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Landesliga 2

Damit Robin Dellbrügge (r.) und sein TSV Ladbergen bestmögliche Bedingungen haben, setzt der Verein auch einen Fansbus ein. Foto: Lacroix

Und plötzlich ging nichts mehr in Ladbergen


Von Andreas Teipel

(09.05.18) Es muss dem TSV Ladbergen wie ein Albtraum vorkommen, was in dieser Landesliga-Saison passiert. Gerade erst aus der Verbandsliga abgestiegen droht einem der renommiertesten Klubs im Münsterland der freie Fall in die Bezirksliga. Wenn alles schief läuft, dann rutscht die Mannschaft von Interimstrainer Patrick Tuttmann am letzten Spieltag noch auf den drittletzten Platz, der sie zur Teilnahme einer Relegation um den Ligaverbleib verdonnern würde. Eigentlich eine schallende Ohrfeige für das Selbstständnis eines TSV Ladbergen. "Ich gehe fest davon aus, dass die beiden Mannschaften unter uns, Sendenhorst und Steinhagen, ihre Spiele gewinnen werden", so Tuttmann nüchtern, "also müssen wir unser Auswärtsspiel in Telgte am Samstag gewinnen." Gegner ist der Tabellenvierte TV Friesen.

Doch wie konnte es so weit kommen? Eigentlich herrschte Aufbruchstimmung im Verein. Mit Giedrius Cerniauskas kam vom ASV Senden II ein erfahrender Trainer, dem auch der gute Umgang mit jungen Spielern attestiert wurde. Denn auch hier hatte sich der TSV eine Frischzellenkur verordnet und junge Spieler wie Max Burschik und Bent Mattis Jebsen geholt. Ein Neuanfang, der auch sogleich durch einen Traumstart bestätigt wurde. Die beiden ersten Spiele gegen die Ibbenbürener SV und den SC Everswinkel brachten auf Anhieb vier Punkte. Dass es die letzten Zähler für viele Wochen waren, ahnte da noch keiner.

Doch dann kam der Bruch. Plötzlich ging nichts mehr. Angefangen mit der 26:29-Heimniederlage gegen den HC Ibbenbüren bis hin zum Remis gegen die TG Hörste - Ladbergen verlor sieben Spiele in Folge. Für ein Team, welches ohne großen Druck im Mittelfeld rangieren wollte eindeutig zu wenig. Eine Gegenserie wurde nicht generiert, also griffen die Mechanismen im Sport. Cerniauskas musste gehen, und vom Nachfolger und Ladbergen-Insider Patrick Tuttmann (ehemals Trainer der zweiten Mannschaft) versprach man sich einen Stimmungsumschwung.

Das Vertrauen ins Team war vielerorts groß

Ja, es war die Stimmung, die angeführt wurde bei der Trennung; nicht konditionelle oder spielerische Unzulänglichkeiten, sondern die Stimmung im Team. Sollte vielleicht die Chemie im Kader nicht stimmen? Vom Leistungsvermögen der Spieler her betrachtet hätten eigentlich alle vermutet, dass diese Mannschaft nichts mit dem Abstieg zu tun haben würde. Doch irgendwie scheint sie nie so recht in der Landesliga angekommen zu sein, schien der momentane Misserfolg nur die Frage eines platzenden Knotens zu sein.

So verordnete Tuttmann seinen Spieler eher mal einen freien Trainingstag, um die Köpfe frei zu bekommen. Bei Verfolger Steinhagen dagegen vereinbarte die Mannschaft mit ihrem Trainer Marc-Oliver Weber eine dritte Trainingseinheit pro Woche. Zwei grundverschiedene Herangehensweisen, die für sich betrachtet auch absolut sinnvoll gewesen sein mögen. Nur mit dem Resultat, dass Ladbergen nur noch einen Punkt Vorsprung hat - am 20. Spieltag waren es noch vier - und nun sogar fürchten muss, am letzten Spieltag noch abgefangen zu werden.

Der Sieg am vergangenen Wochenende gegen den SC Münster 08 war sogar noch ein Rettungsanker. Ohne das 28:26 läge Ladbergen nämlich hinter Steinhagen und Sendenhorst auf dem Relegationsplatz. Doch hierin ruht Tuttmanns Hoffnung: "Dieser Erfolg hat dem Selbstvertrauen der Spieler nochmal einen riesen Schub gegeben. Ich glaube spätestens jetzt ist jedem klar geworden, worum es geht und alle wollen sich nun selbst aus dem Schlamassel herausziehen." Und auch für den Trainer, der selbst großen Rückhalt und Vertrauen im Verein spürt, war es der erste Heimsieg in neuer Funktion. 

So bleibt am Ende die Hoffnung, es aus eigener Kraft zu schaffen. So bleibt das Wissen, dass eine Niederlage noch nicht das Ende ist. Und so bleibt in jedem Fall die Fassungslosigkeit darüber, wie es überhaupt zu dieser Situation kommen konnte.



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