Westfalenliga 1
Auch die Fahrtzeit ist zu verkaften: Zerche wird SuS-Cheftrainer
Von Fabian Renger
(02.01.25) Na bitte, es geht doch! Nach einer durchaus langwierigen Suche hat der SuS Neuenkirchen die Trainerfrage geklärt. Die Wahl der Verantwortlichen vom Haarweg als Nachfolger von Thorsten Schmidt fiel auf Alexander Zerche. Allerdings haben wir zunächst mal ein paar Fragen.
Zerche wohnt in Dorsten-Lembeck. Rund 45 Minuten dauert es von seinem Zuhause nach Neuenkirchen. Klingt erstmal viel. Andererseits: Wenn du in Rheine losfährst, brauchst du in etwa die selbe Zeit bis nach Osnabrück oder Münster. Ist also gut zu verkraften. "Nah an meiner Heimat in Rheine, ich hab viele Freunde da und arbeite minimum einmal die Woche in Emsdetten. Außerdem ist das Stück Lembeck bis Neuenkirchen über die A31 und Bundesstraße sehr gut zu befahren. Es gibt Strecken, die näher dran sind, aber wo man deutlich länger braucht", klärt Zerche uns Amateur-Geografen erstmal auf.
Zerche ist jemand mit Ambitionen
Sein Name tauchte bereits im November auf dem Radar der SuS-Entscheidungsträger auf. Zerche arbeitete längere Zeit beim FC Eintracht Rheine, auch in Borussia Emsdettens A-Jugend und beim NLZ des VfL Bochum war er als Trainer unterwegs. Zuletzt coachte er die Erste des TuS Haltern. Im Sommer war dort aber nach dem Abstieg in die Landesliga Schluss. "Ich glaub, ich bin trotzdem jede Woche auf dem Sportplatz vorzufinden", ist Zerche Trainer durch und durch. Wie er den SuS überzeugt hat? Andre Haarmann, sportlicher Leiter des SuS, erklärt es uns: "Er bringt trotz seiner 33 Jahre schon eine Menge Erfahrung nit. Er ist sehr konzeptionell und sehr ambitioniert unterwegs. Wir hatten sehr, sehr umgängliche Gespräche. Inhaltlich waren wir uns früh einig, Gott sei Dank hat es funktioniert."
Ambitioniert ist Zerche in der Tat. Er verfügt über die B+-Lizenz. Auch die A-Lizenz ist auf kurz oder lang angepeilt - sofern er eines Tages die schwierigen Zulassungsvoraussetzungen erfüllt. "Ich habe Neuenkirchen einen klaren Plan vorgelegt, wie ich als Trainer arbeiten und an Sachen rangehen möchte. Ich bin ein Trainer, der gerne Fußball spielen lässt und junge Spieler fördert. Ich habe einen hohen Anspruch an die Truppe und das ist das, was Neuenkirchen braucht."
Umbruch muss angestoßen werden
Schließlich gilt es mittelfristig wohl einen Umbruch anzustoßen. Haarmann hat den Rechenschieber bemüht und kommt auf einen Altersschnitt von 26,5 Jahren. Das geht noch, ist nicht schweinealt, aber halt auch alles andere als jung. Dieser Verjüngungsprozess soll nun langsam starten. "Ich bin überzeugt, dass wir da einen sehr guten Mann für haben", sagt Haarmann. Die Zusage des neuen Cheftrainers gilt freilich ligaunabhängig. "Aber ich bin da sehr guter Dinge, dass wir auch im nächsten Jahr Westfalenliga spielen", stellt Haarmann klar. Aktuell sind die Neuenkirchener als Viertletzter gerade so überm Strich zu finden.
Nach einem Co-Trainer wird derzeit noch gefahndet. Aus dem aktuellen Spieler-Cast gibt's bislang "eine Reihe an Zusagen" (Haarmann). Klingt gut. Das letzte Wort gehört in diesem Text nun aber Zerche, der mit den Hufen scharrt. "Die Durchlässigkeit in Neuenkirchen ist gegeben, die Mannschaft kennt sich jahrelang, es ist eine sehr familiäre Stimmung dort", freut er sich.