Preußen beenden Hiltrups Siegesserie

von Mario Lacroix und Sebastian Ernst

(23.12.17) In den zurückliegenden sechs Jahren hat der TuS Hiltrup in der Kehlbachhalle alles kurz und klein geschossen. Auch in der letzten Ausgabe mit dem handelsüblichen Fußball brillierte der Westfalenligist beim Ausber-Cup mit spielerischer Klasse und schicken Toren. Die Siegesserie fand am Freitagabend in Everswinkel dennoch ein Ende, weil im Finale der Kasten von Stephan Tantow vernagelt war. Tantow und die U23 des SC Preußen Münster sicherten sich den Pokal durch einen glatten 3:0-Erfolg.

"Wir gehen aus Halbfinale und Finale gegen Gievenbeck und Hiltrup mit 9:0 Toren raus. Da kann ich nur den Hut vor der Mannschaft ziehen", war auch SCP-Trainer Sören Weinfurtner richtig baff. Baff, weil sein Team in der Zwischenrunde Probleme hatte und im letzten Gruppenmatch gegen Roxel auch hätte ausscheiden können. "Da haben uns Intensität und Enthusiasmus gefehlt", merkte Weinfurtner an.

Weil "die Jungs selbst gemerkt haben, dass das so nicht geht", schafften die jungen Adlerträger die Wende. Und wie! Nachdem die Preußen im Semifinale die bis dato bockstarken sechs Gievenbecker Feldspieler plus Keeper Nico Eschhaus mit 6:0 verputzt hatten, kam es zur Neuauflage gegen Hiltruper, die das Gruppenmatch noch mit 4:1 gewannen.

Fromme verpasst Anschlusstreffer

Hier schlug die Stunde von Ismail Budak, der sich beherzt gegen Christoph Blesz durchsetzte und den Ball an Romain Böcker vorbeilegte - 1:0. Auch den zweiten Treffer markierte Budak, nach fantastischer Vorarbeit von Mehmet Kara. Hiltrup sammelte sich in der Halbzeit und steigerte die Schlagzahl. Michael Fromme hatte Tantow schon ausgetanzt, schoss fünf Minuten vor dem Ende aber aus spitzem Winkel am langen Eck vorbei. Zweieinhalb Minuten vor Schluss knallte Guglielmo Maddente die Pille an den Außenpfosten. "Was ist das für eine Leistung?!", schimpfte 'Gulli' über Referee Florian Exner, der viele Zweikämpfe im Grenzbereich laufen ließen, sich aber genau wie Kollege Jürgen Meller am Finaltag keine gravierenden Fehler leistete.

"Wir hatten kein Matchglück und wollten zu viel spielerisch lösen", sagte Hitrups Norbert Bothen, der in Abwesenheit von Carsten Winkler vom Co-Trainer zum Cheftüftler aufstieg und in Martin Lambert einen Partner an seiner Seite hatte, der "den guten Geist in die Mannschaft gebracht" hat. Trotz elf Feldspielern und den zum besten Torhüter des Turniers gewählten Romain Böcker reichte es nicht. Das stand fest, als Ali Ibrahim 50 Sekunden vor dem Abpfiff zum 3:0 traf.

Ebenfalls mit fehlenden Matchglück haderten die Gievenbecker. In der Zwischenrunde wie im Rausch, verursachte das Halbfinale bei den 49ers einen knackigen Kater. "Wir machen das Spiel und die stellen sich hinten rein und schießen sechs Tore", war Keeper Eschhaus fassungslos. Die Idee, das "vielleicht im nächsten Jahr auch [zu] machen", verwarf Eschhaus schnell: "Wir wollen ja attraktiv spielen. Ich bin mir sicher, dass mit dem Futsal die Tore so nicht fallen."

Weihnachten kommt das Video

Die Preußen als glückliche Sieger des Ausber-Cup zu bezeichnen, würde der Team-Steigerung nicht gerecht. In Luca Steinfeldt stellte der SCP den treffsichersten Schützen (12 Tore) und in Budak den Spieler des Turniers. Ein echtes Sahnestück lieferte Andre Born, der beim 6:0-Ritt gegen Gievenbeck Eschhaus die erste Kirsche mit der Hacke einschenkte.

Ansehen können Sie sich dieses und alle anderen Tore vom Finaltag ab dem 24. Dezember in unserem Video-Beitrag. Dort werden Sie auch nachvollziehen können, warum die Turnierleitung RW Alverskirchens Ricardo Vaz Lopes vom SC Münster 08 zum besten Nachwuchsspieler des Turniers kürte. Sein Team schied im Halbfinale klar den Kürzeren, was Co-Trainer Hendrik Arenskötter verschmerzen konnte: "Wir haben uns im Verlauf gesteigert und viel gelernt für die Stadtmeisterschaft. So sollte es sein, schließlich war der Älteste bei uns 22." Die Rasselbande wurde am Ende Turnierdritter, weil sie einen Neunmeter mehr versenkte als die Gievenbecker.