Lobes-Arie auf alle Torschützen, Tag 10

Von Andreas Teipel

(01.03.20) Namen sind Nachrichten. Gefeiert werden Sieger und Torschützen, diejenigen also, die maßgeblichen Anteil am Sieg hatten. Die Datenschutzmaßnahmen, die der Handballsport auch in Westfalen zu befolgen hatten, zeigten sich in namenlosen Listen, in denen Spieler zumeinst gemäß ihrer Rückennummer Beachtung fanden. Aber wenn Papa lobt, will das Kind nicht hören: "Gut gemacht, Sohn 3". Der Klang des eigenen Namens ist Widerhall der eigenen Identität. "Gut gemacht, Lennart!" ... oder Philipp oder Sören, Hans oder Utz ... so will man gelobt werden. Das holen wir jetzt nach, nennen die Torschützen der einzelnen Spieltage und füllen die Gesamt-Torschützenliste nach und nach auf.

Kurz eine Zusammenfassung der Lage: 

Es war der Spieltag, an dem die Liga noch einmal Hoffnung schöpfte, den bis hierhin souveränen Spitzenreiter TV Verl doch noch einmal stellen zu können. Vor allem Rechtsaußen Kevin Reiser verwandelte viele, zuvor in der Abwehr eroberte Bälle in der ersten Welle. Hätte Verl dieses Spiel gewonnen, wäre der Vorsprung Verls auf fünf Punkte angewachsen. So blieben es drei auf Werther und Münster 08. Den Vogel des Tages schoss aber Gronaus Marius Schmidt mit einer imponierenden Energieleistung in Neuenkirchen ab: 13 von insgesamt 34 Toren gingen auf seine Kappe, acht davon vom Siebenmeterstrich. Tagesbestleistung. Zwar nicht ganz oben, mit neuen Einschüssen aber auf Rang vier zeigte sich ein ganz neuer Name: Lucas Holdsch war in Hesselteich der Sehende unter den ... ohje, wie komm' ich aus diesem Satz jetzt wieder raus? Nun gut, Holdsch hatte bis dahin insgesamt nur elf Mal getroffen. Sein Trainer setzte ihn auf Halbrechts - auch weil andere auf dieser Position an diesem Tag enttäuschten - und langt neun Mal zu. Schön für Holdsch, der ansonsten auf Abwehrarbeit spezialisiert ist.

Nicht klein zu kriegen war derweil Marcel Bütergerds, der seinen Vorsprung in der Gesamtwertung der Torjägerliste ausbaute. Zehn Dinger fügte er seiner Bilanz hinzu und lag damit inzwischen beim einem Schnitt von 9,1 Toren pro Spiel. "Remarkable" würde Queen Elisabeth II wohl sagen, die es immerhin schon auf 94 Dinger bringt - also, Lebensjahre, nicht Treffer in der Landesliga. Natürlich machte auch Gronau Marius Schmidt Meter, liegt jetzt auf Platz 5; und Kim-Alexander Dreger aus Loxten, der gegen Nullacht siebenfach traf, robbte sich näher heran an Leon Ludwigs (Platz 3). Dreger ist in dieser Saison nicht allein wegen seiner vielen Pöttken zu einer Leitfigur geworden. Der 24-jährige Rückraumspieler hat sich auch neben der Platte zu einer Schlüsselfigur entwickelt.
 

Die Top-Torschützen des 10. Spieltags

13 Tore: Marius Schmidt (Vorwärts Gronau)

11 Tore: Christof Hagedorn (ASV Hamm III)

10 Tore: Marcel Bütergerds (SuS Neuenkirchen)

9 Tore: Luca Holdsch (TSV Ladbergen), Aaron von Ameln (SpVg. Hesselteich)

8 Tore: Nico Postert (TV Kattenvenne), Kevin Reiser (TV Kattenvenne), Christian Bauer (SF Loxten II)

7 Tore: Silvan Tarner (TG Hörste), Raphael Petzold (TV Friesen Telgte), Jannis Röring (TV Vreden), Kim-Alexander Dreger (SF Loxten II), David Beermann (SuS Neuenkirchen)

6 Tore: Oliver Abbing (TV Vreden)

Torschützenliste gesamt nach zehn Spieltagen

91 Tore: Marcel Bütergerds (SuS Neuenkirchen)

86 Tore: Silvan Tarner (TG Hörste)

83 Tore: Leon Ludwigs (TSV Ladbergen)

77 Tore: Kim-Alexander Dreger (SF Loxten II)

74 Tore: Marius Schmidt (Vorwärts Gronau)

71 Tore: Albert Kreismann (TV Verl)

68 Tore: Aaron von Ameln (SpVg. Hesselteich)

67 Tore: Oliver Abbing (TV Vreden)

56 Tore: Philipp Dichtler (TV Friesen Telgte), Robin Dellbrügge (TSV Ladbergen)

55 Tore: Steffen Feldmann (ASV Hamm III), Christopher Kohl (TV Friesen Telgte), Jonas Bittern (SC Münster 08), Lasse Gehmeyr (SC Münster 08)

50 Tore: Tobias Berger (Westfalia Kinderhaus), Leon Wolff (ASV Hamm III)