Westfalenliga 1
Kinderhaus bricht Mesums Heimnimbus
von Fabian Renger
(17.11.24) Nun ist der SV Mesum seinen Heimnimbus los. Im Spiel gegen Westfalia Kinderhaus setzte es die erste Niederlage auf eigenem Geläuf. Nach 90 Minuten gewannen die Gäste mit 3:2 (1:1). Auch weil ihr Trainerteam den Sieg eingewechselt hat.
Das 3:2-Siegtor fiel kurz vor Schluss durch Asmar Paenda (86.). In den Lauf geschickt wurde er von Moritz Orschel. Beide hatte Gäste-Trainer Omid Asadollahi etwa zehn Minuten vorher eingewechselt. Goldenes Trainer-Händchen und so. Paendas Abschluss mit links endete im langen Eck. Besonders Orschel, hob Asadollahi hervor, habe super trainiert unter der Woche. "Das musste ich mit einem Einsatz belohnen." Zum Zeitpunkt des Tors waren die Brüder Jendrik und Fabian Witt sowie Luis Haverland und Semih Daglar übrigens bereits draußen...
Wilmes hätte noch gerne einen Elfer gehabt
Verdient? Unverdient? Auf jeden Fall bitter für die Gastgeber. "Ein Punkt wäre das gerechtere Ergebnis gewesen", meinte Mesums Trainer Pascal Wilmes. Nach dem Siegtreffer hätte er in der Nachspielzeit noch gerne einen Elfmeter gehabt, Timon Schmitz sei klar getroffen worden. Die Pfeife von Referee Marian Zabell blieb stumm. Asadollahi räumte ein: "Wir hätten uns wohl nicht beschwert, wenn gepfiffen worden wäre..."
Springen wir zum Start der Partie. Mesum kam gar nicht gut rein. "Wir haben ein, zwei Sachen spielerisch zu kompliziert gelöst", so Wilmes. Er konnte sich bei seinem Keeper Luca Kersting in der Anfangsphase bedanken, dass die Null stand. Gegen Malte Wesberg rettete Kersting heldenhaft. Später war er machtlos. Levent Öztürk spielte einen blitzgescheiten Ball aus dem rechten Halbfeld richtig würzig flach an den zweiten Pfosten, wo Daglar reinspritzte und einschoss - 0:1 (25.). Mitten rein in eine Phase, in der es so schien, dass die Gastgeber nun auch am Match teilnehmen. Das Tor warf sie jedoch wieder zurück. Asadollahi lobte hingegen: "Wir haben nichts zugelassen und waren sehr aktiv, haben alle Zweikämpfe gewonnen."
Mesum trifft zum super Zeitpunkt
Umso besser passte es Wilmes natürlich in den Kram, dass seine Mannen mit dem Halbzeitpfiff ausglichen. Aus spitzem Winkel war Kim Schürhörster zur Stelle (1:1/45+2.). "Mit unserer eigentlich ersten und einzigen richtigen Offensivaktion", so Mesums Trainer. Machte ja nichts. Der SVM hatte das Momentum auf seiner Seite und kam auch so raus, setzte die Gäste erstmal ordentlich unter Druck. Einen Abschluss von Lars Jenders klärte Kinderhaus von der Linie, selbst der eigene Pfosten musste helfen. Es brannte. Dann steckte Lars Jenders für Schürhörster durch - und Mesum führte folgerichtig 2:1 (53.).
Kinderhaus schüttelte sich nur kurz. Aus 30 Metern schoss Fabian Witt einen Halbfeld-Freistoß einfach mal aufs Tor. Ein Mesumer aus der Mauer fälschte die Kugel so unglücklich für Kersting ab, dass sie gegen dessen Laufrichtung im Netz landete. 2:2 (56.). Alles wieder offen.
Torchancen waren im Rest des Spiels Mangelware. Aber Wilmes brachte das Gefühl gut auf den Punkt: "Beide haben sich neutralisiert, doch ein Tor lag irgendwie in der Luft. Man wusste: Irgendwas wird noch passieren..." Passierte ja auch noch. Zu seinem Leidwesen - und zu Asadollahis Freude. Der Schlüssel zum Sieg? "Wir sind geduldig geblieben." Auch eine Tugend.
SV Mesum - Westfalia Kinderhaus 2:3 (1:1)
0:1 Daglar (25.), 1:1 Schürhörster (45+2.)
2:1 Schürhörster (53.), 2:2 F. Witt (56.)
2:3 Daglar (86.)