Husmanns Gurke stürzt den FCE ins Chaos

Von Christian Lehmann

(05.02.17) 38 Minuten lang deutete nichts darauf hin, dass ein derart genialer Tag werden würde für den SuS Neuenkirchen im Kreispokal-Viertelfinale beim FC Eintracht Rheine. Der bis dahin dominante Gastgeber offenbarte plötzlich eine große Lücke auf der linken Abwehrseite. Mirco Husmann wetzte hurtig nach vorn und erhielt die Murmel. Erst der holprige Boden sorgte dafür, dass sich sein Flankenversuch als tückischer Torschuss entpuppte. Nils Wiedenhöft blickte dem Spielgerät, das sich in die lange Ecke senken sollte, verdutzt nach. Der etwas glückliche Führungstreffer sorgte dafür, dass der FCE völlig zusammenbrach und sich letztlich mit 0:6 (0:3) abwatschen lassen musste. Trainer Uwe Laurenz machte bei der anschließenden Pressekonferenz deutlich, dass die Sportliche Führung aus diesem peinlichen Auftritt Konsequenzen ziehen wird: "Das war eine beschämende, dilettantische Leistung!"

Daran, dass der FCE-Coach so deutlich werden musste, war vor allem einer nicht ganz unschuldig: Husmann spielte gemeinsam mit Maik Osterhaus die Eintracht-Abwehr ein ums andere Mal schwindelig und belohnte sich mit insgesamt drei Treffern für seine überragende Leistung. Er wusste aber auch, dass bei seinem Treffer zum 1:0 auch Fortuna Pate gestanden hatte: "Das war natürlich ein bisschen glücklich. Der Ball springt vorher auf. Ich habe noch 'Nein' gerufen, und dann fällt er doch noch rein", erklärte der gebürtige Nordhorner siegestrunken. "Von da an lief's eigentlich."

Auch Merlin Schütte zaubert

Und wie! Mehr oder minder fassungslos verfolgte das Gros der 511 Zuschauer in der spärlich besuchten OBI-Arena, wie sich die Gastgeber in der Defensive sezieren ließen. Den Gästen, die auf den grippegeschwächten Daniel Seidel verzichtet hatten, gelang dies, weil neben Ersatz-Speerspitze Malte Nieweler immer wieder ein anderer Offensivakteur im Sturmzentrum auftauchte, die FCE-Innenvertidiger Philipp Brüggemeyer und Jannis Meyer band. Weil Emanuel Beckmann-Smith und Leon Tia zumeist nicht gut verschoben, klafften große Räume auf den Außenbahnen. 

Zwei Minuten nach dem Führungstreffer tat sich erneut eine Riesenlücke auf Husmanns rechtem Flügel auf, diesmal legte der Offensivmann quer zu Merlin Schütte, seinem Pendant auf der linken SuS-Angriffsseite. Der tanzte Leon Tia aus und jagte den Ball trocken ins Tor (0:2/40.). Doch damit nicht genug: Erst nachdem erneut Schütte, diesmal nach Zuspiel von Osterhaus, auf 0:3 erhöht hatte (45.), entließ der gute Schiedsrichter Christian Kadell den taumelnden Gastgeber in die Kabine.