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Doppelpass - Kreisliga A2 MS

Roland Jungfermann hat's mit der WSU am Sonntag nicht gepackt und muss noch ein Jahr in der Kreisliga A verbringen. Foto: Lehmann

"Die Leichtigkeit hat gefehlt"


Von Fabian Renger

(14.06.22) Das hatte gesessen. 0:4 gegen Beelen. Nach einer ordentlichen Leistung und einem 1:1 gegen Kinderhaus in der Woche zuvor war es das für die WSU. Der Meister der Kreisliga A2 bleibt A-Ligist. "Gut kann man sowas nicht verkraften", sagt WSU-Fußballseniorenobmann Ralf Sennhenn wenig Überraschendes nach dem verlorenen Relegationsspiel. Am Sonntagabend wurde noch das ein oder andere Frust-Bierchen verschlungen. Es nützte ja alles nichts.

Am Montag kamen uns bereits die wildesten Gerüchte zu Ohren. Coach Roland Jungfermann sei weg vom Fenster. "Das ist ein Aprilscherz im Juni. Das ist auch überhaupt nicht  angedacht. Warum auch? Nur weil wir ein Endspiel verloren haben, werden wir uns ganz sicher nicht von einem Trainer trennen, mit dem wir Meister geworden sind. Das wäre ja völlig schizophren", so Sennhenn. "Wir haben schon wieder über die neue Saison gesprochen. Das nützt ja nichts. Natürlich sind wir alle enttäuscht, das wird auch noch länger anhalten. Aber jetzt geht's nach vorne. Wir nehmen das an, ein weiteres Jahr Kreisliga zu spielen. Wir werden angreifen und wollen auch Meister werden. Das ist ganz klar unsere Zielsetzung."

Und wie hat Jungfermann den Sonntag verdaut? Wir haben mit ihm am Montagnachmittag darüber gequatscht.

Roland, hast du den Sonntag schon halbwegs verkraften oder verarbeiten können?
Roland Jungfermann: Ich hab die ganze Nacht natürlich nicht gepennt, sowas beschäftigt einen dann ja auch noch länger. Wenn du eine Saison acht Monate spielst mit eigentlich sehr überragenden Leistungen und du im wichtigen Spiel die schlechteste Saisonleistung abrufst, dann beschäftigt das einen natürlich.

Hast du denn schon eine Idee, was da schief gelaufen ist?
Jungfermann: Man kann es immer nur vermuten. Es ist eine Sache, die sich im Kopf abgespielt hat, glaube ich. Die Mannschaft ist ein stückweit an sich selbst gescheitert. Der Wille war erkennbar, es hat uns aber einfach die fußballerische Leichtigkeit gefehlt. Wir haben gegen Kinderhaus eine gute Leistung abgerufen, gegen Beelen sind wir die ersten fünf Minuten gut reingekommen und haben dann den Faden verloren.

Inwiefern meinst du das?
Jungfermann: Unser Torwart hat die meisten Bälle gespielt und bekommen - wir haben mehr nach hinten als nach vorne gespielt, haben uns keinen richtigen Spielaufbau mehr zugetraut und uns den Schneid abkaufen lassen. Das ist eigentlich total untypisch für meine Truppe. Sie kann 90 Minuten Gas geben, wir haben ja auch viele Spiele hinten heraus gewonnen. Ich kann's mir nur erklären, dass es eine reine Kopfsache war. Das lähmt dann.

Es war also zu viel Nervösität dabei?
Jungfermann: Ob Nervösität oder die Angst, Fehler zu machen - und wenn du Angst hast, Fehler zu machen, dann machst du Fehler. Ab der 30. Minute hatte ich den Eindruck, wir kriegen fußballerisch ein bisschen was hin und hatten einige gute Abschlüsse. Den besten Abschluss hatten wir mit den Ball, der an die Unterkante der Latte springt und wieder raus springt...

Durch Nick Neufeld.
Jungfermann: Genau - er war übrigens der beste Mann auf dem Platz. In der Woche davor war das auch schon so, und er ist gerade erst aus der A-Jugend hochgekommen. Das ist natürlich auch bezeichnend. In der Szene war das Momentum nicht auf unserer Seite. Wenn der reingeht, wäre die Mannschaft ganz anders im Spiel drin.

Jungfermann erinnert in diesem Zuge an weitere Gelegenheiten von Tobi Schwienhorst, als der Ball geblockt wurde. Oder an die Kopfballchance von Julian Gösling beim Stand von 2:0. "Wenn da das 2:1 fällt, beginnt es bei Beelen vielleicht auch im Kopf zu rattern", merkt der WSU-Coach an. Doch dieses Momentum hatten die Beelener. "Sie haben sich das natürlich auch erarbeitet durch ihre Laufbereitschaft und Leidenschaft. Sie haben ja auch in der 85. Minute noch alles abgegrätscht, was zu abzugrätschen war."

Wie habt ihr den Abend verbracht? Ralf Sennhenn meinte, du hättest eine flammende Rede gehalten.
Jungfermann: Wir haben uns noch am Clubheim getroffen. Es hat eine halbe Stunde gedauert, bis die erste Frustgrenze weg war. Danach hat man gesehen, dass die Mannschaft einen riesen Charakter hat. Es waren alle da, auch die, die nicht gespielt haben. Das war auch für mich ein Moment, wo ich dachte: Geile Truppe einfach! Viele wären in dem Moment aus Frust nach Hause gefahren, das haben sie nicht getan und sie haben wirklich noch Flagge gezeigt. Ich habe der Mannschaft nochmal meinen Respekt gezollt und ihr klipp und klar gesagt, dass es eine wahnsinnige Freude war, das Jahr mit ihr zu bestreiten, und dass ich mich jetzt schon wahnsinnig darauf freue, mit ihr wieder loszulegen. Weil ich weiß, dass die Mannschaft alles abrufen wird, es im nächsten Jahr nochmal einen Ticken besser zu machen.

Und jetzt legt ihr den ganzen Blick aufs nächste Jahr?
Jungfermann: Wir wissen ja, was auf uns zu kommt. In der letzten Woche hat mich einer gefragt, was ist, wenn ihr scheitert. Da habe ich auch gesagt: Erstmal beschäftigen wir uns nicht mit Scheitern und zweitens wird in Warendorf auch in der nächsten Saison Fußball gespielt - egal, in welcher Liga. Wir wussten ja, dass in dieser Dreier-Konstellation von drei souveränen Meistern einer scheitern muss. Dass wir das jetzt sind, ist die bitterste Pille daran. Man hat in 180 Minuten Zeit gehabt hat, das zu regeln. Wir haben jetzt nicht geregelt und müssen es akzeptieren, dass wir den Weg aus der Kreisliga A nicht herausgefunden haben.

Was ändert sich sonst bei euch? Gab's "Verträge", die nur im Aufstiegsfall verlängert worden wären? Du hast ja eh bis 2023 zugesagt.
Jungfermann: Genau. Ich bin - egal, ob Aufstieg oder nicht - sowieso bis 2023 noch an Warendorf gebunden. Und freue mich da jetzt schon auf die nächste Saison.

Gab nämlich schon wieder die wildesten Gerüchte, dass der WSU-Trainer weg sei.
Jungfermann (lacht): Neee, da habe ich noch nichts von gehört.

Dann werdet ihr halt nächstes Jahr - in einer 16er oder 17er-Liga - Meister und steigt direkt auf.
Jungfermann: Das wird aber ein längerer Weg. Du hast mit Handorf, Sassenberg, Sendenhorst starke Kontrahenten oder Mannschaften wie Westbevern, die einen immer ärgern können. Das wird nicht einfach.

Das stimmt natürlich.
Jungfermann: Wenn du so ein Spiel verlierst, hinterfragt sich ein Trainer natürlich. Was ich auf meine Kappe nehmen muss, ist, dass ich es nicht geschafft habe, die Mannschaft so fokussiert und aufgeregt auf den Platz zu bekommen, dass sie ihre normale Leistung abruft. Da muss man als Trainer vielleicht doch einen kleinen Fehler gemacht haben.

Du meinst, dass der Fokus nicht komplett da war?
Jungfermann: Man muss den Spielern ja das Gefühl geben, dass man sehr sicher ist und daran glaubt. Vielleicht habe ich das nicht nicht genug ausgestrahlt, ich weiß es nicht.

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3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    VfL Billerbeck 25    70:23 62  
5    VfB Alstätte 25    65:21 62  

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