Westfalenliga 1/Enzborn-Cup
"Was gut läuft, muss man nicht ändern"
Von Fabian Renger
(19.07.24) Eines ist klar: Westfalia Kinderhaus ist körperlich gut drauf. Nach dem zweiten Training der Vorbereitung unterhielt sich Neu-Cheftrainer Omid Asadollahi mit seinem Athletiktrainer Andreas Klose. Der ist ausgewiesener Fachmann im Fitnessbereich. Die Ergebnisse der Team-Leistungsdiagnostik war Thema des damaligen Gesprächs. "Er hat mir gesagt: Von der Fitness her, könnte die Saison morgen schon los gehen", berichtet Asadollahi. Es sei auch mit ein Verdienst von Klose gewesen, dass die Kinderhauser nahezu verletzungsfrei durch die Vorsaison gekommen sind. Sollte man auch mal erwähnen. Das Ergebnis ist bekannt: Kinderhaus wurde Vizemeister. Kam wohl nicht von ungefähr.
Doch wieso erzählen wir euch das überhaupt? Na gut. Kommen wir eben zum Thema, worüber es eigentlich gehen sollte in diesem Text. Am Samstag (20. Juli) veranstaltet die Westfalia erstmals den Enzborn-Cup. Kurioserweise in Davemsberg. In Kinderhaus sind nämlich die Rasenplätze gesperrt. Doofe Geschichte. Derzeit trainiert die Truppe auf Kunstrasen. Macht bestimmt Spaß bei 30 Grad. Wir schweifen schon wieder ab. Sorry. Jetzt aber: Samstag also Enzborn-Cup. In Davensberg. 15 Uhr geht's los. Mit am Start neben der Westfalia: Preußen Münster II, der 1. FC Gievenbeck und GW Nottuln. Spielzeit beträgt 45 Minuten. Einmal spielt jeder gegen jeden. Geiles Teilnehmerfeld.
Ein paar wenige neue Nasen
Zurück zur Westfalia. Wenn wir dich schonmal dran haben: Wie läuft's sonst so, Omid? Fit ist seine Elf ja, das haben wir nun gehört. Abgesehen von Felix Ritter. Der ist am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt und fällt noch etwas aus. Ein ärgerlicher Ausfall. Aber Kinderhaus hat für solche Fälle vorgesorgt. Gerade in der Breite ist das Team gut verstärkt worden. Die Neuzugänge Jürgen Sinev (VfL Senden) und Max Picht (GW Nottuln) trafen beispielsweise jeweils bereits doppelt im Laufe der Vorbereitung. Mit Tim Siekmann kam ein Sechser aus Maaslingen, auf den sich das Münsterland freuen kann. (*der Autor dieser Zeilen ist übrigens Fanboy von Asmar Paenda, aber das nur am Rande*)
Das Trainerteam ist ebenfalls anders aufgestellt: Asadollahi gibt nun als Chef die Kommandos. Patrick Beyer ist neuer Torwarttrainer, Massih Wassey neuer Co-Trainer. Wassey sei jemand, "der gute Ideen hat", lobt Asadollahi. Bereits unter seinem Vorgänger Holger Möllers war Philip Just als Co-Trainer am Start. Der sei einer für die Detailarbeit, schwärmt der neue Cheftrainer. Just sieht man häufig in der Nachbarschaft bei Spielen der Konkurrenz mit Kameras bewaffnet. Willkommen in 2024.
Ein paar Ablauf-Stellschrauben werden verändert
Und was macht er selbst anders als Möllers? Asadollahi will gar nicht viel anders machen. Warum auch? Lief ja in der Vorsaison. Ein Punkt fehlte zum großen Wurf. "Was gut läuft, muss man nicht ändern. Wir wollen nur zwei bis drei neue Ideen reinbringen", stellt Asadollahi klar. Soll bedeuten: "Wie reagieren wir, wenn wir gepresst werden; wie reagieren, wenn der Ball im Spielaufbau außen ist. Da geht es gerade um ein paar Prinzipien, die wir viel trainieren." Wir wollen euch aber mal nicht mit tieferen Details übers Anlaufverhalten und so weiter langweilen. "Prinzipien, die für den Gegner nicht einfach zu lesen sind. Da machen wir viele Trockenübungen", sagt Asadollahi. Am Samstag will er in den drei Partien sehen, wie gut (oder schlecht) diese Trockenübungen in der Praxis bereits umgesetzt werden.
Die Ergebnisse sind ihm - oh, Wunder - zweitrangig. Er wird in Davensberg ordentlich Spielzeit verteilen. Natürlich sagt Asadollahi: "Wenn wir dabei noch ein paar Tore schießen, ist es schön." Logo. Wie viel er sich in die Karten schauen lässt? Offen. Gegen Nottuln geht's für Kinderhaus gleich am ersten Spieltag der Liga nochmal. Gegen Gievenbeck könnte es in der zweiten Runde des Westfalenpokals gehen. Die Vorbereitung an sich lief sonst schon ganz dufte. 18 Tore erzielte Kinderhaus in den vier Testkicks. Die ersten drei wurden gewonnen, am Dienstag verlor die Westfalia in Herne mit 1:3. Aber zu verkraften. "Die Tore sind aus drei eigenen Fehlern enstanden, wir hatten Torchancen genug", meinte der Kinderhauser Coach. Mal sehen, was er am Samstagabend zu sagen hat.