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1865 Zuschauer kamen in die OBI-Arena, unter ihnen auch die Lotter Fangruppierung mit diesem illustren Namen...
Torschützen unter sich: Daniel Mladenovic, FCE (schwarz), und der Lotte-Kicker Marco Hober.
Augen zu und durch hieß es für den FCE um Colin van den Berg, hier gegen Max Wegner.

Rheines wilder Ritt ist vorbei

Von Fabian Renger

(03.10.17) Mitte der zweiten Halbzeit in der Rheiner OBI Arena. Achtelfinale im Westfalenpokal, 1865 (!) Zuschauer, Oberligist Eintracht Rheine empfängt den Drittligisten Sportfreunde Lotte. Lotte führt 3:1, macht das Spiel, nur eben nicht das vierte Tor. Eigentlich, so scheint es, ist die Luft hier raus. Doch dann wachen die Gastgeber auf. Erst mit Augenmaß, dann mit einem Tor - und letztendlich reicht es dann doch nicht ganz für den Underdog. Am Ende zieht Lotte ins Viertelfinale ein und Rheines wilder Ritt durch den Westfalenpokal ist vorbei, 2:4 (1:3) lautet das Endergebnis. Weil Lotte einen Akrobaten im Tor hat und der FCE kein Glück.

Der Akrobat heißt Benedikt Fernandez und zeigte nach 63 Minuten, dass er vielleicht nach seiner Karriere als Profitorwart über ein Engagement im Zirkus nachdenken könnte. Rheines unverwüstlicher Philip Fontein sah, dass der SF-Schnapper etwas weit vor seinem Kasten herum stand. Geschätzte 40 Meter Torentfernung, ein lang gezogener Heber, ein beherzter Rückwärtssprint des Keepers und dann wird's ganz kurios. Wenige Zentimeter hat die Kirsche noch bis zur Linie, aber Fernandez springt und lenkt das Spielgerät irgendwie mit den Füßen über die Latte. Alleine dafür hatte sich der Eintritt schon gelohnt.

FCE befreit sich

Bei bestem Kaiserwetter erkannte der FCE spätestens zu dem Zeitpunkt: Hey, da geht doch noch was heute für uns. Lotte hatte nach der 3:1-Halbzeitführung eigentlich das Zepter in der Hand gehalten. Doch Hamadi Al Ghaddioui zimmerte direkt nach dem Pausenpfiff den Ball ans Quergestänge, Jaroslaw Lindner, bei dessen Szenen es fast immer gefährlich wurde, jagte die Kugel danach zweimal vorbei am von Andre Wiesch gehüteten Gehäuse. Der parierte obendrein noch gegen Tim Gorschlüter. Das Spiel hätte entschieden sein können, stattdessen wurde es noch einmal richtig spannend.

Der FCE befreite sich nach und nach von seinen Fesseln. Erst das dicke Ding von Fontein, danach der Anschlusstreffer! Daniel Mladenovic, just eingewechselt, profitierte von einem Missverständnis in der Lotte-Hintermannschaft und bedankte sich (69.). Jetzt war Leben in der Bude und Lotte bekam Muffensausen. Geht das echt noch in die Hose? Da schossen sich ein Nico Neidhart und Marcus Piossek auch gerne mal einfach so, völlig ohne Not, gegenseitig ab.

Optisch hatte der FCE zumindest Oberwasser zu dem Zeitpunkt, kämpfte und rackerte, doch es fehlten die klaren Dinger. Einzig Bo Weishaupt köpfte nach einem Fontein-Freistoß Fernandez in die Arme. "Wir wollten es eigentlich tunlichst vermeiden, den Gegner ins Spiel zu bringen", war Gäste-Trainer Marc Fascher dann auch not amused über diese Phase seiner Elf. "Rheine hat uns alles abverlangt. Nur mit der Chancenverwertung hadern wir heute, da waren wir fahrlässig." 


Denn auch hinten raus hatte Lotte die klareren Dinger. Kevin Freiberger knallte die Kugel an die Latte, den Abpraller jagte Al Ghaddioui an den Pfosten. Wenig später entschied Michael Schulze dann die Begegnung mit dem 4:2-Endstand (84.). So wie das Spiel begann, so endete es auch. 

Matchplan durchkreuzt

Denn gleich zu Spielbeginn hatte Lotte zugelangt. Nach 120 Sekunden wurde Lindner sträflich allein gelassen im Rückraum, eine Hereingabe von Neidhart durfte so er in aller Seelenruhe im rechte Torwarteck versenken. Nicht der Matchplan des FCE, "wir wollten das Spiel lange offen halten", sagte dessen Trainer Uwe Laurenz. Seine Truppe war jedoch nur kurz geschockt, versteckte sich keineswegs, traf durch Colin van den Berg das Außennetz oder war in Person von Maik Osterhaus bloß zweiter Sieger gegen Fernandez. "Wir haben aufopferungsvoll gekämpft", lobte Laurenz. "Aber wir brauchen nicht über Spielanteile reden und auch die vier Gegentore gehen in Ordnung."

Denn eigentlich waren nur die Gäste am Zug. Immer wieder wirbelte Lindner die gesamte Heim-Defensive durcheinander, sein Offensiv-Kollege Max Wegner stand ihm in Nichts nach. Links vorbei, rechts vorbei, Abseits oder auch Endstation Wiesch: Das könnte eindeutig enden, dachte sich der neutrale Fan. Wurde es aber nicht, weil Scherping einen langen Ball von Fontein behauptete, von Tim Wendel gelegt wurde und Kevin Grewe vom Punkt ausglich (20.). Lotte machte durch Marco Hober und Al Ghaddioui aber bis zur Halbzeit - zumindest scheinbar - noch alles klar.


FC Eintracht Rheine - Sportfreunde Lotte    2:4 (1:3)
0:1 Lindner (2.), 1:1 Grewe (20., FE)
1:2 Hober (25.), 1:3 Al Ghaddioui
2:3 Mladenovic (69.), 2:4 Schulze (84.)

Kaum mehr ein Platz mehr an der Bande, aber die Fahne des Lieblings-Clubs muss natürlich trotzdem gezeigt werden.

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