Ab sofort fünf Heckmanns in Hauenhorst

Von Christian Lehmann

(28.12.17) Wenn jemand sagt, dass Germania Hauenhorst ein familiärer Verein ist, dann ist das weitaus mehr als nur eine hohle Phrase. Zur ersten Mannschaft in der Bezirksliga gehören nämlich ab sofort fünf junge Männer, die den Namen Heckmann tragen. Mehr noch, es sind fünf Brüder. Der jüngste von ihnen, Andreas Heckmann (19), kehrt nach insgesamt acht Jahren in den Waldpark zurück. 

Seit 2016 sitzt Markus Heckmann (25) gemeinsam mit Thomas Höing auf Hauenhorsts Trainerbank. Seine zwei älteren Brüder, Kapitän Jürgen (28) sowie Michael (29), wie Jürgen ebenfalls Außenverteidiger, waren irgendwie gefühlt schon immer da. Markus Heckmann hatte sich nach einer schweren Schulterverletzung früh für den Weg des Trainers entschieden und sich sowohl im DFB-Stützpunkt als auch in der Jugendabteilung des FCE Rheine engagiert. Auch Innenverteidiger Martin Heckmann (22), der sich zwischenzeitlich in der Jugend des SuS Neuenkirchen, des FC Vorwärts Wettringen und des FCE die Füße vertreten hatte, ist seit einigen Jahren wieder zurück in der Heimat.

Leader bei der FCE-U19

Nun ist auch der jüngste Spross der fünfköpfigen Heckmann-Bande zurück. Die großen Preußen entdeckten Andreas Heckmanns Talent schon früh, bereits mit elf Jahren wechselte der gebürtige Hauenhorster in die Talentschmiede des Münsterschen Drittligaklubs. Bis 2014 spielte er für die Adlerträger, ehe es ihn zum FC Eintracht Rheine zog. In der abgelaufenen Saison war der Innenverteidiger, der auch auf der Sechs oder links in der Kette spielen kann, in der U19-Westfalenligatruppe des FCE Spielführer und absoluter Leader. In der Vorbereitung schnupperte er beim Oberligateam von Trainer Uwe Laurenz rein und schaffte den Sprung in den Kader. Den nächsten Karrieresprung verhinderten jedoch die große Konkurrenz in der Defensiv-Zentrale sowie die berufliche Belastung. Der Auszubildende zum Groß- und Einzelhandelskaufmann bei der Agravis AG in Münster hatte Probleme, das hohe Trainingspensum zu stemmen. 

Die Rückkehr nach Hauenhorst soll alles andere sein als ein Rückschritt. "Für ihn geht es jetzt erst einmal darum, wieder Spiele zu sammeln. Es ist immer noch sein erstes Seniorenjahr. Jeder, der sich mit Fußball beschäftigt, weiß, dass das ein großer Sprung ist. Egal in welcher Spielklasse. Wenn er in zwei Jahren, also nach seiner Ausbildung, den Sprung nochmal wagen will, dann werden wir ihm sicher keine Steine in den Weg legen", sagt Bruder Markus Heckmann. Eines ist dem Trainer der Germanen besonders wichtig: "Ich hatte da meine Finger nicht im Spiel!" Die Gespräche mit dem Spieler führte Trainer-Kompagnon Thomas Höing. 

"Für Papa ist ein Traum in Erfüllung gegangen"

Dass er zur Germania wechselte, verkündete Andreas Heckmann im Kreise der Familie bereits kurz vor Weihnachten. Ein besonderes Geschenk war es für Vater Bernhard und Mutter Reinhild dennoch. "Für Papa ist ein Traum in Erfüllung gegangen", verrät Markus Heckmann. "Daran, dass wir alle mal zusammen in Hauenhorst sind, hätte er nie geglaubt." Zumal Andreas Heckmann auch einige lukrative Angebote aus höheren Spielklassen vorgelegen hatten.

Der Variabilität der vier spielenden Brüder sei Dank wäre es sogar theoretisch durchaus möglich, dass in der Rückrunde eine rein heckmännsche Viererkette aufläuft. Das wäre deutschlandweit wohl ein absolutes Novum. Gewinner des Deals ist aber vor allem Vater Heckmann. Der fußballverrückte Landwirt hatte in den vergangenen Jahren stets Probleme, die oft parallel stattfindenden Spiele seiner fünf Jungs unter einen Hut zu bekommen. Nun wir es deutlich leichter...