Havixbeck ohne "Mühli"? Keine Chance!

Von Malte Greshake

(28.07.21) Eine Knieverletzung ist einfach der absolute Albtraum für jeden Sportler. Bei einem Arbeitsunfall zog sich der Christian "Mühli" Mühlenkamp von SW Havixbeck nämlich in der zurückliegenden handballfreien Zeit einen Kreuzbandriss zu. Die Verletzung des 35-Jährigen ist kompliziert und bedarf mehrerer Operationen, sodass in den nächsten Monaten bei ihm vom Spielen in der Halle keine Rede sein kann. Ist das also das Ende des Routiniers in Havixbeck? Denkste! Denn Mühlenkamp wird in der bevorstehenden Saison Florian Schulte (vorsichtig auf einem Bein) zur Seite springen und ihn als Co-Trainer tatkräftig unterstützen. Legt dir das Leben also Steine in den Weg, dann mach einfach Handbälle daraus. 

"Für Christian tut es mir echt Leid, weil er sich super auf die neue Saison gefreut hat", leidet Schulte mit seinem Spieler zusammen. "Ich habe ihn dann gefragt, ob er die Jungs in der nächsten Zeit vielleicht anderweitig unterstützen will." Da der Coach auch derzeit von keinem anderen Co-Trainer flankiert wird, ist Mühlenkamp die idealste Lösung auf dieser Position. "Christian hat Bock und will immer noch vorne", so Schulte weiter. "Ich denke, er kann uns noch das eine oder andere Prozentchen weiterbringen."

"Ein paar Jahre bis zur Rente habe ich ja noch"

Mühlenkamp selbst musste da auch gar nicht lange überlegen. "Da ich vom Handball nicht wegkommen wollte, passt das auch für mich", sagt er. Einige Trainingseinheiten hat der Neu-Coach auch schon geleitet. Darüber, dass er nun als Trainer eine andere Autorität an den Tag leben muss, macht er sich keine Sorgen: "So lange die Jungs Bock haben, ist das gar kein Problem." Erfahrungen als Übungsleiter kann er übrigens auch schon vorweisen: Ebenfalls mit Schulte zusammen trainierte er vor einigen Jahren in Havixbeck die B-Jugend. Kein Wunder, dass das so gut harmoniert.

Ob Mühlenkamp irgendwann nochmal als Aktiver zurückkommen wird, steht jedoch noch in den Sternen. Die erste Operation am Knie brachte er vor zwei Wochen schon erfolgreich hinter sich. Allerdings steht im Frühjahr des nächsten Jahres eine weitere an. "Es wird schwierig, aber wichtig ist, dass ich erstmal fit werde", meint Mühlenkamp, der beruflich ja sonst als Handwerker unterwegs ist. "Ein paar Jahre bis zur Rente habe ich ja noch." Ganz ausschließen will er aber nicht, dass er irgendwann noch einmal die Halle unsicher macht: "Dann aber vielleicht in der zweiten oder dritten Mannschaft."

Um die Schwachstellen kümmern

Mit seinem neuen Trainingsgespann hat der SW Havixbeck in der bevorstehenden Saison auch Einiges vor. "Ich glaube, dass wir schon in der Liga oben mitspielen können", zeigt sich Mühlenkamp selbstbewusst. "Spielerisch hatten wir ja auch in der Bezirksliga nie wirklich Probleme." Nur eine Schwachstelle gibt es bei den Havixbeckern: "Bei uns traten in den Spielen immer in den letzten zehn Minuten konditionelle Schwierigkeiten auf."   

Und daran wird auch gerade fleißig gearbeitet. "Gestern waren wir tatsächlich das erste Mal wieder in der Halle", berichtet Schulte. "Davor waren wir auf dem Sportplatz. Das heißt, viel laufen und nur wenig Spaß." Ansonsten wurde beim Landesligisten noch viel im Kraft- und Stabilisationsbereich malocht. In der nächsten Woche stehen dann am Wochenende im Zuge eines Trainingslagers auch die erste Testspiele an. Da darf sich der SW Havixbeck u.a. mit dem Verbandsligisten Westfalia Kinderhaus messen. "Und dann geht es ja auch schon auf die neue Saison zu", meint Schulte noch. "Dann wollen wir schauen, dass wir gut über die Ziellinie schwappen."