Selbst entscheiden, wann das letzte Spiel ist

Von Jan Steinigeweg

(01.04.20) Drei Brüder in einem Team. Manuel Honerkamp spielt seit dieser Saison mit seinen beiden Brüdern Stefan und David zusammen für Westfalia Kinderhaus in der Landesliga. Ungewohnt ist es für ihn nicht, ein Familienmitglied im Team zu haben. "Mit Stefan hab ich schon jahrelang bei der HSG Hamm in der Dritten Liga zusammengespielt. Mit David ist es jetzt das erste Jahr. Es ist schon ganz nett, zum Ende meiner Laufbahn hin noch mal mit beiden zusammenzuspielen", so Honerkamp. Einen wirklichen Unterschied zu seinen anderen Teamkollegen sieht er allerdings im Umgang mit den Geschwistern nicht. "Ich bin niemand, der laut wird und seine Mitspieler angeht. Egal, ob es mein Bruder ist oder nicht", hält er fest.

Mittlerweile ist er 38 Jahre alt. Selbstverständlich ein Alter, in dem man schon mal über das Ende der aktiven Karriere nachdenkt. "Eigentlich wollte ich nach dieser Saison aufhören. Letztes Jahr hatte ich den dritten Bandscheibenvorfall", verrät Honerkamp. "Aber wenn die Saison jetzt so abrupt durch Corona beendet wird, weiß ich noch nicht, ob wirklich Schluss ist." Denn eine Sache ist ihm wichtig. Er möchte selbst darüber entscheiden, wann er das letzte mal die Handballschuhe schnürt. "Nach dem Bandscheibenvorfall habe ich meiner Frau gesagt, dass ich selber sagen will, heute ist  mein letztes Spiel. Und jetzt wurde ich schon wieder daran gehindert", sagt Honerkamp. Denn es ist gut möglich, dass in dieser Saison kein weiteres Handballspiel bestritten wird. In diesem Falle müsste Honerkamp also noch ein Jahr dranhängen.

Auch wenn der Spielbetrieb derzeit ausgesetzt ist, lässt man sich bei der Westfalia etwas einfallen, um die Jungs bei Laune zu halten. "Letzte Woche haben wir über Skype miteinander gequatscht", so Honerkamp. Und nicht nur das. Denn Aufgaben gab es auch noch bei der digitalen Konferenz zu bewältigen. "Ich war als erster dran und musste eine Aufgabe vom Trainer erfüllen." Honerkamp musste Stabi-Übungen vormachen, sich dabei aufnehmen und anschließend in die Gruppe stellen. Zu den Aufgaben der Teamkollegen zählte unter anderem das Erklären der Spielzüge. "Das war schon witzig", blickt Honerkamp zurück. Am liebsten würde er die aktuelle Saison noch zu Ende bringen. Doch die Chancen dafür schätzt er selbst gering ein. Also kann sich sein Coach Sebastian Dreiszis vermutlich über eine weitere Saison mit Honerkamp freuen. Und nun noch zehn kurze Fragen an Manuel Honerkamp!

Unsere zehn "Barfuß oder Lackschuh"-Fragen:

Nutella mit oder ohne Butter? Ganz klar mit Butter.

Kraftraum oder Joggen? Also für mich ist Laufen ein Arschloch (lacht). Daher sage ich Kraftraum.

Bier oder Longdrink? Da sage ich mal Bier.

Mit oder ohne Harz? Mit Harz! Seit der B-Jugend ist das jetzt die erste Saison für mich ohne Harz.

Pizza oder Döner? Pizza.

Darts oder Billard? Billard.

Angriff oder Abwehr? Das ist echt schwer. Aggression raus lassen, kann man hinten besser. Und vorne die Tore werfen. 

Lupfer oder Dreher? Eher der Lupfer. Für einen Dreher ist mein Handgelenk zu steif.

Fußball oder Basketball? Dann lieber Basketball. Je älter ich werde, desto schlechter bin ich im Fußball (lacht).

Mallorca oder Alpen? Mallorca.