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Landesliga 2 - Anschwitzen

Put your hands up in the air - so liebt es Kevin Achterkamp, wenn er für den SuS Neuenkirchen durch die Abwehr pflügen kann. Foto: Teipel

Achterkamp sieht hohe Leistungsdichte


Von Andreas Teipel

(05.03.20) Wie groß ist der Unterschied zwischen Landes- und Bezirksliga wirklich? Der Verband sagt: So sehr, dass wir lieber weniger Mannschaften absteigen lassen, um Sollstärken zu erreichen, als durch vermehrten Aufstieg aus den unteren Ligen freie Plätze zu belegen. Kevin Achterkamp, Spieler des Aufsteigers SuS Neuenkirchen, aber sagt: "Es ist weniger der Leistungsunterschied, der es ausmacht, sondern vielmehr die Leistungsdichte." Er muss es wissen. In der vergangenen Saison noch marschierte der 28-Jährige Rotschopf noch unangefochten mit dem SuS durch die Bezirksliga Münsterland. Heute liegt sein Team schon abgeschlagen am Tabellenende. 

Achterkamp war vor elf Jahren zusammen mit Mattes und Felix Boolke vom TV Mesum nach Neuenkirchen gekommen. Im Rheinener Vorort wurde die Handballabteilung aufgelöst. Die drei brauchten eine neue Heimat. "Seitdem ist es ja eigentlich auch immer mehr oder minder gut bergauf für uns gegangen, und wir alle sind total froh, dass wir die Landesliga erreicht haben", sagt der Rechtshänder. Nach einigen Abgängen im Sommer, die vor allem den Innenblock betrafen, war der Einstieg in die neue Klasse natürlich schwer. Achterkamp: "Das war uns aber allen klar. Und trotzdem haben wir ja viele Spiele nur sehr knapp verloren. Wie gegen Kinderhaus zum Beispiel." Neuenkirchen könne mit den meisten Mannschaften an guten Tagen absolut mithalten.

Die eigentliche Herausforderung aber sei es, Woche für Woche immer wieder an seine Leistungsgrenze zu gehen. "In der Bezirksliga hast Du an einem schlechten Tag auch mal gewonnen. Kein Problem. In der Landesliga aber funktioniert das nicht mehr und Ausfälle kann man dann kaum noch kompensieren." Was Neuenkirchen aber trotz der niedrigen Punktzahl ausmacht? Da muss Achterkamp nicht lange überlegen: "Die Stimmung in der Mannschaft ist immer blenden - fast wie im Aufstiegsjahr." Das Verhältnis auch zum Trainer strotzt nach wie vor vor Gesundheit. Der Ehrgeiz sei natürlich immer da, aber dem Erfolg opfert die Mannschaft eben nicht alles. 

Doch all der Teamgeist des SuS wird dem lieben Kevin nichts nützen, wenn er heute und morgen in Teil 2 des Anschwitzens gegen mich beim Tippen antritt. Denn eines ist klar: Heimspiel-online schlägt man nicht mal eben so wie an einem schwächeren Tag in der Bezirksliga :D Auf geht's also.

Der 19. Spieltag, Teil 1

ASV Hamm III - Westfalia Kinderhaus (Samstag, 17.15 Uhr)
Angesprochen darauf, dass sich Kinderhaus auswärts ja immer etwas schwer tut, kassiere ich zurecht einen Rüffel von Westfalia-Trainer Sebastian Dreiszis: "Hey, wir haben in Werther gewonnen. Hast Du noch selbst geschrieben." Mehr noch: Kinderhaus hat sogar viermal in fremden Hallen gewonnen. Das ist die fünftbeste Ausbeute (8:12 Punkte) einer insgesamt sehr heimlastigen Liga. Überhaupt weisen lediglich Verl und Werther eine positive Auswärtsbilanz auf. Gegner Hamm sind Bilanzen dieser Art völlig schnuppe. Die Mannschaft steht auf einem Abstiegsplatz und braucht die Punkte - egal ob zuhause oder nicht. Dazu kann der Verein bei Bedarf auch Spieler aus der Oberliga-Truppe als Verstärkung entsenden. Doch die waren auch in der Vergangenheit kein Garant für Erfolg. Kinderhaus baut bei dieser Aufgabe vor allem auf seine Abwehr: "Die hat zuletzt sehr stark gearbeitet", findet Dreiszis. Doch es brauche voll Konzentration, um in Hamm zu bestehen und dem Saisonziel, Platz vier bis sechs - näher zu kommen.
Heimspiel-Tipp: Nach dem verpatzten Gesprächsstart mit Sebastian, kann ich natürlich kaum noch GEGEN Kinderhaus tippen - 28:25-Auswärtssieg.
Kevin Achterkamp: Hamm ist zuhause etwas stärker, Kinderhaus schwankt in seinen Leistungen. Deshalb glaube ich, dass Hamm einen Punkt erkämpft - 23:23.

SpVg. Hesselteich - TV Vreden (Samstag, 18.00 Uhr)
Es ist immer noch ein wenig ungewohnt, Vreden nicht mehr als Außenseiter zu betrachten. Aber dieser Rolle hat sich die Mannschaft in den letzten Wochen entledigt. Es fühlt sich immer wieder fremd an, Hesselteich beim Punkten zuzuschauen. Die Mannschaft ist in der Grundausstattung erheblich geschwächt, durch Mithilfe von A-Junioren aber wiederum erheblich gestärkt. Viel mehr fällt mir da eigentlich auch nicht ein. Total offene Partie, die nach allen Seiten offen ist.
Heimspiel-Tipp: Ich habe schon so oft an Hesselteich gezweifelt, dass ich jetzt auf einen 28:26-Sieg tippen.
Kevin Achterkamp: Vreden befindet sich im Aufwärtstrend. In der Sparkassen-Arena in Versmold ist es aber immer schwer, Punkte zu holen. Vreden setzt sich trotzdem durch - mit 26:22.

TV Friesen Telgte - TV Verl (Samstag, 18.30 Uhr)
Es ist doch immer wiederkehrend, was nach Niederlagen als Ursache beim TV Friesen Telgte genannt wird. Nicht nur von den eigenen Trainern. Es fehle die Aggressivität, die Körpersprache und Konzentration. Die Gespräche, die Trainer Alpár Jegenyés, am Dienstag im Training führte, klangen vom Wesen her altvertraut in den Ohren der Spieler. "Wenn Du den Gegner nicht berührst, kannst Du auch nicht gewinnen. Aber die Mannschaft war trotzdem selbstkritisch", so Telgtes Coach. Natürlich kann man niemandem böse Absichten oder Gleichgültigkeit unterstellen. Solche Prozesse entstehen halt manchmal und sind nur schwer zu aufzulösen. Wahrscheinlich wäre es auch einfacher an den Kampfgeist der Truppe zu appellieren, wenn es gegen den Abstieg ginge. Es bleibt für Telgte aber eine Herausforderung, für die Restsaison nach innen glaubwürdige Ziele zu formulieren. Einen Ansatz hat Jegenyés, der in sich durchaus provokant ist: "Jeder in der Mannschaft will doch auch in Zukunft noch irgendwo Handball spielen. Da sollte doch jeder ein eigenes Interesse haben, sich zu beweisen." Der TV Verl als Gegner ist natürlich Motivation genug. Tabellenführer schlägt halt jeder gerne. 
Heimspiel-Tipp: Zuhause ist Verls Bilanz ist makellos, auswärts aber nicht. Telgte ist hingegen zweitbestes Heimteam und gewinnt daher mit 29:27.
Kevin Achterkamp: Da in Telgte ebenso mit Harz gespielt wird wie in Verl, stellt das Verl vor keine große Aufgaben. Verl gewinnt 28:23.

TG Hörste - SF Loxten II (Samstag, 19.15 Uhr)
Vier Siege in Folge haben die TG Hörste nicht nur wieder zurück in die Spur gebracht, sondern auch auf den dritten Tabellenplatz gehievt. Drei Punkte hinter Werther (Platz 2) und acht hinter Tabellenführer Verl. Es wäre gewiss ein versöhnlicher Abschluss der Saison, wenn Hörste noch einmal zum Angriff auf die Vize-Meisterschaft blasen würde. Doch führt Hörste lediglich ein dicht gedrängtes Feld von sechs Teams an, das nur vier Punkte auseinanderliegt. Solche Sorgen möchte Loxten mal haben, das aktuell nur mit zwei Punkten Vorsprung die Klasse halten würde. Aber darf man wirklich damit rechnen, dass Loxten ausgerechnet gegen Hörste seinen ersten Auswärtssieg der Saison landet? Zweifel seien erlaubt - Überraschungen aber ebenso.
Heimspiel-Tipp: Kevin, diesmal wieder auf einer Linie: 34:26 für die Rothosen.
Kevin Achterkamp: Das wir eine klare Angelegenheit - 32:24 für Hörste.

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