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Die Delegation des Schalker Knappen-Fußballschule mit Daniel Feldkamp (3.v.r.) bei einer Ansprache im chinesischen Kunshan. Foto: WolfgangHelmFotografie
Feldkamp leitet Koordinatiosübungen. Foto: WolfgangHelmFotografie

Feldkamp und das Unternehmen Fernost


Von Alex Piccin

(11.01.18) Eine Woche lang für den FC Schalke 04 Kindern in China das Fußballspielen beibringen. Diese nicht alltägliche Reise hat Vorwärts Wettringens Daniel Feldkamp unlängst unternommen. In der Provinz Shanghai unterhält der Bundesligist eine Fußballschule. Er stattet den dortigen Trainern regelmäßige Besuche ab und bietet Fortbildungen an. Feldkamp war Teil einer S04-Delegation, die im vergangenen November vor Ort gewesen ist.

Sein Eintritt in die Knappenschmiede-Sphäre war eine eher zufällige Begebenheit. Nach der Bankkaufmannslehre und einigen Monaten im Job entschied sich der Wettringer 2016 zu einem Lehramtsstudium mit den Fächern Wirtschaft und Sport. Die drei, vier Monate Leerlauf überbrückte er mit Fußball - als Spieler der ersten Mannschaft sowieso, aber auch als Juniorentrainer. Seit 2010 ist er bei Vorwärts in diesem Bereich tätig und derzeit als B-Lizenz-Inhaber für die U19 zuständig.

Der Kontakt zum Coach von Germania Hauenhorst Markus Heckmann zahlte sich aus. Er nahm Feldkamp mit zur Knappenschmiede. "Dort habe ich mich wohl nicht allzu dusselig angestellt", blickt der Student zurück. Mittlerweile darf er sich Trainer der Knappen-Fußballschule nennen und nahm im vergangenen Jahr deutschlandweit an vier Schalker Fußball-Camps teil. Der Höhepunkt folgte im November, als er mit einer königsblauen Delegation um Sam Farokhi (Cheftrainer der Schalker U11) und dem Leiter der Knappenschmiede Marco Fladrich die einwöchige Reise ins chinesische Kunshan (Provinz Jiangsu) antrat. Die Besuche in der 2015 gegründeten Fußballschule finden monatlich statt, um die U11- und U13-Elitemannschaften zu trainieren sowie deren Trainer zu schulen.

So nicht erwartet

Für Feldkamp war es das erste Mal überhaupt in Asien, aber auch eine Reise, die sich gelohnt hat. "Es sind Freundschaften entstanden", sagt er und war verwundert über die vorgefundene Sport-Infrastruktur. Die chinesische Regierung steckt viele Mittel in die Entwicklung des Sports und des Fußballs allgemein. "Wir haben klasse Anlagen vorgefunden. Auf einem solch guten Kunstrasenplatz habe ich in Deutschland noch nicht gestanden", zeigte sich der 24-Jährige überrascht. Große Verwunderung löste bei ihm auch die Art und Weise aus, wie vor Ort das Fußballtraining angegangen wird und wie der Schulalltag abläuft: "Dort ist alles auf Disziplin ausgerichtet. Es ist eine Herausforderung, den Kindern beizubringen, eigene Entscheidungen zu treffen. Wir haben auf dem Sportplatz mit diversen Spielformen versucht, das induktive Lernen zu forcieren."

Dank eines Dolmetschers konnte der Wettringer sich verständlich machen. Foto: WolfgangHelmFotografie

Nach der Ankunft am Freitag stand gleich die erste Trainingseinheit mit den regionalen U11- und U13-Teams an. Eine weitere Herausforderung war die Sprache. Kein Mitglied der Delegation spricht chinesisch, die Kinder vor Ort kein englisch. So bekam jeder Trainer einen eigenen Dolmetscher an die Seite gestellt, der auch als Fußballer ausgebildet ist und entsprechende Fachbegriffe weitergeben kann. Wenn die Vokabeln fehlten, griff Feldkamp kurzerhand selbst zum Ball: "Vieles ging dann über Vor- und Nachmachen. Die Chinesen lieben das."

Training und Fortbildung

Das Wochenende verbrachten Feldkamp und Co. mit Scouting. Aus 400 Bewerbern wurden 40 Kinder herausgepickt, die die neuen Mannschaften bilden werden. Montag bis Mittwoch begann der Tag in örtlichen Grundschulen. Dort stellten die Schalker ihr Fußballschulen-Projekt vor. Feldkamp durfte auch Sportstunden leiten: "Zum Teil haben die Kinder zum ersten Mal einen Fußball gesehen. Ich habe mit Kettenfangen als Aufwärmspiel begonnen, sie haben sich darüber riesig gefreut." Der weitere Tagesverlauf war mit Fortbildungen für Trainer und Lehrer sowie Trainingseinheiten vollgepackt. Besuche eines Tischtennis-Erstliga-Spiels mit tausenden Zuschauern sowie Sightseeing am Donnerstag in Shanghai rundeten das kulturelle Erlebnis ab, ehe es freitags zurück in den Flieger ging.

Einige Erinnerungen haben sich in Feldkamps Gedächtnis gebrannt: "Die Kinder freuten sich tierisch, wenn wir mit ihnen abgeklatscht haben." Er fühlte sich mehr oder weniger als Attraktion beim Training oder auch nur beim Bummeln durch die Großstadt. Das Geräusch des Auslösers einer Kamera begleitete die Delegation auf fast jeden ihrer Trainings-Schritte. "Und wir haben bestimmt 100 Selfies gemacht. Aber alle waren stets sehr freundlich zu uns", erinnert er sich. Der Wettringer kann sich durchaus vorstellen, in diesem Jahr noch einmal nach China zu fliegen, zumal es als Vorwärts-Spieler gut vereinbar war. "Es war eine Wahnsinnserfahrung, die sehr viel Spaß gemacht hat." 

Genügend Zeit zum Wimpeltausch gab es auch. Foto: WolfgangHelmFotografie

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