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Kreisliga A1 MS

Als Laurenz Schürmann (l.) und sein TSV Handorf letztmalig auf dem Fußballplatz standen, fiel gerade das Laub von den Bäumen. Foto: Teipel

Die Verheißung von der Werse


Von Christian Lehmann

(15.04.21) Beim TSV Handorf haben sie in den vergangenen Monaten so ziemlich alles getan, um auch ohne Ball am Ball zu bleiben. Im November packte Trainer Christian Hölker seine Jungs mit Blick auf die hervorragende Tabellenkonstellation bei der Ehre, auch im Januar fuhr die Truppe in der Hoffnung auf einen baldigen Re-Start ihr Pensum via Zoom und mit Ausdauerläufen noch einmal richtig hoch. Mittlerweile ist auch beim Tabellenzweiten der Kreisliga A1 die Luft raus und die Erkenntnis gereift, dass wohl alles für die Katz sein dürfte. Der Blick richtet sich bereits in die nächste Saison - und die langfristige Zukunft, die in Münsters Nordosten durchaus verheißungsvoll ist.

"Wir machen jetzt wirklich erstmal gar nichts mehr", sagt Hölker merklich ernüchtert. Nachdem in den vergangenen Wochen die Beteiligung beim Online-Training immer geringer und die Absagen dubioser wurden, hat er nach Rücksprache mit dem Mannschaftsrat und in Abstimmung mit dem Team vorläufig den Trainingsbetrieb auf allen Ebenen eingestellt. Die einzigen Ausnahmen stellen die Mannschaftsabende dar, die regelmäßig fortgeführt werden sollen. "Der Effekt dieser Einheiten verblasst so langsam. Für diejenigen, die noch motiviert waren, hat das Ganze nicht mehr viel Sinn gemacht. Das war alles ein bisschen ausgelutscht. Jetzt muss erstmal jeder selber eigenverantwortlich auf seine Fitness achten", erklärt Hölker, der den Frust seiner Jungs auch ein bisschen verstehen kann.

"Wäre eine absolute Wundertüte..."

Auch wenn der Tabellenzweite nur noch vier Spiele bis zur 50-Prozent-Schwelle bestreiten müsste und mit zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer VfL Sassenberg noch gute Optionen auf die Meisterschaft gehabt hätte, sieht Hölker eine Saison-Annullierung als alternativlos an. "Es gibt ja einen triftigen Grund dafür. Wir alle würden gerne spielen, ich glaube aber nicht, dass der Körper dafür ausgelegt ist, in vier Wochen alle Defizite eines halben Jahres Pause auszugleichen. Jeder, der es mal in der Winterpause hat schleifen lassen, weiß, was das bedeutet. Ich fände es schon merkwürdig, wenn es jetzt nochmal weitergehen würde, zumal dann vermutlich ganz andere Mannschaften auf dem Platz stehen würden als im vergangenen Jahr. Das wäre eine absolute Wundertüte..." 

Die neu gewonnene Zeit hat der Coach auch genutzt, um mit dem Großteil seiner Jungs einzeln zu telefonieren. Dabei ging es nicht immer nur um Fußball. Über die neue Saison wurde aber auch gesprochen. Mit dem Ergebnis, dass generell kein Spieler abwanderungswillig ist. Anders als etwa die Konkurrenz aus Sendenhorst will der TSV für die kommende Spielzeit allerdings keine externen Neuzugänge verpflichten. "Wir schauen natürlich, was gebürtige Handorfer wie Niklas Leser (1. FC Gievenbeck, Anm.) oder Christopher Hömann (SC Münster 08) so machen. Ich muss auch nochmal bei Alaa Bakir (Borussia Dortmund U23) anrufen", scherzt der Sportliche Leiter des TSV, Philipp Herstelle. "Unsere Philosophie bleibt es aber, mit Handorfer Jungs zu arbeiten - und da fahren wir mit unserem aktuellen Kader sehr gut."

Der nächste Schritt im neuen Schmuckkästchen?

Es gilt, das aufzubauen und weiter zu veredeln, was sich der TSV in drei - wenn auch zerstückelten - Spielzeiten unter Hölker aufgebaut hat. Nach dem Aufstieg unter Vorgänger Nicky Hendricks hat das Team peu à peu weitere Eigengewächse integriert und sich auch tabellarisch nach Platz neun 18/19 und Platz sieben 19/20 in dieser Saison erneut deutlich verbessert. Hölker, der bereits vor der vergangenen Saison für zwei Jahre zugesagt hatte, kann sich durchaus vorstellen, dass er die junge Truppe auch darüber hinaus noch weiter begleitet. "Irgendwann braucht eine Mannschaft immer neuen Input. Ich würde ich aber freuen, wenn ich diese Jungs noch ein paar Jahre begleiten und weiter entwickeln könnte. Ich sehe ja, dass wir Fortschritte machen und viele Dinge hängen bleiben."

Sportlich sieht's also sehr ordentlich aus, infrastrukturell steht in Münsters Nordosten derweil mit dem Neubau der Öffnet externen Link in neuem Fensterneuen Sportstätte eine Zeitenwende an. Mit großem finanziellen Aufwand sowie der Unterstützung durch die Stadt Münster und viele Sponsoren stemmt der Mehrspartenverein mit seinen 1850 Mitgliedern das riesige Bauprojekt. Ein großes Vereinsgebäude, ein Rasen- und zwei Kunstrasenplätze sowie zwei Multifunktionsfelder sollen bis Ende des Jahres fertig sein. Allein die Investitionskosten für das Funktionsgebäude belaufen sich nach Vereinsangaben auf etwa 5,4 Millionen Euro, 1,9 Millionen davon muss der TSV selbst tragen. Dafür hat er ein Darlehen mit einer Laufzeit von 30 Jahren aufgenommen, mit Öffnet externen Link in neuem FensterSiggi Höing, langjähriges Präsidiumsmitglied beim SC Preußen Münster und gebürtiger Handorfer, hat der Klub zudem einen Big Player gefunden, der ehrenamtlich bei der Sponsorenakquise hilft. 

Fertigstellung im Herbst anvisiert

"Wir hoffen, dass wir bis zum Herbst fertig sind und den Kunstrasen ab November nutzen können", zeigt sich Herstelle, der auch zweiter Vorsitzender des Gesamtvereins ist, vorsichtig optimistisch. Er und seine Mitstreiter sprachen sogar bei der Staatskanzlei in Düsseldorf vor, um das in dieser Größenordnung landesweit nahezu einzigartige Projekt absegnen zu lassen. Trainer Hölker jedenfalls ist begeistert und hofft, mit seinen Jungs schon bald im neuen Schmuckstück auflaufen zu können: "Das sieht schon krass aus. Für Kreisliga-Verhältnisse ist das eine Riesengeschichte", findet der Coach, der immer mal wieder am neuen Gelände vorbei joggt und sich den Fortschritt anschaut.

Damit verfügt der Klub in Bälde über eine Anlage, bei deren Anblick sicherlich auch der eine oder andere Westfalenligist vor Neid erblassen dürfte. Einen höheren Erfolgsdruck für die Fußballer sieht Herstelle aber nicht: "Das ist völlig unabhängig zu betrachten. Der TSV ist ein Breitensportverein. Natürlich können die Fußballer die Fitnessräume des Gebäudes mit nutzen, wir konzentrieren uns aber nicht nur auf Fußball. Aber klar: Wir erhoffen uns natürlich, langfristig mit den neuen Gegebenheiten auch sportlich noch etwas besser dazustehen." 

Schmuckstück: So in etwa soll der Neubau des TSV Handorf aussehen. Foto: TSV Handorf

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3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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