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Westfalenliga 1

Marvin Egbers (2.v.l.) lässt sich hier für seinen Treffer zum 1:1-Ausgleich feiern. Fotos: Renger

Man lernt nie aus in diesem Sport


von Fabian Renger

(26.03.25) Jetzt haben wir wohl wirklich alles gesehen. Erstmal zu den knallharten Fakten: Der SuS Neuenkirchen empfing als Schlusslicht den Tabellenführer TuS Hiltrup zum Flutlicht-Nachholspiel. Neuenkirchen gewann mit 3:1 (0:1). Der SuS hatte dabei ausnahmsweise mal das Glück, was man eigentlich eher nicht hat, wenn man da unten herum gurkt. Doch der Sieg war unterm Strich nicht unverdient. Vor allem das 3:1 war eine Szene, die sämtliche Vorstellungskraft sprengte.

Der SuS befindet sich im Angriff, Lennart Theismann serviert für Marvin Egbers am linken Strafraumeck. Nun wird's mächtig merkwürdig. Es riecht nach Abseits, offenbar hat der Linienrichter auch die Fahne gehoben. Schiri Ben Gödde pfeift jedoch nicht. Neben dem Hiltruper Tor stehen die Hiltruper Einwechselspieler beim Warmmachen. Einer von ihnen hat's eilig, will das Spiel schnell fortsetzen, stoppt und berührt den Ball auf dem Feld. Gödde pfeift. Unerlaubtes Eingreifen ins Spiel. Elfmeter. Lange Gesichter aufseiten der Gäste. Man lernt nie aus. Marco Diekmann verwandelt den Strafstoß. 3:1 (81.).

Hiltrup trifft mehrfach Alu

"Aktuell erlebt man Dinge, die erlebt man nicht immer", kommentierte TuS-Coach Marcel Stöppel die Szene. Da der Referee nicht abgepfiffen hatte, war das Spiel wohl nicht unterbrochen, daher hatte die vermeintliche Abseitsstellung wohl auch keine Bewandnis. Aber führen wir das mal nicht weiter aus. Das ist eher ein Fall für die Regelhüter. Es war ja auch noch Zeit auf der Uhr. Hiltrup hätte verkürzen können, aber allerspätestens jetzt lief alles gegen den Spitzenreiter. Stan Schubert prügelte den Ball noch ans Lattenkreuz (83.), Peter Effing haute das Leder an die Latte (84.). "Das passt alles wie die Faust aufs Auge zusammen, jetzt haben wir die Scheiße wirklich aktuell am Dampfen", stellte Stöppel fest.

Springen wir zum Spielbeginn. Beide Teams starteten schwungvoll. "Wir hatte da schon eine gute Energie auf dem Platz", sagte SuS-Cheftrainer Thorsten Schmidt. Ja, das hatte seine Truppe. Trotzdem spürte sie, auf wen sie da traf. Der SuS konnte einem schon fast Leid tun. Gegen die sattelfeste TuS-Hintermannschaft schien es kaum ein Durchkommen zu geben, die stand wie eine Eins. Es hätte für die Hausherren schon den Zufall gebraucht, um TuS-Torhüter Romain Böcker in Bedrängnis zu bringen. Doch den Zufall ließen die Gäste nicht zu, einzig Luca Bültel verzeichnete per Drehschuss einen nennenswerten Abschluss (29.).

Das 1:0 des TuS hatte sich angedeutet

Die Hiltruper waren da deutlich gefährlicher. Immer wieder suchten sie ihre Offensivleute mit feinen Diagonalbällen, vor allem Finn Lenze wurde stetig gesucht. Er hatte die erste fette Chance per Kopf (4.). Später lieferten sich SuS-Verteidiger Felix Wiggers und Peter Effing ein Laufduell. Am Ende dieses Fights klatschte es erstmals am Neuenkirchener Pfosten, beinahe ein Eigentor (20.). Die Führung besorgte Jonas Weißen. Nach einem Steckpass umkurvte er SuS-Goalie Lukas Greiwe und schob ein - 0:1 (23.). Zu dem Zeitpunkt nicht unverdient.

Doch der SuS brach nicht ein. In der zweiten Hälfte startete er sogar mit noch mehr Mumm, der Auftritt hatte nichts von einem verunsicherten Tabellenletzten.  Olli Janning zog einen Ball hauchzart übers Gäste-Gehäuse (48.). Der Ausgleich deutete sich an und folgte. Fynn Onken flankte von rechts, in der Mitte sprang Marvin Egbers mustergültig hoch und nickte ein  - 1:1 (59.). Fein gespielt. "Wir haben nochmal eine Schüppe drauf gelegt", fand Schmidt. "Wir haben mutig nach vorne gespielt, sehr viel Laufarbeit auf jeder Position geleistet, gut nach hinten verteidigt, das ist die Basis."

Tor oder nicht Tor?

Die Basis dieses erfolgreichen Abends war aber ausnahmswiese auch mal der Faktor Glück. Kurz nach dem Ausgleich hätte es beinahe wieder im eigenen Kasten geklingelt. Ecke von rechts, XXXXXXL-Getümmel in Neuenkirchens Box, Pingpong-Szenen, Lukas Greiwe ist involviert, alles ziemlich unübersichtlich. Der Ball schien im drölfzigsten Versuch hinter der Linie gewesen zu sein, jedenfalls jubelte manch Hiltruper bereits. Nur Gödde zeigte kein Tor an (61.). Stöppel hatte nicht Unrecht: Sonderlich viel lief nicht zugunsten seiner Elf.

Eine runde Viertelstunde später ebnete Luca Bültel mit dem Tor zum 2:1 den Weg zum langeresehnten fünften Saisonsieg (77.). Und dann brach irgendwann die ominöse 81. Minute an. Da hatte Schmidt übrigens ebenfalls den Überblick verloren. War ihm dann auch wumpe. "Jetzt haben wir ein kleines Ziel erreicht, endlich wieder ein Spiel zu gewinnen. Glückwunsch und Kompliment an die Truppe." Wohwissend, dass nicht lange Zeit zum Jubeln bleibt. Am Sonntag kommt Ostinghausen an den Haarweg. Immerhin hat Neuenkirchen nun vorerst sogar die Abstiegsränge verlassen.

SuS Neuenkirchen - TuS Hiltrup 3:1 (0:1)
0:1 Weißen (23.), 1:1 Egbers (59.),
2:1 Bültel (77.), 3:1 Diekmann (81./Elfmeter)

Marvin Egbers, Mirko Janning und Olli Janning (weiße Trikots, v.l.) umzingeln Peter Effing.


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