Kein Schönheitspreis, aber drei Punkte

Von Lars Johann-Krone

(19.08.17) Kirmes in Neuenkirchen. Da muss dann auch mal ein Spiel der zweiten Mannschaft des SuS verschoben werden. Gastgeber BW Aasee hatte kein Problem damit und bereut es auch nach dem Match nicht. Schließlich gewann die Mannschaft um Trainer Matthias Gerigk mit 3:2 (2:0) und feierte den ersten Saisonsieg. Spielerisch boten beide Mannschaften über weite Strecken allerdings eher wenig.

Knappe zehn Minuten lang deutete Aasee zu Beginn des Spiels an, dass es auch ordentliches Pressing gegen den Ball spielen und umschalten kann. Es wirkte, als wollte Neuenkirchen genau diese Fähigkeiten des Gegners mal testen. Die Gäste spielten schlafmützig. Ein wenig unter Druck gesetzt, spielte Marcel Berkemeyer den Ball in der zweiten Minute genau in die Füße eines Gegners. Die Hausherren schalteten schnell auf Angriff um und wurden erst kurz vor der Strafraumlinie durch ein Foul gestoppt. Daniel Roesmann legte sich den Ball ziemlich zentral 17 Meter vor dem Tor parat, schoss mit links hart ins Torwart-Eck und hatte Glück, dass SuS-Keeper Marvin Wiesmann das Leder unter die Latte statt aus dem Tor boxte.

SuS pennt ein zweites Mal

Neuenkirchen hätte durch Lucas Roß und Pascal Karperien ausgleichen können, beide traten in der 16. Minute aber über den Ball. Auf der anderen Seite patzte Neuenkirchen dann erneut. Nach einem langen Freistoß Gerrit Borgers' aus der eigenen Hälfte stand Maik Dombrowa auf der halbrechten Seite völlig allein und machte das 2:0 (33.). „Wir haben uns beide Gegentore praktisch selber reingelegt“, klagte Andre Haarmann, Trainer der SuS-Reserve.

Der sah im zweiten Abschnitt jedoch eine bessere Neuenkirchener Mannschaft. „Wir hatten nur wieder keine Durchschlagskraft nach vorne. Wir kamen nie gefährlich in die Box. Da hatten wir schon letzte Woche Probleme“, so Haarmann.

BW Aasee hätte sich seines Sieges darum eigentlich schon früh recht sicher sein können, obwohl die Münsteraner im Aufbauspiel ebenfalls eklatante Fehler machten. Sehr zerfahren war Halbzeit zwei der Gastgeber. Neuenkirchen hatte vor allem über Pascal Karperien das bessere Spiel über die Flügel, auch wenn noch der Abschluss fehlte. „Stimmt, Neuenkirchen hatte vielleicht die bessere Spielanlage, uns macht im Moment aber stark, dass wir hinten sehr sicher stehen und gut verteidigen, auch die hohen Bälle“, erklärte BWA-Coach Gerigk.

Plötzlich wieder Tempo im Spiel

Als die Gäste einen Abwehrmann zugunsten eines offensiven opferten, nahm die Partie dann noch mal Fahrt auf. Der eingewechselte Christian Hülsmeier traf in der 85. Minute zum 3:0. Die Entscheidung - sollte man meinen. Doch jetzt kam Neuenkirchen plötzlich in den Strafraum. Mehrfach. In der 87. Minute flankte Karperien perfekt auf Marco Brinker, und der machte das 1:3. Dieses eine Tor hatte sich Neuenkirchen mindestens verdient, denn drei Tore schlechter war der Gast nicht. Das meinte auch Routinier Christian Stegemann. Der traf in der Nachspielzeit zunächst die Latte und wurde wenig später auch noch elfmeterwürdig gefoult. Jan Rauße traf vom Punkt noch zum 2:3, danach war die Partie aber gelaufen.

Auch Gerigk sah, dass seine Mannschaft über weite Strecken Probleme hatte, den Ball zu kontrollieren, „aber ich werde mich jetzt hier für nichts entschuldigen. Für Aasee geht es nicht um Schönheitspreise. Es geht einzig und alleine um Punkte, und wir haben drei geholt“, so Gerigk.

BW Aasee – SuS Neuenkirchen II     3:2 (2:0)
1:0 Daniel Roesmann (2.), 2:0 Dombrowa (33.),
3:0 Hülsmeier (85.), 3:1 Brinker (87.),
3:2 Rauße (90.+5/FE)