Reckenfeld lässt Federn

von Christian Lehmann

(16.10.17) Nun hat es auch den SC Reckenfeld erwischt. Beim 1:1 (0:1)-Remis zwischen Grün-Weiß Rheines Reserve und dem Tabellenzweiten sammelten die Gäste erstmals in dieser Spielzeit nicht die Maximalpunktzahl ein. Weil der angesetzte Schiedsrichter der Partie nicht erschienen war und die Gäste keinen Ersatz stellen konnten, griff Andreas Rasche, stellvertretender Jugendobmann der Schotthocker, ganz stilecht in Jeanshose zur Pfeife. 

Diesen Umstand wollte Reckenfelds Trainer Julian Lüttmann jedoch nicht als maßgeblich für den Punktverlust seines Teams werten. Im Gegenteil. "Man muss deutlich hervorheben, dass die Kommunikation mit Grün-Weiß gut funktioniert hat. Er hat es super gepfiffen", sagte er. Das sah auch Christian Erdmann, Co-Trainer der Gastgeber, so. "Beide Mannschaften haben es ihm leicht gemacht. Es gab keine krasse Fehlentscheidung, die das Spiel in irgendeiner Art und Weise beeinflusst hat." Weil die Akteure auf dem Feld vernünftig miteinander umgingen, musste der Aushilfs-Referee nicht eine Gelbe Karte zücken.

Gäbelein in Galaform

Obwohl sie eine ordentliche erste Halbzeit spielten und durch ein feines Tor von Taner Gezer mit 1:0 in Führung gingen - der Torschütze hatte den Ball von halblinks mithilfe von Latte und Pfosten in den Winkel geschlenzt (0:1/27.) -, setzten sich die Reckenfelder nicht entscheiden ab, weil sie zu sehr mit ihren Chancen wucherten. Exemplarisch war eine Szene Sekunden vor dem Pausenpfiff, in der Ali Saado den Ball aus kurzer Distanz und spitzem Winkel über das Tor beförderte (45.). Weitere Großchancen vereitelte GW-Schnapper Robin Gäbelein. "Er hat einen richtig guten Job gemacht", lobte Erdmann den Ersatzkeeper der ersten Mannschaft. Offensiv traten die Gastgeber nur einmal richtig gefährlich in Erscheinung, Florian Hacker scheiterte im Eins-gegen-Eins an SCR-Schnapper Sebastian Scholmeyer (29.).

Je länger die Partie dauerte, desto energischer spielte das Kopfkino bei den SCR-Spielern. In der Schlussphase stapfte Hacker dann durchs Mittelfeld. Weil er nicht angegriffen wurde, holte er einfach mal die Kelle raus - und beförderte das Spielgerät unhaltbar in den Winkel (1:1/82.). Kurz vor Schluss bot sich dann Selim Iflazoglu sogar die Chance zum Siegtreffer, doch sein Heber war eine leichte Beute für Scholmeyer (87.).

Alles reingeworfen

"Das wäre dann aber auch des Guten zu viel gewesen", meinte Erdmann. "Reckenfeld hat es hier verpasst, den Sack früher zuzumachen. Die Jungs haben sich diesen Punkt aber redlich verdient. Sie haben alles reingeworfen und sind ans Leistungslimit gegangen." Beispielhaft hierfür waren drei verletzungsbedingte Wechsel. Dung van Tran zog sich wohl einen Außenbandriss zu, auch Timo Santel und Markus Bernhard humpelten mit einem dicken Flunken vom Feld.

"Der Punktverlust ist ärgerlich, bringt uns aber auf den Boden der Tatsachen zurück. Aufgrund der Art und Weise, wie wir das Spiel angegangen sind, war das nicht unverdient. Wir sind in den vergangenen Wochen häufiger von der Schippe gesprungen, jetzt hat es uns halt mal erwischt", sagte Lüttmann.

GW Rheine II - SC Reckenfeld     1:1 (0:1)
0:1 Gezer (27.), 1:1 Hacker (82.)