Westfalenliga 1
Der Beginn eines neuen SVM-Auswärtsfluchs?
von Fabian Renger
(23.02.25) Ein Auswärtssieg reicht dann ja auch erstmal wieder. "Back to the roots! Wir wollen jetzt die nächste Serie starten...", flüchtete sich Pascal Wilmes, Trainer des SV Mesum, nach der 0:2 (0:1)-Pleite bei GW Nottuln in Ironie. "Du musst vielleicht nicht zwingend drei Punkte holen, aber du musst auch nicht zwingend verlieren." Sie haben aber verloren, die Mesumer. Weil die Nottulner wiederum die Scheiße vom Fuß abgewischt haben, die ihnen bis vor Weihnachten teilweise das Leben schwermachte. Den Fehlschuss der Saison verbuchte Mesums Lars Jenders.
Nottuln startete richtig gut, GWN-Spielertrainer Marvin Möllers sprach von überrumpelten Gästen. "Wir haben die Bälle zu leicht hergeschenkt", bestätigte Wilmes. Nottuln ging in Front. Lukas Cofalik setzte sich rechts durch und brachte die Pille an den zweiten Pfosten, wo Richard Joaquim einnetzte (10.). Danach wendete sich das Blatt: Mesum wurde immer aktiver und nahm (endlich) am Geschehen teil, während die Gastgeber immer passiver agierten. "Wir haben nicht die Räume bespielt, die wir uns vor eigentlich vorgenommen hatten, zu bespielen", so Möllers.
Jenders mit dem Fehlschuss der Saison
Es roch eigentlich schon fast nach einem Mesumer Ausgleichstreffer. Und der wäre in 99,9999999 Prozent der Fälle auch gefallen. Chris Strotmann spielte das Leder von rechts vorher. Lars Jenders stand da, drei Meter (!) Torentfernung. Den Fuß hinhalten, Ausgleich. Ganz einfach wäre das gewesen. "Ein Muss-Tor", sagte Wilmes. Naja. War aber kein Tor. Jenders traf das Spielgerät ganz komisch und katapultierte es geschätzt 20 Meter in die Höhe in Richtung Strotmann zurück. Ganz, ganz, ganz merkwürdig.
So ging es mit einem Remis in die Pause. Insgesamt war's ein mittelfeldgeprägtes Spiel ohne die ganz großen Dinger. Nottuln zog sich insbesondere nach dem Pausente ein bisschen zurück. Von Mesum kam aber auch irgendwie nicht so viel. Wilmes hatte mit Jan Fislage indes auch nur eine offensive Wechseloption. Christian Biermann, Julin Muthulingam und Kim Schürhörster fehlten - das Trio hat bisher 21 der 38 Mesumer Saisontore erzielt. Das war kaum zu kompensieren.
Es hätte auch höher ausfallen können
GWN verpasste unterdessen zunächst noch das 2:0 (Fabian Schöne, Marvin Möllers), das wiederum Janus Scheele gelang (78.) Im Anschluss ging es dann los. "Wir hatten Chancen im Minutentakt", sagte Möllers. Lukas Höing vergab aus spitzem Winkel, Scheele und auch Joaquim hätten sich ein zweites Mal belohnen dürfen/müssen/können. "Wenn das Spiel 5:1 ausgeht, wäre das von den Torchancen her okay gewesen. Wenn man es aufs gesamte Spiel beurteilt, war der Sieg hochverdient", befand Möllers. "Nach dem 2:0 war der Stecker gezogen und der Ofen richtig aus", hielt Wilmes fest. Nach Karneval spielt seine Mannschaft mal wieder zuhause. Vielleicht ist das doch besser so.
GW Nottuln - SV Mesum 2:0 (1:0)
1:0 Joaquim (10.), 2:0 Scheele (78.)