Westfalenliga 1
Gegen "Ö" fehlt dir was
Von Fabian Renger
(09.10.22) Es gibt in diesen bewegten Zeiten ja nur noch wenige Dinge, auf die wirklich konstant Verlass ist. Stefan "Ö" Oerterer ist da eine Ausnahme. Der trifft nämlich einfach immer und immer weiter. Neustes Opfer des Angreifers der SpVgg Erkenschwick war nun der TuS Hiltrup. Die Erkenschwicker holten den achten Sieg im achten Ligaspiel. Der Endstand in Erkenschwick lautete 3:1 (2:0). Alle drei Tore erzielte - na klar, Oerterer. Seine Saisontore 12, 13 und 14. Das mittlere war besonders knorke - es fiel aus rund 50 Metern. Bei Oerterer war das wohl eher kein Zufall...
TuS-Coach Marcel Stöppel war nachher mit der Leistung seiner Truppe an sich eigentlich einverstanden. "Wenn man die Tore weg nimmt, hätte man in der ersten Halbzeit nicht gesehen, wer Tabellenführer ist und wer auf Platz neun der Tabelle stand", so Hiltrups Trainer. Er schob allerdings den Unterschied des Tages gleich hinterher: "Man sieht an dem Spiel heute, warum Erkenschwick so viele Punkte mehr hat als wir. Erkenschwick macht keine individuellen Fehler, Erkenschwick ist abgezockt."
Individuelle Fehler leisteten sich die Hiltruper tatsächlich auch diesmal reichlich. Das 1:0 war so ein krasses Fallbeispiel. Arne Stegts Pass zu Yakup Kilinc geriet viel zu kurz, Oerterer lauerte und schob problemlos ein (1.). Viel unglücklicher kannst du natürlich kaum beim Spitzenreiter starten. Das 2:0 war dann auch so eine Sache für sich. Hiltrup leistete sich einen ziemlich unnötigen Ballverlust im Mittelfeld. Oerterer schoss dann einfach mal aus gut und gerne 45 Metern. Vielleich stand er zwei Meter in der Hiltruper Hälfte. Der Ball ging über Hiltrups Torwart Romain Böcker hinweg in die Maschen (22.). "Das Tor könnte man sicherlich auch zum Tor des Monats oder Jahres einreichen", kommentierte Stöppel. Zufall, sagt man sonst. Bei Oerterer sagen wir einfach mal: Das war Können...
Hiltrup fehlt's bloß am letzten Pass
Hiltrup war seinerseits eigentlich ansonsten ganz gut drin. Bis zum Schwicker 16er kombinierte sich der TuS oftmals passabel durch. Da fehlte es aber oft am letzten Pass. Akil Cömcü, Nils Johannknecht und Daniel Mladnovic kamen dem SpVgg-Kasten noch am gefährlichsten nahe.
Im zweiten Abschnitt lief Hiltrup an, probierte, machte, tat. Klare Möglichkeiten blieben aber Mangelware. Und es gibt definitiv dankbarere Aufgaben, als bei der SpVgg einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher zu laufen. "Das 1:0 und 2:0 waren tödlich", befand auch Stöppel. Seine Elf machte schließlich hinten auf, Oerterer nutzte das einmal zum 3:0 aus (70.). In der Schlussminute markierte Cömcü Hiltrups 3:1-Ehrentreffer. Für Stöppel war das aber nicht mehr als ein Trostpflaster.
SpVgg Erkenschwick - TuS Hiltrup 3:1 (2:0)
1:0 Oerterer (1.), 2:0 Oerterer (22.)
3:0 Oerterer (70.), 3:1 Cömcü (90.)