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Westfalenliga 1

Nottulns neuer Baumberge-Brasilianer bringt den Schweine-Dreier

Von Fabian Renger

(04.09.22) Ja, ja, Ja: Die Moral von GW Nottuln war stattlich. Die Truppe von Roland Westers bog beim TuS Sinsen schließlich noch einen 1:3-Rückstand in einen 4:3-Auswärtserfolg um. Das ist nicht alltäglich. Und trotzdem wird dieses Spiel keinen Platz finden in Westers'  Hall of Fame seiner legendärsten Fußballspiele. "Das war alles andere als eine gute Partie von uns", resümierte der Trainer. Immerhin war der Siegtreffer etwas fürs Auge. Henning Klaus können sie nun als den neuen Baumberge-Brasilianer bezeichnen...

Doch dazu später mehr. Gehen wir es chronologisch an. In der ersten Halbzeit war die Defensivleistung der Nottulner am und im eigenen 16er nicht berauschend. Westers benutzte gar den Ausdruck "mangelndes Engagement". Der TuS ging irgendwie folgerichtig in Front. Nottuln pennte bei einer flach auf den ersten Pfosten ausgeführte Ecke - Niclas Grzelka war der Torschütze (8.). Oliver Leifken glich zwar per Strafstoß (Foul an Semih Daglar) aus (24.), aber das hielt nicht sonderlich lang. Marius Speker besorgte das 2:1 (32.),  Gerard Lubkoll markierte per Distanzschuss das 3:1 (37.). Puuh. Christian Messing verkürzte für die Gäste auf 3:2. Das sah da einmal nach Wille aus. Messing eroberte den Ball im Zweikampf, ging an zwei Gegenspielern vorbei und parkte die Kirsche aus 18 Metern im Winkel (45.).

Wille war erkennbar - zwei Joker stechen

Immerhin: Im zweiten Durchgang war den Gästen dann auch vollumfänglich die Einstellung nicht abzusprechen. Wenngleich Westers anmerkte: "Fußballerisch war es auch in der zweiten Halbzeit sehr, sehr überschaubar. Wir haben die Konter sehr katastrophal ausgespielt." Weil irgendjemand es mit den Nottulner halten wollte, drehten die Gäste das Match trotzdem noch gänzlich. Westers brachte Lennart van Deenen in die Partie. Dem Youngster gab er folgende einfache Dienstanweisung mit auf den Weg: "Sieh zu, dass du am zweiten Pfosten bist und das Ding ins leere Tor schießt." Und was machte der van Deenen? Drei Minuten war er auf dem Platz und schoss tatsächlich aus einem Gewusel zum 3:3 ein (69.). Glückliches Trainerhändchen, die erste.

Es folgte die zweite glückliche Fügung. Auch Henning Klaus wurde eingewechselt. Auch er traf. Und wie eingangs erwähnt: Klaus machte es brasilianisch. Jens Böckmann flankte von Außen, Klaus verlängerte die Hereingabe mit der Hacke ins lange Eck. Der 4:3-Siegtreffer (84.). "Sah ganz cool aus", lobte Westers. Der irgendwie unpassende Schlusspunkt eines Schweinesiegs der Nottulner Moralmonster.

TuS Sinsen - GW Nottuln 3:4 (3:2)
1:0 Grzelka (8.), 1:1 Leifken (24./FE)
2:1 Speker (32.), 3:1 Lubkoll (37.)
3:2 Messing (45.), 3:3 Van Deenen (69.)
3:4 Klaus (84.)



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