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Landesliga 2 - Relegation

Sebastian Elbert kehrte frühzeitig zurück ins Team und hatte auch nach dem Spiel allen Grund, die Faust zu ballen.

Ibbenbüren pumpt neues Leben durch die Adern


Von Andreas Teipel


(31.05.19) Jawollja, sprach die Ollja! So drückt man im Rheinland mitunter seine freudige Zustimmung aus. "Bäääääm" mit explodierender Faust verwendet man in der Hood. Der 1. HC Ibbenbüren hat sich beide Versionen verdient. Denn der 28:25 (12:13)-Sieg in der Relegation gegen die SG Handball Detmold hat ja auch gleich mehrere freudvolle Aspekt. Dabei stand die Mannschaft schon am Abgrund. Den direkten Klassenverbleib verpasst, Entscheidungsspiele gegen Hesselteich verloren, Trainer freigestellt und mit neuen Coaches in die Relegation. Doch offenbar hat diese Wende endlich Wirkung gezeigt: "Das war wichtig für die Moral und die nun folgenden zwei weiteren Endspiele", lautete der Kassensturz von Markus Wedderhoff, künftiger Sportleiter und Teil des neuen Trainer-Teams, "Jetzt stehen wir quasi im Halbfinale."

Bei all den Bemühungen, unter denen der HC Ibbenbüren bestrebt ist, in der Landesliga zu bleiben, war natürlich das Resultat gegen Detmold das alles entscheidende. Drei Spiele muss Ibbenbüren gewinnen, um das Ziel zu erreichen. Der erste ist im Sack. Dabei half vor allem ein voll besetzter und hochmotivierter Kader. Daran hatte Mike König, als weiterer Teil des Teams auf der Trainingsseite, vor allem gearbeitet. Mit vielen Spielern, die er bereits vor drei Jahren trainierte, übte er alte Spielzüge ein, die schon damals gefruchtet hatten. Wichtig war aber auch im Vergleich zu den Hesselteich-Spielen, dass wieder ein fast vollständiger Rückraum zur Verfügung stand. Zwar fehlte Stephan Windmann, doch nahmen Sebastian Elbert und Tim Kuhlmann nach ihren Verletzungen das Risiko auf sich, vorzeitig wieder einzusteigen. Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg. Beide hielten durch (durchweg betreut von Physio Matthias Sloot), und beide stärkten das Fundament der Mannschaft. Endlich wieder Alternativen und damit Entlastung im Rückraum.

So bildeten Elbert auf Halblinks, Kuhlmann auf Halbrechts und Maik Menger in der Mitte das Rückgrad in Offensive wie Defensive. Eine frühe 8:4-Führung stärkte zusätzlich den Glauben an die eigenen Fähigkeiten. Auch die Umstellung in der Abwehr auf ein 5:1 zahlte sich aus. Denn Daniel Albers störte die Kreise von Detmolds starkem Halblinken Lukas Philipp. Trotzdem war es kein Selbstläufer. Auch Detmold brauchte den Sieg. Und als Ibbenbüren kräftebedingt häufiger wechseln musste, kam die SG wieder ran und führte gar mit einem Tor zur Halbzeit. Da war Aufbauarbeit in der Kabine gefragt. Und König und Wedderhoff kitzelten an den richtigen Füßen.

Speziell die Sohlen von Torwart Nils Timmerbrink wurden bearbeitet. Von ihm forderten die Trainer mehr Aktionen und vor allem, dass er gehaltene Bälle dann auch blitzschnell nach vorne weiterleite. Schließlich war Albers als Konterspieler ja noch weiter vorgezogen als üblich. Das alles zusammen wirkte. Innerhalb von gut drei Minuten traf Menger vier Mal in Folge. Wahnsinn! "Maik hat seine Führungsrolle im Team total erfüllt und ist vorangegangen", schwärmte auch Wedderhoff. Der HC dreht so einen 13:16-Rückstand in eine 17:16-Führung. Eine weitere Vierer-Serie um die 50. Minute herum verhalf Ibbenbüren schließlich zum entscheidenden Schlag. Albers und Elbert trafen doppelt. Die Gäste preschten auf 26:23 davon. Menger hatte sogar noch eine Siebenmeter, den er allerdings verwarf. Seine Leute werden es ihm verziehen haben. Denn dieser Vorsprung hielt bis zum Schluss.

Die wichtigste Aufgabe hatte Ibbenbüren also erfüllt: weiter im Rennen zu bleiben. Und vor allem, sein Geschickt in den eigenen Händen zu halten. Denn schon am kommenden Dienstag geht es weiter. Diesmal mit einem Heimspiel gegen Eintracht Dolberg und mit gestärktem Selbstvertrauen. Der Relegation hat Ibbenbüren jedenfalls für seine Fans aufgewertet. Denn auch hier war der Kampfgeist jüngst erloschen. Und sollte gegen Dolberg ebenfalls ein Sieg gelingen, dann könnte der freudige Ausruf der Zustimmung auch mal bayrisch ausfallen: Jetz, leck's mi doch am Oasch!

Landesliga 2

60 Grad sind keine Wende, aber ein Anfang


Von Andreas Teipel

(28.05.19) Diese Relegation ist schon so gut wie entschieden. Doch der HC Ibbenbüren greift jetzt erst ein. Morgen Abend um 20 Uhr tritt der Landesligist unter der Führung eines neuen Trainer-Trios bei der SG Handball Ibbenbüren an. Ab 20 Uhr will die Mannschaft dann aber das scheinbar Unmögliche erreich - als ungeschlagener Sieger dieser Relegation die Klasse auf den letzten Drücker doch noch zu erreichen. 

Der bisherige Verlauf der Spiele, an denen jeweils die Drittletzen der Staffeln 1-4 teilnehmen, erweckt bislang den Eindruck, als wären alle weiteren Partie witzlos. Denn die SG Bösperde hat seine Spiele sowohl gegen die SG Detmold (Staffel 1) also auch Eintracht Dolberg (Staffel 3) gewonnen. Ein Sieg gegen den HC Ibbenbüren - und die Chose ist durch. Diese Partie ist aber die letzte dieser Relegation.

Bisherige Ergebnisse
SG Handball Detmold - SG Bösperde 28:32
Eintracht Dolberg - SG Bösperde 28:29

Kann man das Spiel gegen Ibbenbüren nicht einfach vorziehen - dann könnte man sich die übrigen Spiele gegebenenfalls schenken. "Ha, Sie glauben nicht, wie schwer es war, die Partie zwischen Bösperde und Ibbenbüren überhaupt anzusetzen", meint Andreas Tiemann als Staffelleiter der Landesligen, "nee, nee, das muss alles gespielt werden. Für den Fall der Fälle ist es außerdem wichtig, dass wir einen zweiten Nachrücker haben, falls irgendwo noch jemand zurückzieht."

Also heißt es Ärmel hoch, in die Hände spucken und die überstandene Mannschaftsfahrt schnell wieder raustrainieren. Für den HCI startet die Relegation diesen Mittwoch. Um 20 Uhr ist Anwurf in Detmold. Detmold als Vertreter der Staffel 1 gilt eigentlich immer als Favorit einzustufen, weil die Leistungsdichte in dieser Region Westfalen ausgesprochen hoch ist. Bösperde hat die Geschichte aber neu geschrieben durch ihren 32:28-Sieg. Ibbenbüren aber braucht ein kleine Handball-Wunder. Denn nach den Öffnet internen Link im aktuellen FensterNiederlagen gegen Hesselteich und der Freistellung von Trainer Holger Nieters braucht die Mannschaft jetzt eine 180-Grad-Wende. Ein Sieg in Detmold wären zumindest schon einmal 60 Grad. Ein Anfang.

Weiterer Relegationsverlauf
SG Handball Detmold - 1. HC Ibbenbüren (29. Mai, 20 Uhr)
Eintracht Dolberg - SG Handball Detmold (1. Juni, 14 Uhr)
1. HC Ibbenbüren - Eintracht Dolberg (4. Juni, 19.30 Uhr)
SG Bösperde - 1. HC Ibbenbüren (13. Juni, 20 Uhr)



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