(24.11.17) Schon beim Freundschaftsspiel unter der Woche gegen den Westfalenligisten Preußen Münster II (0:0) hatte man den Jungs von BW Aasee nach zuletzt zwei schwächeren Liga-Auftritten die Lust, wieder Besonderes zu leisten, angemerkt. Im Bezirksliga-Nachholspiel gegen Arminia Ibbenbüren knüpften die Männer von Matthias Gerigk dann genau an dieser Stelle an. Obwohl die Anfangs- und die Schlussphase der Gastgeber gar nicht mal so dolle waren, zeigte der Tabellenvierte beim 4:1 (2:0)-Sieg außerordentliche Reife. So spielt ein Spitzenteam!
Diesmal im 3-5-2-System angetreten, taten sich die Gastgeber jedoch in einer wahnsinnig zerfahrenen ersten halben Stunde sehr schwer. Aasees Auswechselspieler kamen mit dem Wiederholen der Bälle, die beide Parteien in den nebligen Abendhimmel pfefferten, gar nicht hinterher. "Es war eine schwierige Anfangsphase. Der Führungstreffer war der Dosenöffner", meinte Gerigk. Den erzwang Lorenzo Colazzo, der nach einem Distanzschuss von Momo Dietz, der an den Pfosten platschte, nachsetzte (1:0/30.). Wenige Minuten später hätte die Arminia jedoch den Ausgleich erzielen müssen. Nach einem Freistoß Marcel Walsch lenkte BWA-Schnapper Valentin Schulz den Ball sensationell an die Latte, der Abpraller landete bei Lennard Peters. Statt aus einem Meter locker einzunicken, köpfte er das Spielgerät wieder ans Gebälk, ehe Daniel Kitroschat hochstieg und einnickte. Weil er jedoch Julian Stiens den Arm ins Gesicht gedrückt hatte, zählte das Tor - zu Recht - nicht (38.). Eine ähnliche Situation auf der Gegenseite nutzte BWA schließlich zum 2:0. Weil er so sträflich frei stand, erlaubte es sich Gerrit Borgers einfach mal, den Ball mit seinem schwachen rechten Fuß unter die Latte zu donnern (2:0/45.).
Heuing wohl schwer verletzt
Auch die Hoffnungsträger Freddy Ruwe oder Marcel Walsch verhinderten nicht, dass sich die Gäste in der Anfangsphase der zweiten Hälfte völlig desolat präsentierten und teils vogelwild verteidigten. Viel zu leicht rutschte ein langer Flugball von Jan Gruner durch zu Lorenzo Colazzo, der die Kugel in die lange Ecke wuchtete (3:0/48.). Mausetod war Arminia dann, als Torben Bucksteeg geschossen, Dietz nachgesetzt und für Jannik Steur serviert hatte - 4:0 (64.).
Die Stimmung bei den Gästen war endgültig verhagelt, nachdem Daniel Heuing nach einem üblen Zusammenprall mit Bucksteeg - Aasees Angreifer war von einem Arminen-Verteidiger auf den Schlussmann der Arminen geschubst worden - schwer verletzt ausgewechselt werden musste (71.). Die vorläufige Diagnose: Bänderriss. Auweia!
Schulz' einziger Bock
Nur, weil der ansonsten sichere Schulz nach einer Flanke von Stefan Drieschner einen dicken, fetten Bock baute und den Ball durch die Gabor Kiraly-Gedächtnisbuchse rutschen ließ, hübschte Daniel Kitroschat das Ergebnis ein wenig auf (4:1/75.). Weil sie in der Schlussphase zumindest wieder auf Augenhöhe agierten, hatten sich die Arminen das aber auch verdient.
"Zwischen der 20. und 75. Minute haben wir das Spiel beherrscht. Danach - das ist Meckern auf hohem Niveau - war ich nicht einverstanden", sagte Gerigk nach dem Spiel. "Da muss man auch mit einem 4:0 zufrieden sein. Aber es ist schon eine klasse Leistung." BWA beendet nun die Hinserie mit 27 Punkten. "Das ist schon sehr, sehr, sehr ordentlich", findet der Trainer.
Nicht einmal die Hälfte, nämlich 13, haben die Arminen geholt. Trainer Vladan Dindic analysierte die Situation trotz der ernüchternden Pleite ganz unaufgeregt und sachlich. "Bei den Gegentreffern, die wir kassieren, merkt man die Verunsicherung. Da waren Querschläger dabei, die sonst nicht passieren. Man muss aber auch ganz klar sagen: Für mich war das hier einer der besten Gegner. Eine top Truppe. Man kann hier definitiv verlieren, aber der eine oder andere ist gedanklich wohl noch in der Kreisliga A. Es läuft momentan einfach nicht."
BW Aasee - Arminia Ibbenbüren 4:1 (2:0)
1:0 Colazzo (30.), 2:0 Borgers (45.),
3:0 Colazzo (48.), 4:0 Steur (64.),
4:1 Kitroschat (75.)
BWA: Schulz - Püttmann, Stiens, Gruner - Kampschulte, Colazzo (63. Pelz), Stemmerich, Daniel Roesmann (46. Steur), Borgers - Dietz (72. Runge), Bucksteeg
Arminia: Heuing (71. Reekers) - Peters, Birke, Kortemeyer, Walsch - Drieschner, Ruwe, Mahmutovic - Sandherm (77. Hawerkamp), Kitroschat (74. Spallek) - Breuer
