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Kreisliga A1 MS

Stefan Bruns sagt selbst, dass er in der Vergangenheit ein Rebell war. BW Beelen hat schließlich sein Verantwortungsbewusstsein geweckt.

Beelen tut Bruns gut


von Alexander Eckrodt

(24.01.21) "Ich war ein Rebell", sagt BW Beelens Trainer Stefan Bruns über seine Vergangenheit. Bei seiner ersten Station als Trainer war er gerade einmal um die 20 Jahre alt und trainierte die A-Jugend des SC Füchtorf. "Das kam so aus der Not heraus. Es hat auch echt Spaß gemacht und wir waren für unsere Verhältnisse echt erfolgreich", erklärt er. Aber ein Problem gab es dabei: "Es war damals schon so, dass der Trainer mal unabgemeldet gefehlt hat und der Co-Trainer alleine da stand. Ich war damals halt so." 

Als Spieler begann Bruns ebenfalls beim SC Füchtorf, spielte dort bis zur D-Jugend. "Ich war jedem haushoch überlegen. Ich einem Spiel habe ich 14 Tore gemacht", sagt er. Es folgte der Wechsel zur Warendorfer SU. Auch dort gewann er alles. Zum zweiten C-Jugend-Jahr verschlug es ihn dann zum FC Schalke 04, wo er auch Kapitän war. "Wir haben alles gewonnen. Wir sind Meister geworden, Pokalsieger und Vize-Westdeutscher Meister", so Bruns. Im Finale um die Westdeutsche Meisterschaft gegen Leverkusen kassierte Bruns seine einzige Rote Karte. "Ich war das verlieren nicht gewohnt", erklärt der Bayern-Fan. Dennoch war bis dahin eigentlich alles gut. Das änderte sich in der folgenden Saison.

Auf Schalke die Lust verloren

Als jüngerer Jahrgang der B-Jugend spielte er nun in der B2 bei Schalke. Nach wenigen Monaten ging es für Bruns aber schon in der B1. "Ich bin immer weit gefahren zum Training", erklärt Bruns und fügt hinzu: "Und das habe ich gemacht, weil es mir übelst Spaß gemacht hat. Das war dann in der B1 anders." Er bekam nur wenig Spielanteile und hatte deswegen auch von Woche zu Woche immer weniger Lust zu kicken. Häufig versuchte er sich vor dem Training zu drücken. Auch, als er in der kommenden Spielzeit wieder mit seinen Kollegen aus der B2 in eine Mannschaft kam, verbessert sich das nicht mehr. Bruns: "Die anderen hatten so aufgeholt, dass ich erschrocken war. Ich war dann so frustriert, dass ich gesagt habe, ich lasse es bleiben." Der Verein redete noch so lange auf Bruns ein, bis dieser zustimmte, es zumindest noch bei anderen Vereinen zu versuchen. "Mittlerweile glaube ich, die wollten nur noch Ablöse für mich haben", sagt Bruns.

Er kickte daraufhin für eine kurze Zeit beim LR Ahlen, wo er aber ebenfalls regelmäßig beim Training fehlte. Irgendwann entschied sich Bruns, dass er es sein lassen wolle. Er hörte mit dem Kicken auf. Lange hielt das aber nicht an. Nach einer kurzen Pause kam ihm dann doch der Gedanke, wieder auf den Platz zu wollen. Ein paar Freunde vom VfL Sassenberg fragten ihn, ob er nicht Bock hätte dort in der A-Jugend zu spielen. "Ich brauchte damals noch die Unterschrift meines Vaters. Aber er hätte sie mir niemals gegeben", beschreibt es der Trainer, der deswegen die Unterschrift fälschte. Doch auch bei Sassenberg lief es ähnlich, wie im Jahr zuvor. Bruns kam nur selten zum Training und spielte nicht viel. Das Intermezzo war nach wenigen Wochen beendet und Bruns setzte wieder aus.

Viele Jahre in Füchtorf

Das fußballerische Interesse von Bruns war aber noch immer riesig. Am Wochenende stand er regelmäßig am Seitenrand in Füchtorf und schaute sich die Spiele der Ersten an. Irgendwann kam der damalige Trainer Gerd Busch auf Bruns zu und fragte ihn, ob er nicht mal zum Training kommen wolle. Füchtorfs Vorstand überredete daraufhin seinen Vater und Bruns stand schon bald wieder auf dem Trainingsplatz der Ersten. "Vorher war mein Gedanke, dass die neben mir blass aussehen werden, aber bei dem Training habe ich fast nur auf dem Boden gelegen. Ich habe keinen Pass an den Mann gebracht", erklärt er. Insgesamt verbrachte Bruns dann 12 Jahre beim SC Füchtorf. Nur eine Sache änderte sich auch da lange nicht. "Ich habe auch in der Zeit oft gefehlt. Deswegen hatte ich auch immer mal wieder Probleme mit meinen Trainern. Mittlerweile verstehe ich sie ja auch", sagt er lachend. Zwischendurch verschlug es Bruns für ein halbes Jahr zur SG Telgte. Auch wenn dort nach sechse Monaten wieder Schluss war, hat ihn Trainer Gundolf Lorenz sehr geprägt. "Der war zielstrebig. Er konnte dir sagen, was er von dir erwartet, obwohl er dich noch nie gesehen hat", erklärt Bruns.

Er kehrte zur darauf folgenden Saison wieder zum SC Füchtorf zurück. Im Alter von 27 Jahren folgte dann ein harter Rückschlag für Bruns. Ein Knorpelschaden zwang ihn zur Operation. "Von da an bin ich nie wieder auf die Beine gekommen. Ich habe versucht zu trainieren, aber es ging nicht", erklärt er. Er probierte es immer mal wieder, hörte aber nach kurzer Zeit auch immer wieder auf. Erst beim SC Füchtorf, dann bei der WSU und zum Schluss in Beelen. Der Kontakt zu Beelen war damals durch Andrè Klaas entstanden, der Bruns auf dem Sassenberger Oktoberfest überredete, das Team als Spieler vor dem Abstieg zu bewahren. Bruns selbst spielte in der Saison zwar nur zwei Spiele, den Klassenerhalt schaffte die Truppe aber. 

Beelen weckt Verantwortungsbewusstsein

Von BW Beelen kam Bruns von da an nicht mehr weg. Er blieb dem Verein als A-Jugendtrainer erhalten: "Ich war mir unsicher, weil ich in Füchtorf nicht ganz so gute Erfahrungen gemacht habe, aber es hat dann doch super funktioniert." Und wie! Seine Truppen landeten gute Ergebnisse in der Leistungsliga, standen kurz vor dem Aufstieg in die Bezirksliga. Viermal stand er außerdem als Trainer im Finale der Hallenkreismeisterschaften. "Auf einmal kannten die Leute Beelen wieder", freut sich Bruns. Ganze acht Jahre lang trainierte er die U-19. Zur Saison 2019/20 betätigte er sich dann als Co-Trainer von Volker Franz und übernahm zu dieser Spielzeit 2020/21 seinen Posten als Chef-Trainer. Als seine größte Stärke bezeichnet er selbst seine Ehrlichkeit: "Es ist für mich wichtig, dass ich auch jedem sage, was er verbessern kann. Ich begegne den Spielern auf Augenhöhe. Außerdem bin ich ein sehr lockerer Typ." Wichtig sei es ihm aber, dass die Arbeit auf dem Platz ernst genommen wird. Er ist zudem ein Fan des Offensiv-Spiels: "Ich möchte so viel wie möglich auf dem Spaß umsetzen, was Spaß macht. In die eigene Hälfte stellen, mag erfolgreich sein, macht aber keinen Spaß."

Bei BW Beelen fühlt sich Bruns pudelwohl: "Ich komme mit den Beelenern richtig gut klar. Sie haben mein Verantwortungsbewusstsein geweckt. Mir macht das Spaß, vor allem in dem Verein. Auf menschlicher Ebene ist das meine beste Zeit. Ich habe mich weiter entwickelt und Klaas hat mich unterstützt, obwohl er wusste, was ich für ein Vogel bin." Klaas beschreibt Beelens Coach wie folgt: "Er war ein überragender Fußballer. Jemand, der den Unterschied macht. Der hat schon richtig Ahnung von Fußball, entwickelt sich weiter und hinterfragt sich selbst auch immer. Ich habe ihn damals auch immer nach seiner Meinung gefragt." 

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2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    VfL Billerbeck 25    70:23 62  
5    VfB Alstätte 25    65:21 62  

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