Hinterlässt Emsdettens Kaiser den TVE als Bettler?

Von Andreas Teipel

(13.11.2017) Ganz so schlimm, wie es die wortspielerische Überschrift anmuten mag, ist es nicht, doch in der Pressemitteilung, die der Handball-Zeitligist TV Emsdetten am heutigen Montag um 17:59 Uhr verschickte, wird die aktuelle "finanzielle Situation" angeführt, die den Verein zum Handeln "zwinge". Und so trennte sich der aktuelle Tabellenzehnte mit sofortiger Wirkung von seinem Geschäftsführer Holger Kaiser.

"Wir haben erkannt, dass wir uns beim TV Emsdetten keinen hauptamtlichen Geschäftsführer leisten können und werden uns wieder auf ehrenamtliche Arbeit stützen", erklärt der nun geschäftsführende Gesellschafter Frank Wiesner gegenüber Heimspiel-online. Wiesner wird gemeinsam mit seinem Pendent, Heike Schürkötter, die Aufgaben Holger Kaisers übernehmen.

Kaiser war vor rund zwei Jahren als hauptamtlicher Geschäftführer eingestellt worden, um im Klub professionellere Strukturen aufzubauen. An der Zusammenstellung des aktuell erfolgreichen Kader hatte er einen nicht unerheblichen Anteil. Die eigentlichen (auch finanziellen) Ziele habe der Verein indes nicht erreicht, "von diesen sind wir aktuell noch zu weit entfernt, um nun nicht korrigierend einzugreifen", so Schürkötter. 

Wäre es auf der Einnahmenseite besser gelaufen, so hätte Kaiser wohl auch weiterhin für den TVE handeln dürfen. Wiesner: "Das war keine Entscheidung gegen Holger Kaiser persönlich." Die finanzielle Situation sei angespannt, doch man habe keinerlei Außenstände gegenüber den Spielern. Die zweite Bundesliga ist für Wiesner auch weiterhin das Maß, an dem man den TVE ausrichten wolle.

Holger Kaiser war indes für eine Stellungnahme noch nicht erreichbar.