Westfalenliga 1
Kinderhaus ist im Abstiegskampf angekommen
von Fabian Renger
(20.10.24) Überragend angefangen, danach komplett den Faden verloren, zweimal Pech gehabt, später kein Glück - und erneut keine Punkte. Willkommen im Leben von Westfalia Kinderhaus. Mit 1:3 (1:2) musste sich die Truppe von Omid Asadollahi den SF Ostinghausen geschlagen geben. Der Coach wusste nachher, was die Stunde geschlagen hat: Kinderhaus ist wohl angekommen im Abstiegskampf.
"Das war eine Niederlage, die verdient war. Das muss man nicht schönreden. Ostinghausen hat uns genau vorgemacht, wie man es machen kann: Mit Leidenschaft, Zweikampfhärte und viel Bewegung. Das sind diese Tugenden. Das war bei uns irgendwie nicht so zu spüren, zumindest nicht in der ersten Halbzeit", so Westfalias Trainer. "Wir müssen jetzt Charakter zeigen. Anders geht's nicht."
Ostinghausen macht es Kinderhaus vor
Der Tag begann eigentlich gut. Semih Daglar stellte auf 1:0 für die Gastgeber (2.). Anschließend verpasste Luis Haverland sogar das 2:0. Danach brachen die Kinderhauser allerdings massiv ein. "Wir haben kaum Fußball gespielt, waren in allen Belangen einen Schritt zu spät, haben viele Zweikämpfe verloren und viele ungenaue Pässe gespielt", zählte Asadollahi auf. Und bei den ersten beiden Gegentoren hatte seine Mannschaft auch noch Pech.
Das 1:1 resultierte aus einem Abschlag von ihrem Keeper Steffen Scharbaum. Der Ball fiel im Mittelfeld auf der Höhe der Mittellinie vor die Füße von Filip Pieprzka runter. Der pöhlte ihn im Stile eines Befreiuungsschlags direkt zurück Richtung Scharbaum und fiel aus einer unmöglichen Distanz halt hinterm Torwart ins Netz (32.). Dann folgte ein klassisches Eigentor: Nach einem Ballverlust spielten die fußballerisch durchaus überzeugenden Gäste die Kugel ins Zentrum rein, Westfalias Abwehrmann Levent Öztürk bugsierte das Leder in die eigenen Maschen (38.). Zwei Tore, die zur Kinderhauser Situation passen.
Anstelle des Ausgleichs gibt's die Entscheidung
Immerhin rissen sich die Hausherren nach dem Seitenwechsel am Riemen. Fußballerisch sah das deutlich sicherer und souveräner aus, auch das Investment stimmte jetzt. Der Ausgleich lag in der Luft, als Fabian Witt einen Traumpass zu Luis Haverland spielte, der jedoch um Millimeter zu spät kam. Quasi im Gegenzug spazierten die SFO relativ unbehelligt durchs Mittelfeld und schlussendlich schoss Tom Franke zum 3:1-Endstand ein (62.).
Weil weitere Möglichkeiten auf einen Anschlusstreffer, etwa durch Öztürk, verpufften, blieb es dabei. Nächste Woche geht's für Kinderhaus zum Vorletzten nach Bockum-Hövel. Asadollahi kündigte schonmal an: "Ich werde auf die Jungs setzen, die für mich durchs Feuer gehen...." So eine erste Halbzeit wie diesmal wäre kommende Woche jedenfalls nicht ratsam.
Westfalia Kinderhaus - SF Ostinghausen 1:3 (1:2)
1:0 Daglar (2.), 1:1 Pieprzka (32.)
1:2 Öztürk (38./ET), 1:3 Franke (62.)