Mit Kampf und Leidenschaft

Von Malte Greshake

(30.06.21) Das Trainerteam von FC Ottenstein zu erreichen, war wohl bisher die größte Herausforderung für uns. Michael Gerwing und auch sein Co-Trainer Carsten Berthues weilen nämlich derzeit im wohlverdienten Urlaub. In Ottenstein ist die Welt wohl noch in Ordnung. Aber Spaß beseite: Beide Coaches wollen scheinbar ihre Akkus voll aufladen, um in der kommenden Saison mit dem FC wieder mächtig auf die Tube zu drücken. Schließlich hat sich Berthues dann noch eben Zeit genommen, um mit uns zu quatschen. Das ist Einsatz!

Seit vorletztem Jahr ist Berthues nämlich wieder erst als Trainer im Einsatz. Davor hatte der Übungsleiter eine Schaffenspause eingelegt. Der Kontakt zu Gerwing war entstanden, weil sein Sohn Louis beim FC Ottenstein kickt. "Dann hatte Thomas bei mir angefragt, ob ich ihn unterstützen kann", berichtet Berthues. Seitdem klappt die Zusammenarbeit hervorragend: "Wir haben ein sehr gutes Verhältnis", könnte es laut Berthues nicht besser laufen.

"Das wird ein hartes Stück Arbeit"

Zusammen wollen die beiden Coaches nun die junge Mannschaft weiterentwickeln. "Wir haben bei uns nur Ottensteiner im Team", erklärt Berthues die Besonderheit dieser Aufgabe. "Wenn du richtig Ambitionen in der Liga hast, musst du dir einfach externe Leute holen." Das würde aber nicht zum Konzept in Ottenstein passen. Dass das Potential in ihrer Truppe aber durchaus vorhanden ist, demonstrierten ihre Jungs in der ersten Pokalrunde der vergangenen Spielzeit: Da ballerte der FCO den Bezirksligisten VfB Alstätte mit 4:1 aus dem Wettbewerb.

Trotzdem bleibt das oberste Ziel in Ottenstein der Klassenerhalt. "Das wird ein hartes Stück Arbeit", weiß Berthues. "Bei unserer jungen Mannschaft fehlt vielleicht noch ein wenig die Konstanz im Spiel." Deswegen passt es dem Co-Coach auch gut ins Bild, dass schmerzlich vemisste Langzeitverletze wie Martin Vortkamp wieder ins Team rücken. "Du brauchst halt einen Erfahrenen bei dir in der Truppe, der auch mal auf den Ball tritt."

Ein richtiger Traditionsverein

Nachdem Vortkamp nämlich in der vergangenen Spielzeit aufgrund mehrerer Verletzungen gar nicht zum Zug gekommen war, ist der FC-Kapitän nun wieder ins Training eingestiegen. Der 32-Jährige ist einer der ältesten Spieler der Mannschaft und freut sich nun darauf, endlich wieder gegen den Ball treten zu können. "Wichtig ist jetzt erstmal, dass wir wieder den Spaß am Fußball entwickeln", erklärt er. Sobald die Vorbereitung wieder losgehen sollte, könnte dann wieder an Einzelheiten gearbeitet werden.

Den FC Ottenstein beschreibt Vortkamp als einen richtigen Traditionsverein. "Es ist unser Markenzeichen, dass wir nur mit eigenen Jungs arbeiten", meint er. Auch wenn andere Vereine in der Liga andere Voraussetzungen hätten, weiß der Mittelfeldspieler, worauf er mit seinen Jungs besonders achten muss: "Bei uns steht und fällt alles mit dem Saisonstart", erläutert er. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es mit einem schlechten Start immer schwierig wurde." Doch mit dem typischen Ottensteiner Spiel ist ein vernünftiger Beginn auf jeden Fall möglich: "Über Kampf und Leidenschaft wollen wir unsere Ziele erreichen", sagt Vortkamp. Über den nötigen Einsatz kann man sich beim FC Ottenstein demnach nicht beschweren. Das können wir seit heute ja auch höchstpersönlich bestätigen.