Punktabzüge im schlimmsten Fall

Von Malte Greshake

(23.02.22) Vor rund einem Monat war der Handballverband gezwungen, aufgrund der sich zuspitzenden Coronalage nachzujustieren. Bis Ende Februar konnten ab diesem Zeitpunkt an alle überkreislichen Vereine, wenn Corona als Grund angegeben war, Spiele auch ohne Zustimmung des Gegners verschieben. In nicht einmal einer Woche beginnt allerdings schon der März, weswegen die Ruhr Nachrichten das als Anlass nahm, um mal beim Verband nachzuhorchen.

Andreas Tiemann, Vorsitzender der Technischen Kommission des Verbands, ist bekanntermaßen zuständig für die Wertungen der einzelnen Staffeln und Fragen rund um den Auf- oder Abstieg. Er erklärt, dass die Saison bis zum 19. Juni abgeschlossen werden soll. "Das haben wir den Vereinen mitgeteilt", wird er von den Kollegen zitiert. Je nach Staffel gelten dabei leicht abweichende Termine. 

"Wenn ich ernsthaft einen Termin finden will, dann finde ich auch einen"

Die Vereine haben so in den kommenden Monaten ein Mammutprogramm mit vielen Spielen auch unter der Woche vor sich. "Wenn ich in vier Monaten keinen Termin mehr finde, dann werden Spiele auch gewertet", erklärt Tiemann, was passiert, sollten die Vereine keine passenden Termine finden. "Wenn ich ernsthaft einen Termin finden will, dann finde ich auch einen." Im schlimmsten Fall könnten so also Punktabzüge auf die Teams zukommen.

Dass sich manche Vereine gerade zu nutzen machen, mit wenig Aufwand Spiele zu verschieben, weiß Tiemann auch. Wenn bei einem Team gerade wichtige Spieler ausfallen, "dann kommt man vielleicht etwas eher dazu, die Corona-Karte zu ziehen", sagt Tiemann bei den Ruhr Nachrichten. "Wenn ich mich übervorteilen will, dann kann ich das." Allerdings spricht Tiemann da eher von Einzelfällen: "Ich glaube nicht, dass das in der Breite bewusst gemacht wird."