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Landesliga 3

Philipp Dichtler nimmt künftig eine neue Rolle im Team ein. Und muss auf den Griff zum Harzpott verzichten. Foto: Teipel

Telgtes sanierte Halle mit
bitterem Beigeschmack


Von Jan Steinigeweg

(16.06.21) Während die Handballer ihren Sport seit Oktober des vergangenen Jahres in der Halle coronabedingt nicht mehr ausüben durften, hat sich in Telgte einiges getan. Denn die heimische Sporthalle wurde von Grund auf saniert. Komplett entkernt, mit neuem Boden, elektrisch ausfahrbaren Tribünen, neuer Decke samt Beleuchtung und weißen Wänden hinter den Toren macht die Halle einen modernen, hellen und einladenden Eindruck. Moment mal, neuer Boden und weiße Wände? Da klingeln beim ein oder anderen schon mal die Alarmglocken. Und die frisch sanierte Halle hat tatsächlich einschneidende Konsequenzen für den Handballsport in Telgte.

Denn was bei den Friesen lange Zeit selbstverständlich war, findet nun ein jähes Ende. Haftmittel ist ab sofort nicht mehr erlaubt. "Wir sind sehr traurig darüber und wissen, was das bedeutet, wenn man ambitionierten Handball anbieten möchte", verrät der Mannschaftsverantwortliche Ludger Langenberg. Denn mit Kleber an den Händen ist Handball ganz einfach ein anderer und attraktiverer Sport, ganz andere Würfe und Anspiele sind möglich. Wenn man den Blick vorsichtig aus der Landesliga nach oben richtet, findet man kaum noch Vereine, die ohne Patte spielen, also auch keine Spieler, die dies tun würden. Denn dort wird Harz zur Selbstverständlichkeit.

Auch die Jugend leidet

Und das fängt schon im Jugendbereich an. Wer ab der B-Jugend in den höheren Ligen mitspielen möchte, der kommt  schon fast nicht mehr um die Verwendung eines Haftmittels umher. Also wird es auch in der Jugend schwer, zukünftig die volle Bandbreite anzubieten, da auch jüngere Spieler, die wirklich leistungsbezogen trainieren möchten, Vereine im Umkreis finden, bei denen sie Kleber an die Finger bekommen. "Wir können das nicht wegdisuktieren und müssen uns jetzt damit arrangieren", so Langenberg. Und diskutiert haben die Friesen zuvor leidenschaftlich und intensiv, um die Stadt von einer Lösung mit Harz zu überzeugen.

Aber die Stadtverwaltung und auch der Ausschuss haben sich nun final gegen die Verwendung des Haftmittels entschieden. Der Knackpunkt bei der ganzen Thematik ist die Hallenreinigung. Die Friesen plädierten für eine einjährige Probezeit, in der sich an der Reinigung der Halle und auch entstehenden Kosten beteiligt würde. Schließlich klappen solche Modelle in anderen Kommunen ja auch. Doch die Stadt sieht den Schwerpunkt der Nutzung der Halle als Schulsporthalle. Und da stehen die Telgter Handballer also hinten an.

Kopf hoch und weitermachen

"Was soll ich dazu sagen? Wenn die Stadt sagt, es ist Harzverbot, dann ist Harzverbot. Da kannst du zwei Sachen machen. Den Verein wechseln oder Versuchen mit der Situation umzugehen", beschreibt Coach Alpár Jegenyés. Und er entscheidet sich ganz klar für die letztere Variante. "Auch ohne Harz kannst du eine gute Abwehr spielen", merkt er an. Und da die Stadt bei ihrer Entscheidungsfindung auf die Existenz selbstklebender Bälle verwies, werden die Friesen hier einen Testlauf starten. Und auch das Training in Telgte kann man aktuell wohl als Testlauf betrachten. Denn gestartet wird quasi bei null. "Wir lernen jetzt laufen, wir lernen fangen und wir lernen werfen", scherzt Jegenyés.

Und Langenberg hat auch eine nette Umschreibung für die Trainingseinheiten parat: "Wir machen reinen Therapiesport." Ganz behutsam wird der aktuelle 12-Mann-Kader also wieder aufgebaut. Fritz Simon und Max Kirchner stehen dabei nicht zur Verfügung. Simon kehrt dem Handball generell den Rücken zu und sieht seine Zukunft eher im Tennis. Kirchner laboriert an einer Erkrankung der Augen und wurde auch schon operiert. Hier wird sich noch zeigen, ob und wie es für den jungen Kreisläufer weitergehen kann. Positiv zu erwähnen ist, dass auch Philipp Dichtler wieder beim Training mitmischt. "Seine Knochen hätten eigentlich nur noch das Golfspielen verdient. Er muss nicht mehr das Spiel reißen, sondern soll ergänzen und helfen", definiert Langenberg seine neue Rolle in der jungen Truppe.

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