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Landesliga 2

Thomas Steinhoff kam recht spät mit 15 Jahren zum Handballsport. Dafür hing er dann ein paar Jahre hinten dran und legte den Ball erst mit 43 aus der Hand. Foto: Teipel

Ein Spätstarter mit Überstunden


Von Jan Steinigeweg

(02.02.21) Als aktiver Spieler ist Everswinkels Coach Thomas Steinhoff erst recht spät zum Handball gekommen, denn er war zuhause in die Landwirtschaft eingebunden. Doch nach längerem Quengeln und einem ersten Einstieg über den Schulsport war der Weg für seine Laufbahn dann doch geebnet. Mit 15 Jahren begann der Maschinenbauingenieur das Training beim SV Eintracht Dolberg. Und die Jahre, die ihm in der frühen Jugend handballtechnisch fehlten, hing er dann einfach am Ende noch dran. So nahm er mit kurzen Unterbrechungen noch bis ins Alter von 43 Jahren den Ball in die Hand.

Als Linksaußen schaffte er nach drei Jahren in der Dolberger Jugend direkt mit 18 den Sprung in die 1. Herrenmannschaft der Eintracht und spielte in den folgenden Jahren in der Landes- und auch Verbandsliga. Knapp zwei Jahre lief er dann ab 1993 auch für die Oberliga-Truppe der Ahlener SG auf, kehrte anschließend aber wieder nach Dolberg zurück. Später wechselte er dann nicht mehr den Verein, dafür aber die Position. "Im gesetzten Alter bin ich dann von Linksaußen an den Kreis gegangen", erzählt der heute 54-Jährige. Und nach 25 Jahren Handball im Seniorenbereich war dann erst mit 43 Jahren Schluss mit der aktiven Laufbahn.

Westdeutsche Meisterschaft mit Ahlen

Aber dem Handballsport blieb Steinhoff weiter verbunden. "Der Fokus lag dann auf meinen Töchtern und mit zu ihren Spielen zu fahren", so Steinhoff. Und in diesem Zuge kam es dann auch wenig später zur ersten Beschäftigung als Trainer. Denn als die weibliche D-Jugend der Eintracht, in der auch Steinhoffs Tochter spielte, einen Coach suchte, sprang er ein. Seine Tochter wechselte anschließend ins Handball-Leistungs-Zentrum nach Ahlen. Und wie es der Zufall so wollte, wurde auch dort nur ein halbes Jahr später ein Trainerposten frei. So folgte der Vater der Tochter nach Ahlen und trainierte sie fortan dort weiter.

Zwei Jahre betreute er die Truppe in der C-Jugend und durfte mit seinen Mädels die Westdeutsche Meisterschaft feiern. "Da hat man schon vor 400 bis 500 Zuschauern gespielt. Das war eine geniale Sache", blickt der Coach zurück. Unter anderem hatte er damals Alicia Stolle im Team. Die Linkshänderin ist mittlerweile deutsche Nationalspielerin und steht aktuell bei Ferencváros Budapest in der 1. ungarischen Liga unter Vertrag. Danach wechselte Steinhoff in den männlichen Jugendbereich der Ahlener SG und sollte auch dort einen Namen trainieren, der heute ganz oben für Schlagzeilen sorgt.

Marian Michalczik in der Jugend

Mit der männlichen B-Jugend wurde Steinhoff Vize-Westfalenmeister und hatte so also schon wieder Grund zu feiern. "Das war eine richtig gute Truppe, die da in Ahlen aufgebaut wurde", so der 54-Jährige. Der heute wohl bekannteste Akteur, den Steinhoff in diesem Zuge betreute, ist Marian Michalczik. Heute streift sich der 24-Jährige das Trikot der Füchse Berlin in der Bundesliga über und lief auch schon mehrfach für die deutsche Nationalmannschaft auf. Steinhoff brach die Zelte in der Jugend wenig später ab und heuert bei seinem Heimatverein SV Eintracht Dolberg im Seniorenbereich in der Bezirksliga an. In seiner fünfjährigen Anstellung beim SV gelang ihm dabei zweimal er Aufstieg in die Landesliga. Logischerweise war also auch ein Abstieg zurück in die Bezirksliga dabei, doch postwendend ging's danach wieder rauf.

Und nun geht er bereits in seine dritte Spielzeit beim SC Everswinkel, der zuletzt per Wildcard in die Landesliga aufstieg. In all den Jahren, die Steinhoff jetzt schon den Handballsport betreibt, hat sich natürlich einiges verändert. "Alles ist viel dynamischer und schneller geworden", weiß der Coach. Besonders der Erwerb der C- und auch B-Lizenz haben ihm dabei geholfen, seine Philosophie vom Handball auch praktisch umzusetzen. "Offenes Visier, aggressive Deckung und schnell über die 1. und 2. Welle zu Toren kommen", gibt der Coach vor. Im Umgang mit den Unparteiischen wünscht sich Steinhoff noch manchmal etwas mehr Ruhe von sich selbst. "Da werde ich noch dran arbeiten", versichert er. Und mit seinen Jungs vom SC Everswinkel kann die Arbeit auch hoffentlich bald weitergehen.

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