Westfalenliga 1
Falscher Gegner zur falschen Zeit
Von Fabian Renger
(21.05.23) "Wir waren hoffnungslos überfordert. Das kann man nicht anders sagen." So hatte sich Hans-Dieter Jürgens seinen Ausstand als Cheftrainer von Borussia Emsdetten ganz und gar nicht vorgestellt. Mit 1:5 (1:1) gingen die Borussen beim SV Rödinghausen II baden. Sie wurden regelrecht hops genommen von einem Gegner, der einfach zur falschen Zeit auf die Emsdettener traf.
Die reisten nämlich wieder mit einem überschaubaren Aufgebot ins Ostwestfälische. Mit Arne Beckschulte und Mathis Schaffrien saßen nur zwei Feldspieler der zweiten Mannschaft auf der Bank, mit Muhamed Kelmendi stand ein dritter gar in der Startelf. Nein: Pest und Cholera sind nicht am Teekotten ausgebrochen, sondern die vereinsinterne Hilfe für die A-Liga-Reserve. Die kämpft um den Klassenerhalt und wird seit Wochen so gut es geht von 'oben' unterstützt. Auch an diesem Sonntag.
Bis zur Halbzeit noch ordentlich mitgehalten
Das Problem des dezimierten Emsdettener Westfalenliga-Aufgebots: Beim SVR warben offensichtlich noch einige Akteure um die eigene Zukunft. Jedenfalls machte der Regionalliga-Unterbau keine Faxen während der 90 Minuten und hatte keine Lust auf einen lauen Lenz im letzten Heimspiel. So waren die Gäste schlichtweg chancenlos.
"Bis zur Halbzeit haben wir noch ordentlich mitgehalten", befand Jürgens. Max Kamann traf zur SVR-Führung (15.). Kai Deradjat glich per direkt verwandeltem Freistoß aus. Aus halblinker Position haute er die Kugel ins lange Eck. Ein schönes Exemplar (18.). Besonders über linke Angriffsseite sorgte Rödinghausen immer wieder für Alarm. Darauf stellte sich der Gast irgendwann ein und stellte die Seite gut zu.
Doof nur: In der zweiten Hälfte probierte es Rödinghausen dann halt über die rechte Seite. "Da waren wir auf unserer linken Seite einfach überfordert", sah Jürgens mit an, wie seine Jungs ein ums andere Mal überrannt wurden. Interessanterweise entstanden nur zwei der weiteren vier Tore der Hausherren dort. Borussias Torchancen gab es indes im nur Singular: Einzig Kevin Meise verzeichnete eine nennenswerte Gelegenheit. "Das ist zu wenig", sagte Jürgens - wohlwissend, unter welchen Umständen dieses Spiel für seine Mannen stattfand. Ach ja: Fürs Protokoll hier noch schnell Rödinghausens vier Torschützen des zweiten Abschnitts. Tolga Dogan (52.), Noah Heim (67.), Berkay Güner (75.) sowie Fynn Mewes (85.).
SV Rödinghausen II - Borussia Emsdetten 5:1 (1:1)
1:0 Kamann (15.), 1:1 Deradjat (18.)
2:1 Dogan (52.), 3:1 Heim (67.)
4:1 Güner (75.), 5:1 Mewes (85.)