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Landesliga 2

Von 3000 Einwohnern sind über 1000 Mitglied beim TuS Müssen-Billinghausen. Der Verein ist ein echter Fixpunkt. Foto: TuS Müssen-Billinghausen

Mit dem Jahrhundertjahrgang in die 3.Halbzeit


Von Nils Uhlig

(22.02.21) Der TuS Müssen-Billinghausen ist zu dieser Saison in die Landesliga aufgestiegen. Der Verein hegt ambitionierte Ziele und baut dafür auf eine hervorragende Jugendarbeit, die in den nächsten Jahren Früchte tragen soll. Im Mittelpunkt des Vereins der beiden Ortsteile der Stadt Lage steht jedoch die "3.Halbzeit". Und damit ist nur bedingt die Zeit nach den Handballspielen gemeint. Denn beim TuS haben sie an die vereinseigene Sporthalle direkt das so benannte Vereinslokal gebaut.

"Wir haben 3000 Einwohner im Dorf und über 1000 Vereinsmitglieder", berichtet Kreisläufer Karsten Neuser nicht ohne stolz. Der TuS sei somit Mittel- und Fixpunkt für die Menschen. Und der Zuspruch ist groß. Alle Feste und Feiern sind laut Neuser immer bis auf den letzten Platz ausverkauft. So wird die Dorfgemeinschaft rund um die Sporthalle gelebt. Wichtige Ämter im Verein werden rechtzeitig an die nächste Generation übergeben, sodass eine gesunde Vereinsführung gewährleistet werden kann, die maßgeblich am Aufschwung beteiligt ist. Und so wurde in den letzten Jahren zukunftsorientiert gehandelt und vor allem die Jugendarbeit ausgebaut. Inzwischen spielen fast alle Jugendmannschaften überkreislich und besonders der aktuelle A-Jugend-Jahrgang ist laut Seniorentrainer Axel Helmold ein "Jahrhundertjahrgang".

Ambitionierte Ziele

So verwundert es auch nicht, dass man von allen Beteiligten des Aufsteigers ambitionierte Ziele vernimmt, die von einem kurz- bis mittelfristigen Aufstieg in die Verbandsliga oder sogar von der Oberliga sprechen. Denn auch das ist besonders beim TuS, die meisten Spieler der starken Jugendarbeit widerstehen den verlockenden Angeboten von Leistungszentren und bleiben dem Verein treu. Axel Helmold führt das auf eine starke Identifikation mit dem Verein zurück. "Ein Spieler ist sogar immer mit dem ICE aus Magdeburg zu den Spielen gekommen", erklärt Vorstandsmitglied Klaus Rottschäfer die besondere Beziehung zum Heimatverein. Die aktuellen Akteure um Karsten Neuser freuen sich schon auf die jungen Wilden aus der eigenen Jugend, und das nicht nur, um beliebte Ämter wie die des Bier- oder Wasserwarts abzutreten und die Bälle vom Harz zu befreien, sondern vor allem, um die talentierten Eigengewächse zu integrieren und zu führen, um im ganzen Verein von der Jugendarbeit zu profitieren und sportlich weiter durchzustarten.

Doch woher kommt dieses Gefühl der Vereinszugehörigkeit? Ein Grund ist ganz bestimmt die "3.Halbzeit". So wurde der Ausdruck, der das Zusammensein nach dem Sport bei einem Bier meint, umgesetzt und mit Leben gefüllt. Es soll schon Spieler gegeben haben, die anderen Vereinen folgendermaßen abgesagt haben: "Wenn ihr auch eine Vereinskneipe direkt an der Halle baut, überlege ich mir vielleicht hier nochmal wegzugehen." Ob Mannschaftsabende, Spielbesprechungen oder einfach ein frisch gezapftes Bier nach dem Training oder Spiel, im eigenen Vereinslokal ist all das möglich. Zudem ist es ein Treffpunkt für Vereinsmitglieder aller Generationen und so wächst der Zusammenhalt im Verein automatisch weiter. "Hier treffen sich Gartenfreunde, Sänger, Cliquen, Parteien und natürlich Sportler", freut sich Rottschäfer über das rege Interesse.

Weiterentwicklung des Vereinsmittelpunkts

Und damit das auch so bleibt, haben sie beim TuS die Zwangspause durch die Pandemie genutzt und das Vereinslokal nochmal auf ein neues Level in Richtung eines Brauhauses ausgebaut. "Wir haben die 3.Halbzeit von Grund auf saniert und wenn wieder geöffnet werden kann, stehen den Gästen zusätzlich verschiedene Speisemöglichkeiten zur Auswahl", freut sich der 26-jährige Neuser, der seit 21 Jahren Mitglied im Verein ist, über die Weiterentwicklung des Vereinsmittelpunkts. Und auch die Gästefans dürfen sich laut Neuser gerne ein bisschen mehr Zeit mitnehmen und nach dem Handballspiel das Gesehene bei einem Bier in gemütlicher Runde diskutieren. Sportlich muss sich der TuS Müssen-Billinghausen in den nächsten Jahren an seinen Ambitionen messen lassen. Dann wird sich zeigen, ob auch etwaige kurzfristige Rückschläge verkraftet werden und der Weg trotzdem langfristig nach oben geht. Kulturell ist man beim TuS jedoch schon längst in der Oberliga angekommen. Und so wird, egal in welcher Liga, im eigenen Vereinslokal die 3.Halbzeit weiterhin gelebt.

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