Kinderhaus vertieft defensive Stabilität 

Von Andreas Teipel

(24.09.19) Sag' mir, wie Du in die Saison starten willst, und ich zeige Dir Westfalia Kinderhaus. Zwei Spiele, zwei Siege. Das schafften außer den Kinderhausern ansonsten nur die Teams aus Ladbergen und Telgte. Auch mal eine schöne Momentaufnahme im sportlich-freundschaftlich geführten Wettstreit mit dem Altkreis Halle. Leidtragende war die SpVg. Hesselteich, die ihr Heimspiel mit 24:28 (10:14) verlor und zugleich einen Schreckmoment durchlitt.

Westfalias Plus war - und das erfreut das Trainerherz besonders - eine sehr stabile Deckung, die den körperlich weniger robusten Hesselteichern das Leben schwer machte. Das Positionsspiel der Angreifer kam gegen routinierte Abwehrrecken wie Michel Schulz oder Manuel Honerkamp nur mühsam zum Zug. Immer wieder wurden die Bälle abgegriffen oder geblockt und dann der schnelle Tempogegenstoß eingeleitet. Parade-Attacke der Kinderhauser war aber das Spiel über den Rückraum oder über den Kreis. Aber auch die Variante über Linksaußen Tobias Würthwein führte zum Erfolg. Ein eher ungewohntes Bild. Der Rotschopf aber netzte vier Mal und wies damit eine Quote von 100 Prozent auf.

Fromme nach wenigen Minuten verletzt raus

Vielleicht war der sonst so bekannte Kämpfergeist der Hesselteicher aber auch durch oben genannte Schrecksekunde getrübt. Nach rund zehn Minuten wechselte Trainer Dennis Laumann nämlich Außen- und Konterspieler Jannik Fromme ein, der studienbedingt nicht mehr zur Stammbesetzung zählt. Doch nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung verletzte sich Fromme derart, dass er wieder raus musste und nicht wiederkehrte. Die schlimmsten Befürchtungen (Kreuzband) haben sich aber noch nicht bestätigt. Fromme zählte in der vergangenen Saison zu den absoluten Leistungsträgern der Mannschaft, schaffte es sogar ins Heimspiel-Dreamteam.  Gegen Kinderhaus löste ihn als Scorer diesmal immerhin Aaron von Ameln ab. Elf Tore gingen allein auf von Amelns Konto.

Ergebnistechnisch wirkte sich diese Verletzung zunächst aber nicht aus. Im Gegenteil. Nach einem 1:5-Rrückstand berappelte sich Hesselteich zunächst wieder und verkürzte auf 6:7 bis zur 20. Spielminute. Kinderhaus hatte aber genügend Souveränität, um das zu parieren und zog schnell wieder auf vier Tore davon. David Honerkamp traf hier innerhalb von rund drei Minuten dreimal. Und weil auch Till Schwenken im Kinderhauser Tor ebenfalls einen guten Tag hatte, geriet der Sieg für die Westfalia im zweiten Durchgang auch nicht mehr ins Wanken. 

"Unsere körperliche Stärke und unsere Defensivarbeit waren die Grundlage für diesen Erfolg", zog Westfalia Co-Trainer Michael Dreskornfeld genüsslich sein Fazit. Aber wie gesagt: der gelungene Saisonstart kann schon in der kommenden Woche passé sein. Dann nämlich führt der Spielplan Kinderhaus zu Vize-Meister TG Hörste. Der erste richtig schwere Brocken auf einem noch langen Landesliga-Weg.

Tore für Hesselteich: A. von Ameln (11), J. von Ameln  (5/1), Y. Mittdörfer (3), Hoffmann (2), Mittendorf (1), Twelkemeier  (1), Henselewski (1)

Tore für Kinderhaus: Berger (7), Würthwein (4), Müller (4), M. Honerkamp (3/2), D. Honerkamp (3), Dittrich (2), van Heeck (1), St. Honerkamp (1), Spreer (1), Schulz (1), Utkin (1)