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HSM Münster 2013 - Finale

Albrecht setzt Nullacht die Krone auf


Von Robert Wojtasik

(31.12.14) Wer zum falschen Zeitpunkt aufs Handy guckte oder sonstwo mit den Augen war, der hatte die entscheidende Szene verpasst: Freistoß Abdel Ghany, Yannick Albrecht startet minimal eher als sein Gegenspieler und feuert den Ball mit links in den Knick. Einstudiert, keine Frage. Und bezeichnend für den verdienten Stadtmeister 2014: SC Münster 08.

Serienfinalist SC Münster 08 hat zum achten Mal die Hallenfußball-Stadtmeisterschaft gewonnen. Bei der dritten Endspiel-Teilnahme hintereinander bezwang die Mannschaft von Thomas und Andreas Höppner die Reserve des SC Preußen Münster mit 2:1 nach Verlängerung. Matchwinner war Yannick Albrecht, der beide Treffer erzielte und anschließend als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet wurde. Bester Keeper wurde völlig verdient Albrechts Teamkollege Moritz Ostrop, der diese Auszeichnung nach 2011 und 2013 nun schon zum dritten Mal erhielt.

Erfolge unterm Dach sind für die Hallencracks vom Kanal nun wahrlich nichts Neues. "Wir gelten ja immer als Favoriten", sagte Andreas Höppner kurz nach dem Endspiel. "Aber es wird schnell vergessen, dass sich die Mannschaft im Vergleich zum letzten Jahr stark verändert hat. Erfolg hat man nur, wenn die Neuen den Plan auch schnell umsetzen. Das hat super geklappt und dann ist das irgendwann auch kein Zufall mehr."

Stimmt schon, planlos sieht das nicht aus, was Nullacht Jahr für Jahr in der Halle kickt. Lupfer, Doppelpässe, Eckball- und Freistoß-Varianten - aber eben auch mal ein eher passiver, abwartender Ansatz, um dann bei Fehlern des Gegners sofort zuzuschlagen. So wie im diesjährigen Finale gegen Preußen Münster II.

Albrecht entwischt Menendez - 1:0

Gleich nach eineinhalb Minuten entwischte Albrecht dem Preußen Diego Menendez im Rücken und traf zur Führung. Die Jungadler reagierten mit wütenden Distanzschüssen, was sich aber schnell als das falsche Mittel herausstellte. Erst recht, wenn da hinten ein Klasse-Keeper wie Moritz Ostrop den Kasten hütet. Preußen hatte die Kontrolle, glich aber erst in Überzahl nach einer Zeitstrafe gegen Timo Twachtmann aus: Marco Gatzkes Schuss parierte Ostrop noch, beim Abstauber von Leon Tia war er machtlos. Für Tia war es der achte Turniertreffer, keiner traf in diesem Jahr öfter.

Preußen blieb druckvoll, aber teilweise etwas hastig, sodass in den restlichen Minuten der regulären Spielzeit nicht mehr viel passierte. Es gab eine sechsminütige Verlängerung obendrauf, was kurz für Diskussionen bei den erschöpften Kickern sorgte. Turnier-Chef Helmut Ossenbeck beruhigte die Gemüter aber schnell: "Sechs Minuten", teilte er übers Mikro mit, "klingt einfach nur mehr als zweimal drei Minuten, wie es in den ganzen Jahren zuvor war."

Wiesweg vergibt

Außer einer guten Chance von Preußens Romario Wiesweg, der schon an Ostrop vorbei war, aber den Ball nicht richtig traf, passierte in der Verlängerung wenig. Erst die einstudierte Freistoß-Variante, bei der Albrechts Bewacher nur einen kurzen Augenblick zu spät reagierte, brachte die Entscheidung. Es sei "schade, dass unsere beiden Fehler das Finale entschieden haben", sagte SCP-Coach Sören Weinfurtner später. Nullacht habe aber auch "nicht unverdient gewonnen".

Auch im Halbfinale gegen Roxel musste Nullacht Überstunden einlegen. Hier ging's allerdings direkt ins Neunmeterschießen, wo dann ausgerechnet einer der besten Roxeler des Turniers, Manuel Beyer, den entscheidenden Fehlschuss abgab. Die Preußen hatten da im zweiten Halbfinale schon weniger Probleme und warfen Borussia Münster mit 4:1 aus dem Turnier.

Borussia und Marathon überraschen

Dass es die Borussen überhaupt unter die letzten Vier geschafft hatten, war schon eine ziemliche Überraschung. Und den Auftritten des A-Ligisten mangelte es auch nicht an Unterhaltungswert. Die beste Underdog-Story aber lieferte Marathon Münster, ein Verein aus der Kreisliga B, der in einer Gruppe mit Westfalenligist Preußen, Landesligist Roxel und den Hallenexperten vom UFC Münster nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses das Weiterkommen verpasste.

Für Titelverteidiger TuS Hiltrup war ebenfalls nach den Gruppenspielen Feierabend. Gut gespielt, aber eben nur vier Punkte geholt - zu wenig für das Team von Trainer Martin Kastner. Ganz ohne Zähler blieben am Finaltag BW Aasee und der UFC.

Und die Nullachter? Feierten zum Teil halbnackt und mit viel, viel Bier. Und falls der Pokal heute plötzlich fehlen sollte, dann geben wir an dieser Stelle noch 'nen Tipp. Der Twachtmann hat ihn bestimmt, kündigte er doch an: "Ich feier jetzt durch bis morgen früh um elf. Dann fahre ich nach Hamburg - und den Pokal nehme ich mit!"



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3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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Ems Westbevern - BSV Ostbevern 1:2
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