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Landesliga 2

Ladbergens Leon Ludwigs (oben) nicht nur wegen der Alliteration ein Gewinn für den TSV. Dustin Mechelhoffs Paraden und Emotionen (u.l.). Jan-Philipp Meyer für Nullacht eine klar Verstärkung. Fotos: Teipel

Ladbergens Umstellung und Mechelhoffs Paraden


Von Andreas Teipel

(23.09.19) Auf diese beiden Mannschaften haben wir nur gewartet. Der TSV Ladbergen als Gastgeber des gestrigen Landesliga-Spiels wird gemeinhin zu den Favoriten gezählt. Der SC Münster 08 nicht. Doch genauso, wie Ladbergens Weg nach ganz oben - lasst euch nicht von Platz 1 in der Tabelle täuschen - sich als schwierig gestalten wird, muss sich der Sportclub hinter irgendwem verstecken. Auch wenn die Mannschaft das Spiel mit 19:23 (11:9) verlor. An beiden wird sich die Elite der Liga messen lassen müsssen. 

Beginnen wir mit den Münsteraner Gästen. Dass sich im Kader des Teams nicht viel verändert hat, war speziell in der ersten Hälfte deutlich sichtbar: Die Mannschaft wirkte eingespielt, gut abgestimmt und vor allem in der Deckung extrem sattelfest. Die 6:0-Deckung verschob sehr dynamisch, zupackend und ließ so in Durchgang eins nur neun Gegentreffer zu. Es war vor allem gelungen, Ladbergens Linkshänder und Top-Shooter Robin Dellbrügge aus dem Verkehr zu ziehen. Noch. Als große Verstärkung erwies sich dabei Jan-Philipp Meyer. Der Kreisläufer kam vom Oberligisten HSG Hüllhorst, präsentierte sich deckungsstark (auch gegen Ladbergens Bulldozer am Kreis, Thomas Cervenka) und war im Angriff torgefährlicher Unruhestifter. Guter Mann, auch wenn er nur zwei Tore schoss. 

Jannik Meyer wächst weiiter als Mitteaufbau

Die Gastgeber zeigten ihr Potenzial auf eine ganz andere Weise. Auch ihre Deckung schufftete und machte es den Gegnern schwer. Doch im Angriff stimme das Zusammenspiel noch nicht. Mit Leon Ludwigs auf der Mitte-Position, Robin Dellbrügge auf Halbrechts und Lennart Friese auf Halblinks war noch kein Staat zu machen. Friese, Cervenka, Dellbrügge oder Rechtsaußen Niklas Beckmann trafen je nur einmal bis zur Pause. Vier Treffer steuerte Ludwigs bei. Jetzt aber offenbarte Ladbergen seine aktuelle Stärke, die es auch schon gegen Hamm eine Woche zuvor auspackte: Das Team ist in der Lage, sich durch Umstellungen das System neu zu schmieren. Eine Qualität, die in der vergangenen gänzlich fehlte. Einmal in Rückstand, war das Spiel so gut wie verloren. Präteritum, wie es scheint.

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Die Umstellung gestern war folgende: Friese ging zur Halbzeit raus. Dafür rückte Ludwigs auf halblinks und der 20-jährige Jannik Meyer kam als Taktgeber auf die Mitte. Diese Idee von Stefan Ferlemann, der Holger Kaiser an der Linie vertrat, zündete. Meyer machte das Spiel flott, war Impulsgeber und Ludwigs konnte plötzlich seine enorme Sprungkraft effektiv einsetzen. Schwer war zu erkennen, ob er aus hohen Lüften nun abziehen oder abspielen würde. Beides war gefährlich. Und plötzlich war auch Dellbrügge von der Leine gelassen. Aus wie wenig Winkel er seine acht Treffer nach dem Seitenwechsel zum Teil erzielte, war bemerkenswert.

Mechelhoff vernagelt Ladbergens Tor

Tja, und dann war da ja noch Dustin Mechelhoff im TSV-Kasten. Mit schier unzähligen Paraden begeisterte er die Fans und brachte die Werfer zur Verzweiflung. "Der hatte wirklich einen starken Tag", meinte 08-Spieler Meyer ergänzte aber selbstkritisch, "aber auch gegen einen starken Torhüter kann man besser werfen." Was keineswegs gegen Mechelhoff ging, minderte auch dessen Leistung nicht im Geringsten. Denn er brachte das Spiel zum Kippen. So wurde innerhalb einer Viertelstunde aus einem 9:11 ein 17:14 für die Gastgeber. Vielleicht war diese Entwicklung auch eine Folge schwindender 08-Kräfte. Gewechselt wurde wenig, was in Anbetracht des dadurch entstehenden Leistungsgefälles wohl notwendig war. Den Abläufen fehlte die Dynamik, Im Abschluss dann vielleicht auch die Kraft und Konzentration. Ladbergens Rückstand war so nicht mehr aufzuholen.

Bleibt die Erkenntnis, dass hier zwei Mannschaften aufeinandertrafen, die man wohl stärker einschätzen muss als letztes Jahr - sofern alle gesund bleiben. Bei Münster 08 fehlten außerdem mit Sven Lüdiger und Clemens Moor zwei leistungsstarke Akteure. Und es scheint sich gelohnt zu haben, dass Ladbergen speziell seinen jungen Spielern vertraut und diese weiter aufbaut. Aber vielleicht bin ich als Beobachter auch nur zu leicht zu beeindrucken, wer weiß ;)

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