Kreisliga A1
Kein Debüt für schwache Nerven
Von Luca Adolph
(28.08.22) Das erste Spiel als Chef-Trainer ist ohnehin immer etwas Besonderes. Dann aber so ein Spiel geliefert zu bekommen wie es nun bei Warendorfer SU-Coach Maik Lauhoff der Fall war, setzt dem natürlich eine Schippe drauf. Das 3:3 (1:2) am Mauritz-Lindenweg wird dem Übungsleiter sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Mit zahlreichen Treffern, Platzverweisen und einem Elfmeter war es jedenfalls nicht mit einem gewöhnlichen Sonntagskick zu vergleichen.
Es startete kurios. Quasi mit dem Anpfiff segelte Leonhard Pohlmeyers langer Einwurf an schläfrigen Warendorfern vorbei. Miles Geske sahnte dankend ab und brachte Nullacht die frühe Führung herbei (2.). "Total untypisch für uns", freute sich Heimtrainer Fabian Stiller über den Blitzstart. Schnell klang seine Freude jedoch ab, da seine Elf gegen Warendorf danach erstmal nicht mehr mitkam.
Copy & paste
Mit zwei identischen Eckstößen drehte Warendorf folglich den Spieß um. Beide klärte Nullacht bis in die zweite Reihe. Nur kamen hier Malte Sickmann und Loris Theres an den Ball und schenkten Keeper Nikolas Klein jeweils unhaltbar einen ein (8./12.). Die WSU kam mit mächtig Power daher und lief mit Nils Sechelmann schon aufs nächste Tor. Bloß flankte er hierfür zu früh und übersah im freien Rückraum das wohl hundert-prozentige Ding. Linus Austermann und Julian Gösling verschluderten dann vor der Pause noch eine vielversprechende Überzahlsituation. Warendorf hatte also durchaus Chancen für weitere Tore.
"Nutzen wir unsere Möglichkeiten in der ersten Halbzeit, nehmen wir die drei Punkte mit. Zufrieden wäre deshalb zu positiv ausgedrückt", sagte Lauhoff zur verhängnisvollen Produktion seiner Torfabrik. Erst erhöhte seine Elf aber noch durch Gian-Luc Klemckow vom Punkt (49.). Danach war wieder Nullacht am Zug. "Wir haben uns immer wieder vor Augen geführt, dass wir gerade gegen den Meister spielen und durchweg die Ruhe bewahren. Trotzdem musst Du erstmal so zurückkommen. Das haben die Jungs einfach klasse gemacht", sagte Stiller.
WSU geht in Unterzahl die Puste aus
Mit den Einwechslungen von Nils Kenter, Florian Dolle und Stiller wehte nun ein frischer Wind am Mauritz-Lindenweg. Jan Günther wusste die Druckphase, seiner Nullachter zu nutzen und fand mit Silas Hansmann einen Abnehmer zum Verkürzen (67.). Nach Sechelmanns Platzverweis, der auf seine Notbremse folgte (75.), waren die Kräfteverhältnisse nun klar verteilt. "Danach konnten wir die Wege nicht mehr so zurückgehen. Das Unentschieden ist leistungsgerecht, weil wir eben nicht mehr die Ausdauer hatten, es souverän runterzuspielen", erklärte Lauhoff.
Mit dem hochgeschossenen Dolle hatte Nullacht nun genau das richtige Mittel, um Warendorf noch die Punkte zu stibitzen. Seine Verlängerung zu Kapitän Joshua Klimenta bescherte den Ausgleich (89.), für den Nullacht bereit war, bis zum Schluss zu fighten. Nach dem gelb-roten Karton für Warendorfs Christoph Freye endete dann die Partie, die mit ganz viel Musik wohl zurecht unentschieden verlief.
SC Münster 08 II – Warendorfer SU 3:3 (1:2)
1:0 Geske (2.), 1:1 Sickmann (8.),
1:2 Theres (12.), 1:3 Klemckow (49., FE.)
2:3 Hansmann (67.), 3:3 Klimenta (89.)
Bes. Vorkommnisse: Rote Karte für Warendorfs Sechelmann wegen Notbremse (75.). Gelb-Rote Karte für Warendorfs Freye wegen wiederholten Meckerns (90.+3).