er hat seine Abschiedsminuten gekriegt", berichtete Mesums Cheftrainer Marcel "Cello" Langenstroer. Wiedenhöft hört bekanntlich als Torwart nach der Saison auf, weil ihm das Verletzungsrisiko als Schlussmann nach einem Daumenbruch zu hoch ist. Er ist Osteopath und braucht gesunde Hände. Also dachte sich Langenstroer: Wiedenhöft spielt einfach mal auf dem Feld. Auch nicht so dumm.
Wiedenhöft spielte aber nicht vorne drin, wie das dann oft so ist. Ne, er wirkte als Innenverteidiger mit. "Ich hab Nils gesagt, er soll das einfach so machen wie er als Torwart das Spiel eröffnet", so Langenstroer. Und siehe da: Einen solchen spieleröffnenden Ball brachte Wiedenhöft rechts raus zu Yannik Willers, der von dort irgendwann die Kugel in die Peckeloher Box spielte, wo sie Justin Mittmann ins eigene Tor klärte (85.). Also geht ja im Grunde genommen der halbe Assist auf Wiedenhöft. Wie wäre es mit einer zweiten Karriere als Innenverteidiger? Quasi auf dem zweiten Bildungsweg. Es war übrigens der Treffer zum 2:3-Endstand. Mehr ging nicht mehr in der Folge.
Schöner Ausgleich
Und sonst so? Früh führte der SCP. Die Enstehung verschweigen wir jetzt einfach mal und fassen uns kurz: Mesums Goalie Max Jasper sah nicht ganz so glücklich aus. Andi Mehmeti bedankte sich artig (8.). Mesums machte es gar nicht so doof, glich auch später aus. Ein Halbfeld-Freistoß kam vor die Flinte von Willers, der Tobias Göttlich außen anspielte. Dessen mustergültige Hereingabe von links nickte Julian Wolf weg (39.). Super Tor.
Die Gäste spielen bekanntlich eher einfachen Fußball und wurden vor allem aufgrund ihrer defensiven Kernkompetenzen Zweiter. Da hat sich der SVM hoffentlich etwas abgeschaut. Denn nach dem Seitenwechsel ließ er sich gleich zweimal binnen fünf Minuten von einem stumpfen langen Ball hinter die Kette aushebeln. Sercan Özdil (56.) sowie Tom Bauer (60.) stellten das Ergebnis auf 3:1. Erschreckend einfach ging das, Langenstroer war verstört. "Ich brauche einen Entertainer auf dem Platz, der das Ganze ansteuert, damit solche Dinge nicht passieren", vermisste er bei beiden Gegentoren die Absicherung.
Es dauerte bis zur Schlussphase, bis die Mesumer es wieder spannend machten. Wiedenhöft sei Dank....
SV Mesum - SC Peckeloh 2:3 (1:1)
0:1 Mehmeti (8.), 1:1 Wolf (39.)
1:2 Özdil (56.), 1:3 Bauer (60.)
2:3 Mittmann (85./ET)