Kreisligaspiel mit allem Drum und Dran

Von Pascal Bonnekoh

(30.08.21) Das Aufeinandertreffen zwischen dem TuS Ascheberg und BW Aasee II bot wohl so ziemlich alles, was man von einem Kreisligaspiel an einem Sonntagnachmittag erwarten darf. Zahlreiche Chancen auf beiden Seiten, viele Tore, einen Platzverweis und einen verwandelten Elfmeter bekamen die Zuschauer zu Gesicht. Am Ende des Tages behielt der TuS etwas glücklich die drei Punkte mit einem 4:3 (1:1)-Heimerfolg in Ascheberg.

Die Blau-Weißen überraschten den Gastgeber zunächst mit einer äußerst intensiven Spielweise. Mit einem hohen Pressing setzten sie die Ascheberger immer wieder unter Druck und gewannen zahlreiche Bälle in der gegnerischen Hälfte. Nach ihrer größten Chance in den Anfangsminuten setzte aber Ascheberg zum Konter an und ging wie aus dem Nichts in Führung. Tim Witthoff traf zum 1:0 nach Vorlage von Dennis Heinrich (8.). "Das Spiel war sehr wild. Wir haben in den ersten zehn Minuten sehr gut gespielt und hoch  gepresst. Nach dem Gegentor ist das Spiel dann aber ein bisschen gekippt", analysiert BW-Coach Björn Hartmann die Anfangsminuten.

Aasee kommt zwei Mal zurück

Aschebergs Coach Marcel Bonnekoh blieb wenig anderes übrig, als seinem Gegenüber zuzustimmen. "Sie sind sehr, sehr aggressiv angelaufen. Da kamen wir nicht so mit zurecht. Wir hatten ein bisschen Massel." Aasee ließ sich trotz des Gegentores nicht vom eigenen Konzept abbringen. Felix Mersmann belohnte die aufopferungsvolle Leistung seiner Kollegen mit einem Treffer nach einem Gewusel an der Sechzehnerkante (29.) dann auch endlich. Kurz vor der Halbzeit hätte Ascheberg durch Heinrich aber gleich doppelt wieder in Führung gehen können. Erst legte er aus drei Metern Torentfernung die Kugel in die Hände von Aasee-Schlussmann Hendrik Moß und dann köpfte er relativ frei am Kasten vorbei. "Wir müssen eigentlich mit einem 3:1 in die Halbzeit gehen", ärgert sich Bonnekoh über die mangelhafte Chancenverwertung.

Zum Glück beruhigte Jonas Hüging die Nerven seines Trainers kurz nach Wiederanpfiff. Moß schaltete sich als Keeper häufig in den Spielaufbau mit ein. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld fand sich der Keeper plötzlich zu weit von dem eigenen Kasten entfernt wieder, sodass Hüging die Kugel aus 40 Metern ins leere Tor schob. Doch Aasee schlug abermals zurück. Keine zwei Minuten später drosch erneut Mersmann die Kugel mit einem sehenswerten Fernschuss in den Ascheberger Kasten. Dann kam es noch bitterer für den TuS. Nach zwei taktischen Fouls sah Florian Zahlten die Gelb-Rote Karte (64.). Ascheberg zog sich in der Folge etwas in die eigene Hälfte zurück und konzentrierte sich aufs Kontern.

Moralsieg 

Bei einem dieser Gegenstöße marschierte plötzlich Heinrich auf Moß zu, der ihn wiederum von den Füßen holte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Dustin Hölscher (75.). Und Ascheberg setzte noch einen drauf. Nach einem erneuten Ballverlust im Spielaufbau marschierte Hüging auf den aufgerückten Gästeschlussmann zu und schob zum 4:2 ein (83.). Immerhin gelang Aasee noch ein wenig Ergebniskosmetik. Melvin Roland Buck schlenzte überaus ansehnlich einen Freistoß direkt ins Tor (90.+1). "Alles in allem ist es ein enttäuschender Start. Ein Unentschieden hatten wir verdient. Mit weniger individuellen Fehlern hätten wir auch den Sieg verdient gehabt, aber so ist es im Endeffekt vielleicht zu naiv gewesen von uns. Deswegen Glückwunsch an Ascheberg", resümiert Hartmann. "Insgesamt war Aasee die spielerisch bessere Truppe, aber der Sieg ist trotzdem nicht unverdient. Es war ein Moralsieg und den muss man sich erstmal erarbeiten und verdienen", freut sich Bonnekoh über die einwandfreie Einstellung seiner Jungs.

TuS Ascheberg - BW Aasee II     4:3 (1:1)
1:0 Witthoff (8.), 1:1 Mersmann (29.),
2:1 Hüging (55.), 2:2 Mersmann (57.),
3:2 Hölscher (75./Elf.), 4:2 Hüging (83.),
4:3 Buck (90.+1)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Aschebergs Florian Zahlten (64./wiederholtes taktisches Foulspiel)