GW Nottuln

Fazit Hinrunde: Rund ein Dutzend Neuzugänge - darunter etliche aus dem eigenen U19-Stall - waren es vor der Saison. Umbruch nennt man das. "Wir wussten nicht genau, wo die Reise hingeht", erinnert sich Marvin Möllers, der im Winter gemeinsam mit Darius Schwering von der Co- in die Cheftrainer-Rolle geschlüpft war. Die Reise führte auf Platz sieben. "Wir befinden uns komplett im Soll", ordnet Möllers die Platzierung ein. 25 eigene Tore sind nicht so viele, 23 Gegentreffer aber auch nicht. Alles okay. Was der Coach besonders nervte, war die konstante Inkonstanz. Auf starke Spiele wie ein 3:1 über Spitzenteam Peckeloh folgte dann auch mal eine Woche drauf ein deftiges 0:4 in Nieheim. "Aus Trainersicht war das nachvollziehbar, dass so Schwankungen drin gewesen sind", sagt Möllers einerseits. Er spielt eben auf die neue Konstellation zum Saisonstart an. Folgen eines Umbruchs. Da muss sich mal was finden. Aber es soll reichen an Wellengang.

Vorbereitung: Sechs Spiele standen an. Die ersten vier gingen allesamt verloren, die letzten beiden wurden jeweils mit 4:0 gewonnen. Sicherlich gegen Gegner wie die SG Borken und dem FC Epe eine schöne Sache für den Kopf zum Ende der Vorbereitung. Möllers erklärt: "Die ersten vier Spiele standen unter dem Schwerpunkt, dass jeder Spieler auf die gleiche Anzahl von Spielminuten kommt." So waren die beiden ersten Halbzeiten gegen die Oberligisten aus Vreden (1:4) und Gievenbeck (0:4) beispielsweise auch inhaltlich gut, nach einer gewissen Rotation ging es leistungstechnisch dann bergab. Gegen Borken und Epe wurde weniger auf soziale Spielzeitverteilung geachtet, sondern mehr aufs Thema 'So könnte GWN in die Rückrunde starten'. Die beiden Nachfolger von Jens Niehues haben übrigens auch taktisch Hand angelegt. "Wir haben ein zweites System einstudiert", berichtet Möllers. Neben dem obligatorischen 4-3-3 könnten die Nottulner nun auch mal auf diverse Dreierketten-Systeme switchen. Flexibiliät heißt das Zaubermotto.

Personal: Der dritte Keeper Jonas Gottheil verließ die Baumberge und schloss sich im Winter SW Holtwick an. Vom TuS Hiltrup wechselte im Richard Joaquim rüber. Der 21-jährige Offensivspieler ist aber eher ein Vorgriff auf den Sommer, noch fehle es laut Möllers an der Pflichtspiel-Freigabe. Aber Joaquim sei schon fester Bestandteil im Trainingsbetrieb. Sonst tat sich personell nichts wirklich Nennenswertes. Mit Lukas Höing, Peter Stüve und Henning Klaus fiel allerdings ein Trio wegen Knieproblemen aus und verpasste die komplette Vorbereitung. Ausfallzeit ungewiss. Stüve ist immerhin zurück im leichten Aufbautraining.

Das lief gut in der Hinrunde: Zu Saisonbeginn begannen ja nicht nur rund zwölf neue Spieler bei GWN, sondern mit Möllers, Schwering und Niehues auch drei (fast) neue Trainer. Natürlich wurde im Bereich der Spielphilosophie eine eigene Handschrift versucht zu implementieren. "Wir haben versucht, viele spielerische Ansätze zu finden und die Köpfe ein wenig aufzubrechen. Da haben die Jungs eine super Entwicklung genommen. Wenn man Spiele wie Peckeloh oder Espelkamp [beide wurden gewonnen, d. Red.], dann lief es gut", so Möllers. Auch nach dem Abgang von Niehues habe man ein bisschen was angepasst und eigene Prinzipien mit reingebracht.

Das wollen wir besser machen: "Wir wollen mehr Konstanz reinbekommen, die Leistungen unabhängig vom Gegner über einen längeren Zeitraum abrufen. Wenn wir ein Spiel verlieren, aber sagen können, wir sind all-in gegangen, dann können wir damit leben", spricht Möllers abermals über das K-Wort. 

Saisonziel: "Wir wollen nicht schlechter stehen als jetzt, aber haben kein festgeschriebenes Ziel." Langweilig, Herr Möllers. Dinge wie die Entwicklung seien aktuell wichtiger gelagert als Rang XYZ. Freilich: Wenn nachher aus Platz sieben Platz fünf wird, dann würde sich keiner dagegen sträuben.

Heimspiel-Prognose:  Nottuln bleibt einstellig und wird mindestens Achter.