Warendorfs völlig verrückte Aufholjagd

Von Pascal Bonnekoh

(26.09.21) Dank einer völlig verrückten Schlussphase gewann die Warendorfer SU nach einem zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand noch mit 4:3 (0:2) gegen den TuS Ascheberg.

Selbst bis kurz vor der 90. Spielminute lagen die Warendorfer noch mit 2:3 hinten. Dank eines späten Treffers von Tom Kruse (90.) und eines noch viel späteren Treffers von Linus Austermann (90.+4) behielten die Warendorfer dennoch die drei Punkte bei sich. Und viel unglücklicher hätte die Partie für die Hausherren wohl nicht beginnen können. Gleich zwei Mal in kürzester Zeit deutete der Unparteiische auf den Punkt. Florian Zahlten trat beide Male an und schoss den TuS mit 2:0 in Front. Kurz davor hätte Johannes Niehoff die Warendorfer wiederum bereits in Führung bringen können.

Systemwechsel bringt Erfolg 

"In der zweiten Halbzeit haben wir dann von einem 4-4-2 auf ein 4-3-3 umgestellt. Wir wollten Ascheberg früh zustellen und die vielen langen Bälle verhindern. Beim ersten Angriff von Ascheberg haben wir uns aber wieder düpieren lassen und plötzlich lagen wir 0:3 hinten und wussten gar nicht warum", berichtet WSU-Coach Roland Jungfermann. Nach einem Querpass schob Dennis Heinrich die Kugel zum 3:0 über die Linie (47.). Doch dann war auch mal das Glück auf der Warendorfer Seite. Erneut pfiff der Schiedsrichter einen Elfmeter, doch dieses Mal für die WSU. Kruse trat an und eröffnete mit seinem Anschlusstreffer die Aufholjagd (50.).

"Dann hatten wir eine riesen Möglichkeit zum 4:1, wobei sich Heinrich auch noch verletzt hat. Damit ging uns dann etwas die Geschwindigkeit ab", berichtet Aschebergs Übungsleiter Marcel Bonnekoh. Statt der Vorentscheidung traf wiederum erneut Warendorf. Nach einem sehenswerten Angriff war Niklas Fromme erfolgreich (75.). Und dann gab es da ja noch diese für den TuS so ärgerliche Nachspielzeit. "Insgesamt hatte Warendorf schon mehr vom Spiel, aber wir haben gut verteidigt. Ein Punkt wäre mehr als verdient gewesen, aber irgendwie läuft es in den letzten Spielen nicht so richtig rund. Das war schon ärgerlich", so Bonnekoh.

Jungfermann muss hingegen wohl erstmal noch die eigenen Emotionen irgendwie sortiert bekommen: "Das war ganz kurios. Wir gehen personell am Stock. Wir hatten zwar sechs Leute auf der Bank, aber mussten im Vergleich zu letzter Woche wieder viel umstellen. So bekommt man keinen Fluss rein. Dann haben wir gut angefangen, lagen aber trotzdem zurück. Jede Aktion gegen uns führt im Moment zu einem Tor. Mit dem 3:0 war es dann erstmal richtig schwierig. In unserer Situation war es nicht selbstverständlich, dass die Mannschaft dann so fighted. Nach dem 3:1 hatte Ascheberg dann viele Kontersituationen. Wenn sie die zum Abschluss bringen, wäre das Buch sicherlich zu gewesen. Aber die Mannschaft hat weiterhin ein stückweit dran geglaubt. Am Ende gab es dann eine große Euphorie."

Warendorfer SU - TuS Ascheberg     4:3 (0:2)
0:1 Zahlten (13./Elf.), 0:2 Zahlten (19./Elf.),
0:3 Heinrich (47.), 1:3 Kruse (50./Elf.),
2:3 Fromme (75.), 3:3 Kruse (90.),
4:3 Austermann (90.+4)