"Das ist ein sympathischer Haufen"

Von Malte Greshake

(26.07.21) Ein weiteres Testspielwochenende liegt hinter uns und die meisten Teams befinden sich ja gerade in der unbeliebten anstrengende Phase der Vorbereitung. Union Wessum, in den vergangenen Jahren immer als Aufstiegskandidat gehandelt, spielte mit Neu-Coach Izzet Günes am gestrigen Sonntag gegen den Recklinghauser A-Ligisten BW Wulfen. Zur gleichen Zeit testete der FC Ottenstein gegen die Reserve von GW Nottuln und konnte in dieser Begegnung die erste zaghafte Fortschritte verzeichnen.

Union Wessum - BW Wulfen     5:0 (1:0)

"Im Groben und Ganzen läuft es bei uns schon ganz gut", meint Izzet Günes. Der Coach übernahm bei Union Wessum ja erst in diesem Sommer das Ruder und musste sich erst einmal an seine neue Truppe gewöhnen. "Das ist ein sympathischer Haufen", hat Günes bisher aber nichts zu meckern. An diesem Wochenende gab es dann auch im dritten Test der Vorbereitung schon den dritten Sieg: Gegen BW Wulfen legte Wessum mit einem 5:0 (1:0)-Sieg eine ansprechende Vorstellung hin. "Auch wenn man zu diesem Zeitpunkt solche Ergebnisse noch nicht überbewerten darf", relativiert es der Trainer.

Trotzdem bescheinigte Günes seinen Team vor allem im ersten Durchgang dieses Spiels eine konzentrierte Defensivleistung. "Da hat man gesehen, dass beide Mannschaften kicken wollten", berichtet der Coach. "Aber wir standen in der Defensive richtig sattelfest." Besonders sein spielender Co-Trainer Tobias Hermeling, der in dieser Sommer von Eintracht Ahaus nach Wessum wechselte, strahlt viel Erfahrung und Stabilität aus. Kurz vor der Pause klappte es dann für die Hausherren auch vor des Gegners Kasten: Thomas Buddendick brachte seine Mannschaft in Führung (42.).

"In der zweiten Halbzeit wurde der Spielfluss dann durch die ganzen Wechsel ein wenig unterbrochen", bemerkte Günes. Nachdem der eingewechselte Jannik Witte die Führung kurz nach dem Seitenwechsel aber ausgebaut hatte (53.), machte sich irgendwann die schon vorhandene konditionelle Stärke der Wessumer bemerkbar: Erst war es wieder Witte, der sich auf die Torschützenliste eintrug (72.), ehe Bugra Günes an diesem Sonntagnachmittag auch traf (76.). Zehn Minuten vor Schluss machte dann Jan Vöcker mit dem 5:0 den Deckel auf diesen Testkick drauf (80.).

FC Ottenstein - GW Nottuln II     2:2 (1:1)

"Wir müssen immer einen hohen Aufwand betreiben, egal gegen welchen Gegner", sagt Ottensteins Coach Thomas Gerwing. Nach zwei Niederlagen gegen den FC Epe und VfB Alstätte II zu Beginn der Vorbereitung waren die Beine seiner Kicker beim 2:2 (1:1) gegen Nottulns zweite Mannschaft nicht mehr ganz so schwer. Trotzdem passieren seiner Truppe immer noch zu viele individuellen Fehler: Ein solcher führte in der ersten Halbzeit der Partie dann auch prompt zum 0:1-Rückstand: Für Grün-Weiß traf Tom Overmann (18).

Auch die Nottulner haben intensive Wochen hinter sich. Coach Mario Popp konnte in diesem Spiel vor allem bemängeln, dass seine Jungs nicht bis zum letzten Augenblick hellwach waren: Für den FC Ottenstein traf Niklas Boll in der Nachspielzeit der ersten Hälfte (45.+1). "Bei uns haben auch noch einige Spieler etwas aufzuholen", berichtet Popp, der mit dem Verlauf der bisherigen Vorbereitung aber zufrieden ist. Nach dem Seitenwechsel sah der Coach dann dabei zu, wie seine Truppe nach einigen Wechseln den Rhythmus suchte: Der eingewechselte Darius Schwering stellte sich dabei noch am besten an und erzielte die erneute zwischenzeitliche Führung für Nottuln (66.).

Aber jeder ahnt es nun schon, was dann passieren sollte: In der Extrazeit des zweiten Durchgangs waren die Gäste wieder nicht auf der Höhe, sodass der Ottensteiner Joey Schnell zum 2:2-Entstand knipsen konnte (90.+1). "Natürlich sind diese Gegentore ärgerlich, aber bei uns geht es auch zunächst um eine gute Laufeinheit", meinte Popp noch. Für diese Woche hat der Coach seinen Jungs freigegeben. Erstmal durchatmen. Gerwing frohlockte insbesondere aufgrund der Leistung seines Teams in Durchgang zwei: "Da waren wir mutiger und haben gut gepresst. Dass wir nochmal zurückgekommen sind, ist auf jeden Fall ein gutes Signal von der Truppe." Der Teamspirit und der Wille sei bei seinen Mannen sowieso immer vorhanden. Nur muss der FC Ottenstein diese Kontinuität auch unbedingt in der bevorstehenden Saison an den Tag legen. 

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