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Landesliga 2

Verl rasiert Telgte mit dem letzten Schnitt


Von Andreas Teipel

(27.01.19) Der TV Verl ist sowas wie die Mannschaft der Stunden in der Landesliga 2. Nach misslungenem Saisonauftakt eilt die Mannschaft seit vielen Wochen von Sieg zu Sieg, gewann acht der vergangenen neun Partien und wetzte am Samstagabend auch die Hinspielscharte gegen den TV Friesen Telgte aus. Im Hinspiel unterlagen die Roten noch mit drei Toren. Diesmal holte sich das Team von Trainer-Duo Thomas Fröbel und Robert Voßhans in letzter Sekunden den Sieg, gewann ein dramatisches Match mit 29:28 (14:16) und versaute den Gastgebern gründlich das Wochenende. "Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht", meinte Friesen-Trainer Chrstian Meermeier nach dem Spiel, "ein, zwei, drei weniger und ich müsste mich jetzt nicht die nächsten zwei Tage ärgern."

Grund dazu hätte er. Denn sein Telgter Team hatte das Spiel bis zur 50. Minute diktiert, hatte auch kritische Phasen wie um die 40. Minute herum überstanden, als beim 18:17 der Ausgleich drohte. Telgte zeigte eine passende Reaktion und zog wieder auf 20:17 und 22:19 weg. Es scheint jedoch dem Charakter des Verler Trupps zu entsprechend, mit unheimlicher Moral und Einsatzfreude, kein Spiel jemals aufzugeben, wohingegen Telgte nicht zum ersten Mal in dieser Saison den Faden während eines Spiels verlor.

Fünf Tore Vorsprung sind keine Garantie

Steigen wir also ein in die erste Halbzeit beim Stand von 14:9 für die Friesen. Bis hierhin war es den Hausherren gelungen, Verl mit einer 5:1-Deckung jedweden Schwung zu nehmen und so vor allem Alexander Wiese im Rückraum zu neutralisieren. Benedikt Müller und Philipp Dichtler brillierten geradezu durch Zuspiele beziehungsweise traumhafte Abschlüsse von Linksaußen. Zudem verwandelte Marvin Sand in einer von Zeitstrafen und Siebenmetern zerfurchten Partie die Strafwurf mit traumwandlerischer Sicherheit. Auch Max Luft trug hinten wie vorne zur verdienten Führung bei.

Doch wie es dann manchmal so geht, verlor Telgte zunehmend die Spannung, war nicht mehr so präsent in der Abwehr und Müller verpasste 30 Sekunden vor der Pause aus dem Rückraum noch den Treffer zum 17:14. Der hätte womöglich nochmal die Moral gestärkt. So aber sah sich Verl, das selbst unerwartet defensiv zumeist mit 6:0 verteidigte, in der Kabine im Aufwind. Den Dämpfer aus oben beschriebener kritischer Phase in der 40. Minute steckte Verl irgendwie locker weg. Und nun begann sich das Blatt zu wenden. Zwar traf der starke Dichtler weiter für Telgte, doch aus dem Rückraum kam kaum Unterstützung. Auch die Fehler am Kreis, wo Telgte ohne den verletzten Martin Kleikamp (Bänder im Knie) Mühe hatte, gescheite Blocks zu setzen oder gar Tor zu erzielen, häuften sich. 

Vorsprung platzt wie Seifenblase

Verls Wiese per Siebenmeter, Thilo Vogler auf Halblinks und Lars Jogereit schlossen plötzlich die Lücke von 21:24 zum Ausgleich. Frederic Trapphoff auf Halbrechts erzielte dann sogar die Führung zum 25:24 für die Gäste. Nun gedieh die Partie zu einem Ritt auf der Rasierklinge. Die letzte Minute eröffnete Telgte schließlich mit Ballbesitz beim Stand von 28:28:

Schon nach zehn Sekunden verliert Flöthkötter den Ball an Verl. Raphael Petzold klärt den Gegenangriff, doch das Schiedsrichter-Gespann pfeift Freiwurf. Ballbesitz weiterhin Verl. Fünfzehn Sekunden noch auf der Uhr. Schließlich erhebt sich Vogler in die Höhe, wirft, trifft nicht - noch zwei Sekunden -, zieht aber das Foul. Und so kommt es zum letzten Freiwurf, der zumindest noch ein Zuspiel erlaubt. Wie es endete, verrät das Endergebnis. Telgtes Keeper Jan-Simon Tenholt hatte sogar noch die Hände am Ball. Bei genauem Studium des Videos (über dem Text) wird schließlich deutlich, wie eng diese Kiste war. Anhand des nachfolgenden Video-Interviews (unten) mit den beiden Verler Trainern wurde aber auch klar, wie glücklich dieser Auswärtssieg für Verl gewesen ist, das sich nun an Telgte vorbei auf Platz fünf der Tabelle schob.

Tore für Telgte: Dichtler (11), Sand (5/4), Petzold (4), Flöthkötter (2), Luft (2), Müller (2), Langenberg (1), Lehmkuhl (1)

Tore für Verl: Wiese (9/7), Trapphoff (7), Vogler (5), Busche (2), Reithage (2), Jogereit (2), Voss (1), Eiliasmöller (1)



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