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Libapokal 2017

Hand und Fuß hatte das Spiel der Gievenbecker Jannik Balz (am Ball) und Christian Keil (am Boden) bereits gegen den BSV Roxel mit (v.l.) Benjamin Leifeld, Tim Niesing und Sebastian Markmann.
Die zwei haben Spaß: Tristan Niemann (l.) und Christian Keil zerlegten den BSV Roxel.
Arne Stegt (v.) traf gegen die SpVgg Vreden doppelt.

Gievenbeck zu früh zu gut?


Von Christian Lehmann

(27.07.17) So richtig traute sich Benni Heeke nicht, in Richtung Kabine zu gehen. Weil er wusste, dass er auf dem Weg dorthin an der Theke vorbei musste. "Ich weiß schon, dass ich die Leute da oben jetzt mehr bremsen muss als meine Spieler", sagte der Trainer des 1. FC Gievenbeck.

Dass Vorbereitung und Pflichtspiel-Alltag zwei verschiedene paar Schuhe sind, weiß man besonders am Gievenbecker Weg, spätestens, seitdem die 49er vor einem Jahr im letzten Test den TuS Hordel mit 5:0 weg gefidelt und anschließend den Saisonstart in der Westfalenliga versaubeutelt haben. Trotzdem durfte sich das Team des Libapokal-Gastgebers durchaus auf die Schulter klopfen lassen, nachdem es zwei Ligakonkurrenten nach allen Regeln der Kunst aus dem Stadion geschossen hatte.

Böhlendorf patzt

Erstes Opfer der hungrigen Meute war der BSV Roxel. Die Kleeblätter machten es zunächst gar nicht schlecht und glichen die frühe FCG-Führung durch Tristan Niemann (7.) dank eines Eigentors aus: Janes Niehoff fälschte den Ball nach einem Freistoß von David Veauthier entscheidend ab (12.). Nach der Pause und Christian Keils Treffer zum 2:1 (35.) agierten die Kleeblätter, allen voran der junge Keeper Jonathan Böhlendorf, dann vogelwild. Beim 3:1 durch Millie Brüwer senste er über den Ball (42.), beim 5:1 stand er zu weit vor seinem Kasten, Schlitzohr Niemann sah dies und lupfte den Ball ins lange Eck (55.). Dem 4:1 ging war nicht ein individueller, sondern ein mannschaftstaktischer Fehler des BSV voraus gegangen - Niemann war auf und davon und legte quer auf Keil, der den Ball über die Linie drückte (53.).

Zu diesem Zeitpunkt wusste der Gievenbecker Anhang noch nicht, dass es gegen die SpVgg Vreden, die den FCG beim 0:3 im eigenen Stadion vor einigen Monaten noch vorgeführt hatte, noch besser kommen sollte. Gegen einen extrem hoch anrennenden Gegner, der auch in dieser Westfalenliga-Saison Aufstiegsambitionen hegt und beim 0:0 gegen Oberligist Hammer SpVgg im ersten Turnierspiel eine ansprechende Leistung gezeigt hatte, spielte es die Heeke-Elf taktisch brillant. Tristan Niemann (7.), Arne Stegt (9.) und Fabian Gerick (20.) sorgten in überragenden ersten 30 Minuten für eine 3:0-Führung. Während die entnervte Truppe von Marcus Feldkamp anschließend nur noch lange, leicht zu verteidigende Bälle auf die letzte Reihe spielte, bestraften die Gievenbecker fast jeden Fehler. Stegt gewann nach einem schlampigen Rückpass den Pressschlag, stapfte in Richtung Tor und erhöhte auf 4:0 (51.). Wenig später sezierte Julian Canisius die konfuse Vredener Deckung dann mit einem Stichpass durchs Zentrum, Brüwer sagte 'Danke' und schloss zum 5:0 ab (55.). 

Was macht man als Trainer nach so einem Auftritt? Na klar, die Euphorie bremsen. "Es war ein bisschen besser, als wir es erwartet hatten", sagte Heeke mit einem Schmunzeln. "Wir können das schon richtig einordnen. Wir sind in Testspielen immer ziemlich gut. Ob wir in dieser Saison die Reife haben, auch in der Meisterschaft Ergebnisse zu liefern, muss man sehen." Ein wenig Bammel, dass sein Team zu früh zu gut ist, hat er schon. Das Ding zu gewinnen, ist ihm nicht so wichtig. "Es ist halt ein Turnier. Wir spielen nicht auf Ergebnisse." Seine Spieler haben es ihm zumindest nicht einfacher gemacht, eine erste Elf zu finden. "Es wird extrem schwer, aus diesen 20 Leuten zehn auszuwählen." 

BSV-Neuzugang Dickens Toka (r.) brauchte gegen die Hammer SpVgg etwas Anlaufzeit, spielte dann aber eine starke Partie.

Roxeler Lernprozess

Dieses Problem kennt Sebastian Hänsel. Roxels Coach hatte in der ersten Partie bewusst auf eine sehr junge, unerfahrene Truppe gesetzt. Mit Manuel Andrick, Patrick Gockel, Aljoscha Groß, Sven Saerbeck und Keeper Daniel Neuhaus schickte er gegen den ambitionierten Oberligisten Hammer SpVgg dann einige "alte Hasen" ins Rennen. "Da hat man gemerkt, dass deutlich mehr Westfalenliga-Erfahrung auf dem Platz stand", sagte Hänsel. "Der eine oder andere hat im ersten Spiel gemerkt, was das für ein Tempo ist und was noch fehlt, um an dieses Niveau heran zu kommen."

Kommunikation, taktische Ordnung und cleveres Zweikampfverhalten - mit diesen Attributen hielt Roxel gegen den vom Ex-Preußen Sven Hozjak trainierten Gegner lange die Null und hätte sogar in Führung gehen müssen, doch dem emsigen Stürmer Güfäb Hatam fehlten drei Meter vor dem Hammer Kasten Ruhe und Konzentration (25.). Die Hammer, bei denen die Neuzugänge Leon Tia (ehemals FC Eintracht Rheine und Preußen U23) und Alan Bezhaev (bis zuletzt beim 1. FC Gievenbeck) bisher einen guten Eindruck hinterlassen haben, hatten bereits die Faxen dicke, da schenkte ihnen Sven Saerbeck nach fehlender Absprache einen Treffer. Die Kopfballrückgabe trudelte an Keeper Neuhaus vorbei und mithilfe des Innenpfostens ins Tor (52.). Als die Roxeler in der Schlussminute vorn anlaufen wollten, bestrafte dies David Loheider mit dem Tor zum 2:0-Endstand (60.). "Wir befinden uns in einem Entwicklungsprozess. Die Fehler, die wir gemacht haben - wir haben sie auch auf Video aufgenommen - helfen uns ungemein", sagte Hänsel abschließend. 

Hinter den natürlich fürs Halbfinale am Sonntag qualifizierten Gievenbeckern können Hamm und Vreden noch den Finaltag buchen. Roxel ist raus. Vreden braucht zum Weiterkommen jedoch einen Sieg gegen den BSV und Schützenhilfe aus Gievenbeck. Dass dem so ist, lag auch am torlosen Remis zwischen Hamm und Vreden zum Auftakt. Ziemlich ansehnlich war das, was beide Teams dabei zwischen den Strafräumen anstellten. Gemessen an ihrer Spielklasse ziemlich stümperhaft war jedoch das, was beide innerhalb der Box veranstalteten. Die besten Chancen ließen die Vredener liegen: Nach einem Foul von Marius Kröner am pfeilschnellen, aber vor dem Tor glücklosen José Zuniga parierte Hamms Keeper Jarno Peters stark gegen Lars Ivanusic (47.), wenig später beförderte erneut Ivanusic den Ball nach Zuspiel Zunigas aus kurzer Distanz an die Latte (57.). Auch auf der Gegenseite machte es noch einmal "Klong" am Aluminium, nachdem Ex-Preuße Romario Wiesweg einen Freistoß von Hamms Manuel Dieckmann, ehemals FCE Rheine, abgefälscht hatte (59.). 

Spielplan: 

Mittwoch, 26.07.17:
17:00: SC Münster 08 - TuS Hiltrup 1:1
17:45: SuS Neuenkirchen - Rot Weiß Ahlen 1:2
19:00: TuS Hiltrup - SuS Neuenkirchen 4:1
20:00: SC Münster 08 - Rot Weiß Ahlen 1:3

Donnerstag, 27.07.17:
17:00: 1. FC Gievenbeck - BSV Roxel 5:1
17:45: SpVgg Vreden - Hammer SpVg 0:0
19:00: Hammer SpVg - BSV Roxel 2:0 
20:00: SpVgg Vreden - 1. FC Gievenbeck 0:5

Freitag, 28.07.17:
17:30: SC Münster 08 - SuS Neuenkirchen
19:00: Rot Weiß Ahlen - TuS Hiltrup

Samstag, 29.07.17:
15:00: Hammer SpVg - 1. FC Gievenbeck
17:00: SpVgg Vreden - BSV Roxel

Sonntag, 30.07.17:
Halbfinals:
15:00: Erster Gruppe A - Zweiter Gruppe B
16:15: Erster Gruppe B - Zweiter Gruppe A

Kleines Finale:
17:30: Verlierer Halbfinale 1 - Verlierer Halbfinale 2

Finale:
18:35: Gewinner Halbfinale 1 - Gewinner Halbfinale 2

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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 24    104:19 65  
2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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