Unglaublich: Hiltrup schießt fünf Tore - in einem Spiel!

Von  Fabian Renger

(18.09.22) Zwei geschossene Tore in fünf Spielen. Ohne den Hauch von Fußballsachverstand zu besitzen, weiß man, wo der Schuh beim TuS Hiltrup bislang drückte. Umso bemerkenswerter, was sich nun am Osttor ereignete. Der TuS empfing Borussia Emsdetten. Der Endstand lautete - haltet euch fest - 5:0 (3:0) für den TuS! Sagenhaft! Gibt's ja nicht! Wie haben die das denn geschafft? Da ist offenbar nicht nur ein Knoten geplatzt. Aber des Rätsels Lösung ist zweigeteilter Natur. Das Resultat lag einerseits an Gastgebern, die verdammt viel richtig, andererseits aber auch an Gästen, die ihrerseits verdammt viel falsch machten.

Doch kümmern wir uns zunächst um die Hiltruper. Fünf Tore! In einem Spiel! Wenn schon, denn schon. Die Männer von Coach Marcel Stöppel hatten halt einiges nachzuholen. Stöppel war entsprechend happy, es tat ihm spürbar gut, aber auch seiner Mannschaft. "Wenn wir sauber gegen den Ball arbeiten und unsere Torchancen machen, dann sieht das auch gut aus", sprach er von der Basis des Erfolgs. Davon war - zumindest was die Torchancenverwertung angeht - zuletzt wenig zu spüren. Diesmal schon. Die Laufwege waren tief und gut, Hiltrup spielte mit Mut, hatte ausnahmsweise auch mal das nötige Matchglück, agierte mit einer ordentlichen Mentalität. Der TuS attackierte Borussia früh, wollte diesen Befreiungsschlag, diesen ersten Saisonsieg ein stückweit erzwingen.

Jürgens: "Eine absolute Minusleistung"

Borussias Coach Hans-Dieter Jürgens war derweil beinahe neidisch. Die Hiltruper lobte er ausdrücklich für deren defensive Struktur, deren  gute Ordnung in der Abwehr. Man sei nicht in der Lage gewesen, da irgendwas rauszuspielen, befand Jürgens. Nach der ersten - und gefühlt einzigen - gefährlichen Torannäherung der Gäste ging Hiltrup in Führung. Daniel Mladenovic traf (7). Ordentlich war Borussia zuvor reingekommen. Doch mit dem Gegentreffer wurde es sofort zappenduster. "Ab dem Zeitpunkt kamen wir für nichts mehr in Frage", so Jürgens. Das 2:0 entstand ebenfalls aus einem Ballverlust. Wieder schaltete Hiltrup schnell, wieder jubelte Mladenovic (35.).

Bei beiden Treffern monierte das Borussen-Lager ein Foulspiel, aber Jürgens stellte klar: Am Schiri habe es nicht gelegen. Sondern: "Das war eine absolute Minusleistung. Defensiv haben wir die Organisation nicht gut hingekriegt."  Robin Schwick, erstmals in der Westfalenliga in der Startelf, erhöhte für die Hausherren auf 3:0 (37.).  Es passte zum Tag.

Borussia mit kurzzeitig guter Phase

In der zweiten Hälfte war Borussia sogar kurzzeitig zurück.  Die Phase nach dem Seitenwechsel sei ein positiver Lichtblick gewesen, wenn er denn was Positives aus dem Spiel mitnehmen müsste, merkte Jürgens an. "Da hatten wir deutlich mehr Spielanteile als Hiltrup." Hiltrup blieb dennoch gefährlicher. Und als Akil Cömcü das 4:0 nachlegte (73.), war Borussia auch endgültig erledigt und mausetot. "Danach haben wir aufgegeben", so Jürgens. Diese Leistung gab ihm viele Rätsel auf. Vorne wie hinten - es mangelte an vielem.

Und Hiltrups Stadion-DJ bekam wunde Finger. Er musste nämlich nochmal zur Tormusik greifen. Kannte er gar nicht mehr. Das 5:0 steuerte Arne Stegt bei (78.) "Ein rundum gelungener Tag", frohlockte Stöppel. Und für ihn schöner als so ein usseliges 0:0, würden wir mal behaupten...

TuS Hiltrup - Borussia Emsdetten 5:0 (3:0)
1:0 Mladenovic (7.), 2:0 Mladenovic (35.)
3:0 Schwick (37.), 4:0 Cömcü (73.)
5:0 Stegt (78.)