Vorbereitung im Bierkönig

Von Pascal Bonnekoh

(24.07.19) Eigentlich befindet sich der Handball-Landesligist SV Vorwärts Gronau seit dem 25.06 in der Vorbereitung auf die neue Saison. Doch diese Woche hat Coach Adam Fischer freigegeben. Plötzlich auftretendes Mitleid für die hart ackernden Jungs war nicht der Grund für die etwas überraschende Pause mitten in der Vorbereitung. Es sind laut Fischer schlichtweg einfach zu viele im Urlaub: "Die Hälfte der Mannschaft entspannt gerade auf Malle im Bierkönig. Deswegen machen wir jetzt eine Woche Pause und dann geht´s weiter."

In den bisherigen Wochen liegt größtenteils schweißtreibende Arbeit hinter den Gronauern. Der Ball spielt trotzdem in jedem Training von Fischer eine Rolle: "Wir trainieren immer drei Stunden. Davon machen wir eine bis eineinhalb Stunden Konditions- und Krafttraining. Danach kommt trotzdem noch der Ball in die Hand. Ist ja immerhin Handball." Aber an Kraft und Kondition arbeiten die Jungs auf Malle bestimmt weiterhin hart. Schließlich hebt sich so ein Bier nicht von allein und der Weg zum Strand soll den ein oder anderen auch schon mal überfordert haben.

Zwei Meter großer Linkshänder gesucht

Zur neuen Saison wird Fischer auf alteingesessene Kräfte verzichten müssen. Mit Carsten Ress, Pjeter Kabasi und Torben Woltering verliert der Coach drei wichtige Säulen seiner Mannschaft. Während Ress und Kabasi die Schuhe an den Nagel hingen, bleibt Woltering als Standby-Spieler aktiv. Arbeitsbedingt kann er den zeitlichen Aufwand nicht mehr stemmen. Vor allem jedoch wird Ress im Rückraum der Gronauer fehlen. Doch hier hat der Coach bereits Ersatz: Christian Woltering von Arminia Ochtrup

"Christian war dort Leistungsträger. Er ist sehr spielintelligent und bringt Erfahrung mit. Er wird für die Positionen im Rückraum sehr interessant sein", freut sich Fischer über seinen Neuzugang. Gleichzeitig versuchen Leon van Almsick und Malte Woschkowiak aus der A-Jugend den Sprung in die erste Mannschaft. "Malte hat schon drei, vier Saisonspiele bei uns gemacht. Da weiß ich, was ich erwarten kann. Körperlich hat er nichts mit der A-Jugend zu tun. Fitnessmäßig ist er eine Maschine und handballtechnisch hat er ebenfalls einiges auf dem Kasten. Wir werden versuchen ihn vernünftig einzusetzen", so Fischer über den 17-jährigen Woschkowiak, welcher eigentlich noch ein Jahr A-Jugend spielen könnte. 

Bei van Almsick ist die Ausgangssituation ein klein bisschen anders. "Er sollte eigentlich in die Zweite gehen, aber wollte sich in der Vorbereitung bei uns anbieten. Das finde ich sehr gut", zeigt sich Fischer begeistert über die Proaktivität seines neuen Schützlings. Als letzter Neuzugang stößt Marc Böger zur Truppe. Böger ist aus Kamp-Lintfort hergezogen und kann bereits Landesliga-Erfahrung vorweisen. Damit ist die Kaderplanung in Gronau soweit beendet. "Es sei denn da kommt noch ein zwei Meter großer Linkshänder um die Ecke. Dann würde ich mir das nochmal angucken", flachst Fischer.

Traum vom positiven Punkteverhältnis

Mit der vergangenen Saison ist man in Gronau mehr als zufrieden. Der Aufsteiger hatte bereits früh nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. Mit einem Punkteverhältnis von 22:30 und einem Torverhältnis von 722:739 belegte Vorwärts den achten Tabellenplatz und beendete die letzte Saison somit im gesicherten Mittelfeld. "Damit sind wir mehr als zufrieden nach dem Aufstieg", berichtet Fischer.

In der kommenden Saison ist in erster Linie zwar der Klassenerhalt als Ziel ausgegeben, doch der Coach hat noch ein weiteres Ziel vor Augen: "Ein positives Punkteverhältnis wäre ein Traum. Wenn wir uns dahingehend noch steigern können, wäre das toll."