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Landesliga 2

Philipp Eliasmöller hatte irgendwann die Kaffee auf. Er riss sein Team mit in den Sieg. Foto: Teipel

Das Notwendige siegt über das Machbare


Von Andreas Teipel

(10.03.20) Schon wieder hat Tabellenführer TV Verl eine Hürde hin zur Meisterschaft genommen. Gastgeber TV Friesen stelle sich da jedoch als kein allzu hohes Hindernis heraus. Das 26:25 (16:14) war zwar kein überzeugender Sieg, doch er zeigte, dass die Mannschaft mittlerweile einschätzen kann, was nötig ist, um Spiele zu gewinnen. Pragmatismus nennt man das wohl. Einem Trainer gefällt das natürlich nicht. Schon nach 25 Minuten versuchte Thomas Fröbel in einer Auszeit, seine Leute sensibler für Kampf und Laufbereitschaft zu machen: "Unser Rückzugsverhalten muss schneller sein. Das ist kein Dauerlauf!" Beherzigt hat es seine Mannschaft aber erst in der Schlussphase, als sie einen 22:24-Rückstand noch umbog.

Philipp Eliasmöller (Video-Interview unten) war hier die treibende Kraft. Thilo Vogler, Lars Jogereit und schließlich Albert Kreismann mit zwei Treffern waren die ausführenden Organe. Spielmacher Eliasmöller, der sich immer wieder auch auf Halblinks herumtrieb, war kurz vorher deutlich angenervt vom Gleichmut in seinem Team. Das war ihm deutlich anzusehen. Mit drei Treffern brachte er seine Mannschaft in dieser Phase nach 19:20-Rückstand sogar wieder mit 22:21 in Führung, machte seinem Unmut somit auf produktive Art und Weise Luft. Überhaupt zeigte der Mann mit der Rückennummer 13 einige spektakuläre Moves. Wie eine Katze, die immer wieder auf die Pfoten fällt, schlängelte er sich immer wieder in Wurfposition, auch wenn er zuvor in Luft praktisch auf den Rücken gedreht wurde. Sehr schön anzuschauen.

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Spektakulär waren die vergebenen Chancen

Wirklich gut war das Spiel insgesamt aber nicht. Spektakulär waren allenfalls auch die vergebenen Chancen - zum Teil aus besten Lagen heraus. Daran hatten auch beide Torhüter einen erklecklichen Anteil. Robin Gerlach für Telgte und vor allem Alexander Greitens für Verl fischten Bälle weg, die eigentlich schon alle im Tor sahen. Ihre Leistungen waren aber auch Spiegel der Abschlussschwächen auf beiden Seiten. Verl verballerte mehrfach seine Tempogegenstöße; Telgtes Linksaußen Philipp Dichtler und Rechtsaußen Raphael Petzold hatte von ihren Positionen aus mehrfach verzogen.

Richtig gut lief es auf Telgter Seite nach dem Seitenwechsel. In der Abwehr stellten Dichtler, Martin Kleikamp, Jan-Philipp Kortenbrede (Video-Interview unten), Niklas Erpenbeck sowie Niek Jung und Petzold eine richtig gute Deckung, legten die Grundlage für die zwischenzeitliche Führung der Friesen. Auch im Angriff hatte sich eine Formation besonders hervorgetan. Erpenbeck, der es stets versteht, das Spiel sehr schnell zu machen, brachte immer wieder den langen Kortenbrede in Schussposition. Der Halblinke zog dann entweder ab oder bediente den agilen und lustvollen Kleikamp am Kreis. Dass aber auch diese Formation bei Trainer Alpár Jengenyés in Ungnade fiel, lag an ebenfalls vorhandenen technischen Fehlern und der mangelnden Abschlussbereitschaft von Erpenbeck selbst. Dennoch hatte man den Eindruck, dass die Chemie in dieser Konstellation grundsätzlich stimmt.

Am Ende aber muss man auch gewinnen wollen. Und hierfür braucht es auch die nötige physische Kraft. In den Gesprächen nach dem Spiel (siehe auch nachfolgende Video-Interviews) wurde auch noch einmal deutlich, dass Verls Spieler ein grundlegendes Vertrauen in die eigenen Körner haben. Dass Verl die berüchtigte und kräftezehrende 3-2-1-Deckung schon lange nicht mehr als Grundsystem spielt, ist auch ein Beleg dafür, dass es in der Landesliga auch im klassischen 6:0 reicht. Telgtes Trainer sah das für die ihm Anvertrauten anders und betonte, dass geistige Frische auch von physischer Stärke abhängt. Und so trafen sich zwei Teams, in der das Notwenige über das Machbare siegte.

Tore für Telgte: Dichtler (5/1), Kleikamp (5), Spieler 23 (4), Petzold (4), Langenberg (3), Flothkötter (2), Kostovski (1), Jung (1)

Tore für Verl: Kreismann (5/1), Eliasmöller (5), Wiese (5), F. Trapphoff (3), Jogereit (3), Vogler (3), Busche (1), Birkholz (1)



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