Zwergenaufstand in Nienberge

Von Malte Greshake

(22.05.18) Der SV Bösensell musste an diesem Pfingstmontag bis in die Schlussphase um seine Punkte ringen und besiegte den SC Nienberge am Ende mit einem knappen 2:1 (1:1). Dabei hielten die Nienberger lange stand und waren sogar drauf und dran, die maximale Punkteausbeute einzustreichen. Ausgerechnet ein Einwurf brachte schließlich die Entscheidung.

Mit gefühlten "sechzig Ausfällen" waren die Gastgeber in die Partie gestartet. Dennoch machte es die Rumpftruppe von Volker Blaszyk in der Anfangsphase richtig gut und ging durch Patrick Goecke früh in Führung (2.). Der Mittelfeldspieler hatte einen Abpraller verwertet. Im folgenden Verlauf bekam auch Bösensell Lust, am Spielgeschehen teilzunehmen und war vor allem durch präzise getretene Standards gefährlich. Folgerichtig fiel auch der Ausgleich nach einer Ecke, Christoph Hohmann nutzte eine Hereingabe von Niklas Klöfkorn (34.).

Overhoff flog heran

Im zweiten Durchgang zeichnete sich der Gast weiterhin durch mehr Ballbesitz aus, Nienberge hielt vor allem kämpferisch dagegen. In der 65. Minute hielten die Zuschauer auf den Rängen dann den Atem an. Ein Nienberger Spieler war durchgebrochen und hielt auf SV-Keeper Tim Schölling zu. Im letzten Moment kam jedoch Lennard Overhoff von der Seite herangeflogen und vereitelte mit einer sehenswerten Grätsche den Rückstand. Sein Trainer Mathias Krüskemper bezeichnete diese Szene nach dem Spiel als Wendepunkt. 

Kurz vor Schluss belohnten sich die Bösenseller für ihren Aufwand, als ein verlängerter Einwurf bei Florian Bussmann landete und dieser aus acht Metern einnetzte (86.). Nienberge hatte trotzdem noch einmal die Möglichkeit zurückzukommen, Julian Peric (88.) und Philip Klumpe (90.) scheiterten jedoch knapp. 

"Zwergenbande"

Blaszyk war nach den 90 Minuten trotzdem stolz auf sein Team. "Aufgrund der ganzen Ausfälle habe ich nicht viel erwartet. Bösensell war immer durch Standardsituationen gefährlich, meine Zwergenbande mit keinem Spieler über 1,80 hat dennoch beeindruckend dagegen gehalten. Es ärgert mich für sie, dass es nicht für mehr gereicht hat." Sein letztes Spiel als Nienberger am kommenden Spieltag will der Trainingsleiter einfach nur genießen.

Auch sein Gegenüber Krüskemper hatte nicht viel zu meckern: "Wir haben nach einer guten letzten Saison unsere Leistung erneut bestätigt, das macht mich stolz. Die Liga ist unheimlich stark. In den letzten Wochen hat jeder gesagt, dass wir schon längst durch wären. Jetzt ist es wieder spannend. Wir wollen nun einfach nicht mehr groß drüber nachdenken und auch noch das letzte Spiel der Saison gewinnen. Dann schauen wir weiter."

SC Nienberge - SV Bösensell     1:2 (1:1)
1:0 Goecke (2.), 1:1 Hohmann (34.),
1:2 Bussmann (86.)