SFG-Umbruch: Wilmer muss weichen

von Fabian Renger und Christian Lehmann

(11.02.18) Die Sportfreunde Gellendorf planen in den kommenden Jahren Großes - das allerdings ohne ihren Trainer Martin Wilmer. Der Verein gab nun in einer Pressemitteilung bekannt, dass er seine Senioren- und Juniorenabteilung komplett neu strukturieren möchte. Zahlreiche Posten werden neu besetzt.

Beim Blick auf Wilmers Bilanz überrascht die Trennung vom sportlich äußerst erfolgreichen Coach nach nur einer Saison. Von bisher zwölf Saisonspielen hat die Mannschaft elf gewonnen, die Chancen auf den so ersehnten Wiederaufstieg in die Kreisliga A sind prächtig. "Martin leistet gute Arbeit. Er ist ein ganz feiner Kerl, der mit der Mannschaft gut auskommt. Wenn er es schaffen sollte, das Team nach so vielen Jahren wieder in die Kreisliga A zu führen, wäre das ein toller Erfolg. Wir möchten aber mit Beginn der nächsten Saison neue Wege gehen - unabhängig davon, in welcher Liga wir spielen", erläutert Seniorenobmann Jens Blanke.

Gemeinsam mit dem 2. Vorsitzenden Jens Maas und dem neu installierten Sportlichen Leiter Markus Hermann hat Blanke ein Kompetenzteam gegründet, das den Verein auf allen Ebenen leistungsorientierter aufstellen will. Bei einer Klausurtagung in Spelle wurden die Pläne und Ideen umfassend diskutiert und einstimmig abgesegnet.

Augenhöhe mit der lokalen Konkurrenz angepeilt

"Wir wollen uns im Seniorenbereich wieder mindestens auf Augenhöhe mit Vereinen wie Grün-Weiß oder Amisia bewegen. Und wir wollen dafür sorgen, dass unsere hervorragende Jugendarbeit in den unteren Altersklassen wieder mehr Früchte trägt", skizziert Hermann die Ziele des Projekts. Wer bei der ersten Mannschaft künftig den Hut aufhaben wird, steht noch nicht fest. "Wir sind in Gesprächen", sagt Blanke. Fest steht aber, dass der spielende Co-Trainer Alexander Sandmann langfristig aufgebaut und von einem großen Funktionsteam umgeben werden soll. "Die fußballerischen Fähigkeiten von Alex stehen außer Frage, nun wollen wir ihn bei seiner weiteren Entwicklung als Trainer unterstützen", so Blanke.

Auch die Trainerposten bei der zweiten und dritten Mannschaft werden neu besetzt. Anstelle von Dennis Henschel übernimmt Thomas Rösener, Aufstiegstrainer der SG Elte, die Reserve. Bei der dritten Mannschaft zieht sich Franz-Bernd Conermann aus privaten Gründen zurück. Sein Nachfolger ist Thomas Klopp, bisheriger Coach der Gellendorfer Frauen. Auch dort steht nach vielen Jahren ein Umbruch an. Die starke U17, die mit der Teilnahme an den Westfalenmeisterschaften an diesem Wochenende aufhorchen ließ, soll aufrücken und den Kern der neuen Truppe bilden.

Auch in der Jugendabteilung erfinden sich die Sportfreunde neu. Eine einheitliche Ausrichtung und qualifizierte Trainer in allen Altersklassen sollen unter anderem dafür sorgen, dass talentierte Jugendspieler nicht mehr so häufig dem aggressiven Abwerben der Nachbarklubs erliegen. "Wir haben in den vergangenen drei Jahren mehr als 20 Kinder verloren. Die Art und Weise, in der andere Vereine aktuell unsere Spieler zu Probetrainings und Vereinswechseln animieren, können und wollen wir so nicht mehr tolerieren", erläutert Jugendobmann Ralf Fischer. "Wir werden daher Spielerwechsel zu anderen Vereinen nur noch gegen Zahlung einer Aufwandsentschädigung genehmigen. Diese wird nach den Kriterien des Verbands ermittelt und ist auf der Homepage des FLVW einsehbar."