"So ist es eben manchmal"

Von Malte Greshake

(06.05.22) Das war in dieser Saison auch ein eher seltenes Bild: Gegen Vorwärts Lette kassierte der Tabellenzweite Turo Darfeld im Nachholspiel am Donnerstagabend ungewohnt viele Gegentore - und ließ so durch ein 4:4 (2:2)-Unentschieden am Ende wichtige Punkte im Rennen um die Meisterschaft liegen. Die Hausherren hingegen sprangen durch den Punktgewinn im engen Tabellenkeller vorübergehend auf den achten Rang.

Ja, obwohl der Favorit nämlich die Anfangsphase komplett verpennt hatte, rückte es das Team von Spielertrainer Kevin Botella bis Mitte der zweiten Hälfe wieder gerade. Allerdings zogen sich die Darfelder dann beim Stand von 4:2 viel zu weit zurück - was Lette immer wieder mit langen Bällen ausnutzte: Wenige Minuten vor dem Abpfiff landete ein solcher bei Benedikt Höschke, der den Ball ansatzlos in den gegnerischen Kasten jagte und so auf 3:4 verkürzte (88.). Und in der Nachspielzeit kam es eben noch dicker für die Gäste: Da hielt Vorwärts-Spielertrainer Tim Püttmann einfach nochmal drauf und der abgefälschte Schuss schlug zum 4:4-Endstand im Turo-Kasten ein (90.+2).

"Wir wollten uns eigentlich nicht hinten reindrücken lassen, aber ich weiß auch nicht, was da in den Köpfen von uns passiert ist", analysierte Botella hinterher. "Aber so ist Fußball eben manchmal. Gegen Buldern haben wir noch durch einen Treffer in der Nachspielzeit gewonnen und jetzt ist es eben so. Es kann sein, dass wir die Meisterschaft jetzt abhaken können, trotzdem will ich mir die Saison nicht schlechtreden lassen. Auch mit unserem dünnen Kader haben die Jungs es immer wieder richtig gut gemacht und darauf bin ich stolz. Aber eine minimale Chance gibt es ja noch - und deswegen kämpfen wir auch weiter."

Eigentlich hatte es Darfeld im Sack

Im ersten Durchgang des Spiels hatten Nick Richter (13.) und Püttmann (17.) die Gäste noch in Führung gebracht, ehe Carsten Daldrup (19.) und Marius Röttgering (38.) den Gleichstand mit ihren Treffern vor der Pause wiederhergestellt hatten. Und nach dem Pause drehte Röttgering eben mit seiner zweiten Bude das Spiel (51.), bis ein Turo-Schuss vom Rücken von Lettes Schnapper Dirk Wilger ins eigene Tore prallte (65.). Zu diesem Zeitpunkt sah es dann eigentlich nicht mehr so aus, als wenn Lette noch für etwas in Frage kommen sollte. Eigentlich...

"Auch wenn Darfeld natürlich spielerisch richtig stark ist, haben mich die Gegentore schon geärgert", fasst es Püttmann seinerseits dann zusammen. "Aber die Schlussphase spricht dann natürlich für die Mentalität der Mannschaft. Da haben wir das Glück des Tüchtigen bewiesen und uns mit einem glücklichen Punkt belohnt."

Vorwärts Lette - Turo Darfeld     4:4 (2:2)
1:0 Richter (13.), 2:0 Püttmann (17.),
2:1 Daldrup (19.), 2:2 Röttgering (38.),
2:3 Röttgering (51.), 2:4 Wilger (65./ET),
3:4 Hoschke (88.), 4:4 Püttmann (90.+2)